Die Schweiz

In die Schweiz auswandern

Die Schweiz

In der Schweiz leben rund 9 Millionen Menschen. Der Grossteil der Einwohnerinnen und Einwohner leben auf rund der Hälfte der Fläche der Schweiz. Grund dafür sind die Alpen mit ihren hohen Gipfeln. Über 3350 Gipfel in der Schweiz sind höher gelegen als 2000 Meter. 48 Berge sind gar höher als 4000 Meter. Zu den grössten Städten zählen Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne, Winterthur und Luzern.

Zürich und Genf gehören trotz ihrer im internationalen Vergleich bescheidenen Grösse von jeweils unter 500‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu bedeutenden Weltstädten. Die Schweiz zeichnet sich durch Beständigkeit aus. Die Schweizer Eidgenossenschaft – wie die Schweiz auch genannt wird – existiert in ihrer heutigen Form seit 1848, die eigene Währung – der Schweizer Franken – besteht seit 1850. Zum Vergleich: In dieser Zeit wechselten im heutigen deutschen Staatsgebiet vier bzw. fünf mal das politische System und die Währung. 

Vier Landessprachen

Die Schweiz hat vier offizielle Amtssprachen. Es gibt einen deutschsprachigen, einen französischsprachigen und einen italienischsprachigen Teil. Eine Minderheit von etwa 0,5% der Schweizerinnen und Schweizer spricht Rätoromanisch. Im deutschsprachigen Teil wird Schweizerdeutsch gesprochen. Dieser Dialekt ist für die meisten Deutschen am Anfang nur schwer zu verstehen. Zudem unterscheidet sich das Schweizerdeutsche innerhalb der Deutschschweiz von Region zu Region, manchmal sogar von Ort zu Ort.

Der freundliche Schweizer bemerkt natürlich schnell, dass das Gegenüber nur Bahnhof versteht und wechselt darauf in der Regel ins Hochdeutsche. Abgesehen vom Dialekt unterscheidet sich auch das Schweizer Hochdeutsch vom deutschen Hochdeutsch. Zum Beispiel sagt der Schweizer „grillieren“ und nicht „grillen“ oder „parkieren“ anstatt „parken“. Noch eine Besonderheit: Fremdwörter – insbesondere aus dem Französischen, aber auch aus dem Italienischen – hört man in der Schweiz viel häufiger als in Deutschland.

Anschluss finden

Als Ausländerin oder Ausländer in der Schweiz Anschluss zu finden, ist in der allgemeinen Wahrnehmung nicht so leicht. Schweizerinnen und Schweizer sind eher zurückhaltend und nicht besonders offen in Bezug auf neue Bekanntschaften oder Freundschaften. So liest man es jedenfalls selbstkritisch geschrieben in den Schweizer Medien.

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass es wie immer im Leben darauf ankommt. Es gibt nicht „den Schweizer“ so wie es auch nicht „den Deutschen“ gibt. Es kommt darauf an, wie man sich selbst verhält und wie man mit seinen Mitmenschen umgeht.

Als Tipp: Der unbeliebte Deutsche wird in der Schweiz als laut und arrogant beschrieben. In der Kommunikation kann – wenn man die Schweizer Gepflogenheiten nicht kennt – einiges schief gehen. Diesen Punkt habe ich in einem Blogbeitrag mit aufgenommen: 5 Dinge, die Du über die Schweiz wissen musst.

Lebenshaltungskosten 

Die Lebenshaltungskosten sind in der Schweiz um einiges höher als in Deutschland. Der hohe Lohn und die dadurch höhere Kaufkraft macht sich bemerkbar. Regionale Unterschiede sind noch ausgeprägter als in Deutschland. Wohnungsmieten, Restaurantbesuche oder Kinderbetreuung können von Kanton zu Kanton stark variieren.

Bei Lohnverhandlungen sollte man die höheren Lebenshaltungskosten berücksichtigen. Meiner Meinung nach, sollte man im Kanton Zürich, Netto doppelt so viel Lohn haben wie in Deutschland. Der Lebensstandard kann damit beibehalten werden.

Familie und Kinder

Kinder sind in der Schweiz eine kostspielige Angelegenheit. Hier zeigt sich, dass die niedrigen Steuern ihren Tribut zollen. Deswegen ist es in der Schweiz üblich, dass beide Elternteile arbeiten gehen. Zum Beispiel muss jedes Familienmitglied seinen eigenen Krankenversicherungsbeitrag leisten. In Deutschland ist es ja oft so, dass ein Elternteil voll arbeiten geht und darüber die ganze Familie automatisch krankenversichert ist. Pro Kind muss man in der Schweiz mit etwa CHF 100 pro Monat für die Krankenkasse rechnen.

Die Kinderbetreuung ist ebenfalls ein grosser Kostenfaktor. Je nach Region gibt es da Unterschiede. In Zürich haben wir für unsere Tochter in den ersten Monaten CHF 1‘800 pro Monat für die KiTa bezahlt – für drei Tage in der Woche. Was man allerdings sagen muss, ist, dass die Kinderbetreuung hier auf einem sehr hohen Niveau ist. Die Betreuerinnen und Betreuer sind sehr gut ausgebildet und die Betreuungszeiten sind für berufstätige Mamis und Papis ausgelegt.

Kindergeld gibt es in der Schweiz auch; dieses wird Kinderzulage oder Ausbildungszulage genannt. Die Höhe der Zulage unterscheidet sich von Kanton zu Kanton und liegt grossteils zwischen CHF 200 und CHF 300. Einige Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitenden sogar einen Zuschuss zur Kinderbetreuung. 

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Was denken Schweizer über Deutsche

Deutsche sind laut, direkt, überheblich und arrogant.“ Aber auch: „gesellig, ordentlich, tüchtig und intelligent.“ So steht es in Studien über die Meinung der Schweizer/innen über uns Deutsche. Persönlich habe ich keinerlei schlechte Erfahrungen als Deutscher in der Schweiz gemacht. Im Gegenteil sogar. Schweizer und Deutsche nehmen sich gegenseitig hoch. Mir gefällt dieser humorvolle Umgang miteinander.

Freizeit

Es gibt unzählige Freizeitmöglichkeiten in der Schweiz. Das Angebot ist riesig. Der Klassiker ist natürlich das Wandern in den schönen Schweizer Alpen. Wer das einmal gemacht hat und den weiten Blick in die Ferne genossen hat, will es immer wieder tun. Im Winter ist Ski fahren in den hohen Bergen traumhaft. Im Sommer geht man schwimmen in einem der vielen schönen Seen oder mit den Kindern in den Zoo. Ich könnte noch zig andere Freizeitmöglichkeiten aufzählen. Das würde allerdings den Rahmen sprengen.

Medizinische Versorgung

Ich finde, die medizinische Versorgung in der Schweiz ist um Längen besser als die in Deutschland. Ich musste nie lange bei einem Arzt warten und wurde immer professionell und nie unter Zeitdruck behandelt. Kleiner Funfact: Der Kinderarzt meiner Tochter (ein ehemaliger Professor aus Tübingen) erwähnt bei jedem Besuch immer wieder gerne: „Haben Sie noch Sorgen, Anliegen, Fragen? Wir können hier alles in Ruhe besprechen, wir haben genug Zeit, wir sind hier ja nicht in Deutschland!“ Einen Blogbeitrag über die Krankenkasse in der Schweiz Findest du hier.

Öffentliche Verwaltung in der Schweiz

Die öffentliche Verwaltung in der Schweiz funktioniert wie das sprichwörtliche Schweizer Uhrwerk: Jeder Gang zur Behörde fällt mir extrem leicht. Man wird überaus freundlich und kompetent beraten. Ich habe sogar schon von Freunden gehört, dass der Finanzbeamte beim Prüfen der Steuererklärung noch Tipps zum Optimieren gegeben haben soll…

Oft ist aber nicht mal ein Gang zur Behörde nötig. Vieles kann man schon online regeln. Zum Beispiel gibt es den eUmzug in der Schweiz. Die Abmeldung bei der alten Gemeinde und die Anmeldung bei der neuen Gemeinde ist in ein paar Minuten online erledigt. Einfach genial!

Bilaterale Verträge

Gerade in den Jahren nach 2002 erhöhte sich die Zahl der Deutschen in der Schweiz stark. Grund hierfür war das Inkraftreten der bilateralen Verträge und der damit einhergehenden Personenfreizügigkeit zwischen der EU und der Schweiz. Dank der Personenfreizügigkeit ist es für Deutsche relativ leicht, in die Schweiz einzuwandern: Für eine länger als drei Monate dauernde Erwerbstätigkeit ist eine Aufenthaltsbewilligung nötig.

Die Aufenthaltsbewilligung wird erteilt, wenn der Schweizer Arbeitsvertrag vorgelegt wird. Abhängig von der Dauer des Arbeitsvertrages wird entweder die Kurzaufenthaltsbewilligung L (Arbeitsvertragsdauer zwischen drei Monaten oder einem Jahr) oder die Aufenthaltsbewilligung B (Arbeitsvertragsdauer zwischen einem Jahr oder unbefristeter Dauer) erteilt. Selbstständigerwerbende erhalten eine Aufenthaltsbewilligung B, sofern sie ihre effektive selbstständige Erwerbstätigkeit nachweisen können.

Auswahl des Kantons

Eine sehr wichtige Entscheidung ist die Wahl des Kantons, in den man einwandern möchte. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Sprache. Die Schweiz hat nämlich vier offizielle Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Der mit Abstand grösste Teil der Schweizer ist deutschsprachig.

Dies ist natürlich auch einer der Gründe, weshalb die Schweiz für Deutsche so attraktiv ist. Allerdings wird jedem Deutschen schnell klar (wenn er nicht gerade aus einer Grenzregion kommt), dass hier ein ganz anderes Deutsch gesprochen wird, nämlich Schweizerdeutsch oder Schwiizerdütsch, wie der Schweizer sagt.

Für die meisten wird es gerade am Anfang eine Herausforderung sein, der Schweizer Mundart zu folgen. Abgesehen von der Thematik betreffend Sprache und Kanton stellen sich aber noch andere grundsätzliche Fragen: Will man auf dem Land leben oder lieber in der Stadt? In welcher Branche will man tätig sein und wo sind die Zentren dieser Branchen? Gibt es vielleicht schon Freunde oder Verwandte in der Schweiz und man möchte gerne in ihrer Nähe wohnen?

Jobmöglichkeiten

Die Jobmöglichkeiten in der Schweiz sind aufgrund einer Arbeitslosenquote im niedrigen einstelligen Bereich und dem in manchen Branchen herrschenden Fachkräftemangel gut. Beliebt bei deutschen Einwanderern sind der Finanzsektor (Banken und Versicherungen), die Pharma- und Chemieindustrie, die Gesundheitsbranche sowie die Gastronomie.

Der monatliche Bruttolohn (Median) liegt in der Schweiz bei CHF 6‘665. Die Wochenarbeitszeit im 100%-Pensum beträgt in der Regel 40 bis 42 Stunden und ist somit etwas höher als in Deutschland. Der Urlaubsanspruch ist hingegen etwas geringer als in Deutschland.

In der Schweiz besteht gemäss Obligationenrecht ein Anspruch auf 20 Ferientage pro Jahr, viele Arbeitgeber gewähren aber 25 Ferientage pro Jahr. Der Lohn wird frei verhandelt. Berücksichtigt werden u.a. Alter, Ausbildung/Qualifikation und Berufserfahrung. Die Hierarchien sind flach.

Ich finde, es ist ein partnerschaftlicheres Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer als in Deutschland. Der Kündigungsschutz ist lockerer. Generell gesagt, ist das System um einiges liberaler als in Deutschland: Es verlangt nach mehr Eigenverantwortung, was ich als Vorteil ansehe. Leistung wird belohnt.

Arbeitsmoral

Meiner Erfahrung nach ist die Arbeitsmoral in der Schweiz sehr hoch, wofür ich insbesondere zwei Gründe sehe: Einerseits wird Leistung im Job belohnt (Lohnerhöhung, Bonus, bessere Konditionen) und andererseits ist der Kündigungsschutz nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Wer denkt, sich hier auf die faule Haut legen zu können, wird in der Regel bald eines Besseren belehrt werden.

Steuern

Dass die Steuern in der Schweiz niedrig sind, ist für die meisten wahrscheinlich nichts Neues. Man muss allerdings wissen, dass je nach Kanton und Gemeinde, wo man seinen Steuersitz hat, grosse Unterschiede bestehen. Gezahlt wird die Steuer nicht direkt vom Arbeitgeber, sondern einmal jährlich von einem selbst.

So ist zumindest die Regel. Als Ausländerin oder Ausländer aus der Europäischen Union zahlt man in den ersten fünf Jahren eine kantonseinheitliche Quellensteuer. Diese wird monatlich direkt vom Lohn abgezogen. Im Internet gibt es gute Vergleichsrechner, bei denen man sich vorab die Höhe der zu erwartenden Steuer ausrechnen kann.

Sozialversicherungen

Die soziale Absicherung in der Schweiz gilt im internationalen Vergleich als sehr gut. Bei der Altersvorsorge handelt es sich um ein 3-Säulensystem, wobei die 1. Säule und die 2. Säule zu den Sozialversicherungen gezählt werden. Die wichtigsten Sozialversicherungen sind:

  1. Alters- und Hinterlassenenversicherung (1. Säule)
  2. Berufliche Vorsorge (2. Säule)
  3. Arbeitslosenversicherung
  4. Krankenkasse
  5. Unfallversicherung

Alle aufgezählten Sozialversicherungen sind obligatorisch. Dies bedeutet, alle Arbeitnehmenden in der Schweiz haben die Pflicht, dort versichert zu sein.

1. Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)

Die Alters- und Hinterlassenenversicherung – kurz AHV gennant – dient der Existenzsicherung; sie ist grob vergleichbar mit der deutschen Rentenversicherung und wird auch als 1. Säule bezeichnet. Sie wird im Umlageverfahren finanziert. Leistungsanspruch haben Männern ab dem 65. und Frauen ab dem 64. Lebensjahr. Zudem sichert sie auch die Existenz bei Invalidität durch Unfall oder Krankheit ab.

Die Familie ist ebenfalls mitversichert. Die AHV leistet Witwen- bzw. Witwer- und Waisenrenten. Der Beitragssatz beträgt 5,3 % für den Arbeitnehmer und 5,3 % für den Arbeitgeber. Bei Alleinstehenden beläuft sich die Minimalrente auf CHF 1‘225 und die Maximalrente auf CHF 2’450 pro Monat. Verheiratete Paare erhalten eine Maximalrente von CHF 3‘585.

2. Berufliche Vorsorge

Die berufliche Vorsorge ist die 2. Säule der Schweizer Sozialabsicherung. Umgangssprachlich wird sie als Pensionskasse (PK) bezeichnet. Sinn und Zweck der Pensionskasse ist es, den gewohnten Lebensstandard nach der Pensionierung zu erhalten. Die Pensionskasse ist kapitalgebunden. Arbeitnehmer und Arbeitgeber bezahlen jeweils einen prozentualen Betrag vom Bruttolohn.

Der Arbeitgeber übernimmt mindestens die Hälfte der Beiträge, oft aber auch mehr. Man kann im Alter wählen, ob man sich das komplette Geld ausbezahlen lässt oder eine monatliche Rente beziehen möchte. Auch eine Kombination ist möglich. Denkbar ist eine Aufteilung in 50% Direktbezug und 50% Rentenbezug bis zum Lebensende.

3. Arbeitslosenversicherung (ALV)

Der Beitragssatz für die Arbeitslosenversicherung beträgt je 2,2% vom Bruttolohn und wird je zur Hälfte von Arbeitgeber und des Arbeitnehmer bezahlt. Die Arbeitslosenversicherung zahlt im Versicherungsfall in der Regel 70% des versicherten Lohns aus. Wenn man unterhaltspflichtige Kinder hat, invalide ist oder der versicherte monatliche Verdienst bei unter CHF 3‘797 liegt, werden 80% des versicherten Lohns ausgezahlt. Zu beachten ist, dass bei einem 70%-Anspruch maximal CHF 6’230 ausgezahlt werden, bei einem 80%-Anspruch maximal CHF 7‘120.

4. Krankenkasse

Das Krankenversicherungssystem der Schweiz unterscheidet sich relativ stark von dem gesetzlichen Krankenversicherungssystem in Deutschland. Die obligatorische Krankenversicherung in der Schweiz wird anders als die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland nur vom Arbeitnehmer bezahlt. Der Abzug geschieht nicht wie in Deutschland direkt vom Lohn, sondern wird wie eine private Versicherung bezahlt. Es gibt eine Selbstbeteiligung aufgeteilt in Franchise und Selbstbehalt.

Die Höhe der Franchise gibt an, wieviel die Versicherungsnehmerin oder der Versicherungsnehmer aus eigner Tasche pro Jahr zahlen muss, bevor die Krankenkasse sich an den Gesundheitskosten beteiligt. Sie ist wählbar zwischen CHF 300 und CHF 2‘500 im Jahr. Bei einer höheren Franchise ist der zu zahlende Krankenversicherungsbeitrag geringer.

Der Selbstbehalt wird nach erreichen der Franchise fällig und beträgt 10 % der Gesundheitskosten, maximal jedoch CHF 700 im Jahr. Für Kinder und Jugendliche gelten reduzierte Beträge. Der Zahnarzt ist in der Schweiz nicht automatisch mitversichert. Es besteht jedoch die Möglichkeit, eine Zusatzversicherung für Zahnarztkosten abzuschliessen.

5. Unfallversicherung (UV)

Die Unfallversicherung wird unterschieden in Betriebsunfallversicherung (BU) und Nichtbetriebsunfallversicherung (NBU). Unselbständigerwerbende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind obligatorisch unfallversichert (BU und NBU).

Wenn man jedoch eine Wochenarbeitszeit von nicht mindestens acht Stunden hat, sind private, also Nichtbetriebs-Unfälle nicht über die Unfallversicherung des Arbeitgebers mitversichert; dann ist über die Krankenkasse zusätzlich eine Versicherung für Nichtbetriebsunfälle abzuschliessen. Der Beitrag zur Unfallversicherung wird wie die AHV (1. Säule) und die Pensionskasse (2. Säule) direkt vom Lohn abgezogen.

Freiwillige Altersvorsorge

Die gebundene Vorsorge ist ein Teil der 3. Säule des Schweizer Vorsorgesystems. Sie wird auch Säule 3a genannt. Sie ist keine Pflicht, sondern absolut freiwillig. Mit der Säule 3a sollen eventuelle Lücken in den ersten beiden Säulen geschlossen werden, um den Lebensstandard im Alter halten zu können.

Eingezahlt werden kann immer nur eine bestimmte Summe pro Jahr. Per 2023 kann man als Angestellter maximal 7‘056 Franken einzahlen. Die Einzahlungen sind von der Steuer abzusetzen. Banken und Versicherungen bieten verschiedenste Produkte an, um in den Genuss dieser Altersvorsorge zu kommen: Vom „normalen“ Sparkonto über Aktienfonds bis zu Versicherungslösungen.

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Umgangsformen

Generell sind die Schweizerinnen und Schweizer höflicher und weniger direkt als wir Deutschen. Mann und Frau geben sich gegenseitig drei angedeutete Küsschen auf die Wange, wenn sie befreundet sind. Üblich ist es, bei der Begrüssung und bei der Verabschiedung, den Namen des Gegenübers zu nennen und kurz nach dem Befinden zu fragen: „Hallo Christian, wie geht es dir?“ Nicht zu unterschätzen ist die Verabschiedung, die keinesfalls zu knapp ausfallen darf, wenn man nicht unhöflich wirken möchte.

Ich habe schon Familienfeiern erlebt, bei denen der Verabschiedungsakt mehr als eine halbe Stunde gedauert hat. Die Wörter „bitte“, „gerne“ und „danke“ sind für viele Schweizerinnen und Schweizer sehr wichtig im Umgang miteinander. Ein Auslassen solcher Höflichkeitsfloskeln könnte für ernste Verstimmungen sorgen. 

Infrastruktur und Mobilität

Die Infrastruktur in der Schweiz gehört zu den besten der Welt. Der öffentliche Verkehr ist mein Lieblingsbeispiel. In Deutschland bin ich nur im Notfall mit der Bahn unterwegs gewesen. Hier in der Schweiz liebe ich es, mit dem Zug zu fahren. Pünktlich, sauber und ordentlich sind die Schweizer Bundesbahnen (SBB) – so wie es sein soll.

Das Tramnetz (Strassenbahnnetz) in Zürich ist legendär. Zu Stosszeiten sind die Züge und die Trams rund um die Ballungszentren natürlich voll. Allerdings arbeiten die Verkehrsbetriebe stetig daran, das Netz zu optimieren.

Die Digitalisierung ist in der Schweiz im Vergleich zu Deutschland weit voran geschritten. 4G-Netz ist praktisch überall verfügbar – sogar in den vielen Strassentunnel und in den Bergen. Das 5G-Netz befindet sich im Aufbau. Behördengänge zum Beispiel bei einem Umzug, können bequem von zu Hause aus durchgeführt werden. 

Das Strassennetz befindet sich in einem sehr guten Zustand. Aber auch hier gilt: Gerade zu Stosszeiten wird es voll. Staus rund um die Ballungszentren gehören zur Normalität. Parkplätze sind in den meisten Städten rar und relativ teuer. 

Sicherheit

Noch nirgends habe ich mich so sicher gefühlt, wie in der Schweiz. Ich hatte noch nie eine Situation, in der ich mich unsicher gefühlt habe.

Robuste Konjunktur

Die Konjunktur hat sich in den letzten Jahrzenten in der Schweiz als sehr robust erwiesen. Die politische Stabilität und der Föderalismus sind Gründe dafür. Eine geringe Arbeitslosenquote im Bereich zwischen zwei und vier Prozent ist ein Zeichen dafür, dass es der Schweizer Wirtschaft gut geht. 

Währung

Ich habe den Eindruck, den Schweizerinnen und Schweizern ist fast nichts heiliger als ihre Währung: der Schweizer Franken. Der Schweizer Franken gilt international als sehr stabile Währung und wird gerne als sicherer Hafen von ausländischen Investoren verwendet. Bezahlt werden kann aber trotzdem in vielen Geschäften mit Euro.

Viele Bankautomaten bieten sogar die Möglichkeit, Euro von seinem Schweizer Konto abzuheben. Man hat auch die Möglichkeit, direkt ein Euro-Konto bei seiner Schweizer Bank zu eröffnen. Hier findest du einen Blogbeitrag zum Thema Bankkonto in der Schweiz eröffnen.