Kinderbetreuung in der Schweiz 🇨🇭👧🏼

In die Schweiz auswandern

Kinderbetreuung in der Schweiz 🇨🇭👧🏼

Das Thema Kinderbetreuung in der Schweiz erhitzt gerne die Gemüter. Grund dafür sind die relativ hohen Kosten der Betreuung, welche insbesondere Neuzuzüger/innen aus Deutschland leicht erschrecken können.

Meine Frau und ich zahlen bspw. CHF 1‘560 pro Monat für die Betreuung unserer 2-jährigen Tochter und das für eine 3-Tage-Betreuung pro Woche. Für eine Vollzeitbetreuung müssten wir CHF 2’600 pro Monat bezahlen. Zur Veranschaulichung: Das ist in etwa so viel, wie die Monatsmiete einer 4,5-Zimmer-Wohnung in der Zürcher Agglomeration kosten würde. 

Warum wir gerne diesen relativ hohen Beitrag zahlen

Nichtsdestotrotz bezahlen wir diese relativ hohen Kinderbetreuungskosten gerne. Denn erstens ist die Kinderbetreuung auf einem qualitativ sehr hohem Niveau. Die Betreuerinnen und Betreuer, die wir kennengelernt haben, sind alle sehr gut ausgebildet und in der Regel hochmotiviert. Unsere Tochter ist in der Kita gut aufgehoben und fühlt sich sehr wohl. Sie geht (meistens ;-)) gerne in die Kita.

Das ist das Wichtigste für uns. Sie bekommt dort gesundes, frisch von einem Koch vor Ort gekochtes Essen zum Zmittag (Mittagessen). Zusätzlich gibt es frisches Obst, Gemüse und andere gesunde Snacks zum Znüni (Zwischenmahlzeit am Morgen) und zum Zvieri (Zwischenmahlzeit am Nachmittag) – alles eine gute Abwechslung zu Currywurst Pommes, wenn der Vater fürs Essen zuständig ist ;-)!

Die Betreuungszeiten sind – im Gegensatz zu (den so wie ich es kenne) kürzeren Zeiten in Deutschland – praktisch für berufstätige Eltern. Die Kita öffnet um 7:30 Uhr und schliesst um 18:30 Uhr. In den meisten Kitas gelten sogar Öffnungszeiten von 7:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Gerade, wenn beide Eltern zu normalen Bürozeiten arbeiten, sind solche Öffnungszeiten ein Segen und geben einem ein Maximum an Flexibilität. 

Niedrige Einkommensteuern

Zweitens wissen wir, warum die Kinderbetreuungskosten hier in der Schweiz – genauer gesagt im Kanton Zürich – so viel höher sind als in Deutschland. In Deutschland werden die Kinderbetreuungsstätten viel stärker vom Steuerzahler unterstützt. Das ist in der Deutschschweiz und im Tessin nicht so. Die niedrigen Einkommenssteuern kommen nicht von ungefähr. In Deutschland zahlen alle Steuerzahler indirekt ein Leben lang – oder so lange sie Steuern zahlen – für einen grossen Teil der Kinderbetreuung.

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In weiten Teilen der Schweiz hingegen bezahlt man nur, so lange wie eigene Kinder betreut werden – sofern man überhaupt eigene Kinder hat. Die in der Schweiz sehr hohe Eigenverantwortung ist somit auch in diesem Bereich von Bedeutung. Meine Meinung ist: Ich bin lieber selbst Herr über mein Geld. Ich kann selbst entscheiden, ob ich mein Kind in die Betreuung gebe oder nicht. Wenn ich keine Kinder habe oder mein Kind nicht fremdbetreuen lassen möchte, bezahle ich indirekt lediglich einen sehr kleinen Teil durch meine Steuern an die Kinderbetreuung anderer. 

Hier ein Zitat von kibesuisse.ch (Verband Kinderbetreuung Schweiz)

„Finanzierung

In der Deutschschweiz und im Tessin wird die familienergänzende Betreuung grösstenteils durch die Eltern finanziert, zusätzlich subventionieren Kantone und/oder Gemeinden sowie in einigen Kantonen die Arbeitgeber. Es wird zwischen Objekt- und Subjektfinanzierung unterschieden. 

Eine Form der Subjektfinanzierung sind sogenannte Betreuungsgutscheine (z.B. wie in Stadt Luzern). Die Höhe des Gutscheins ist vom Einkommen und vom Pensum der Erwerbstätigkeit abhängig.

In der Westschweiz investiert die öffentliche Hand mehr in die FBBE  [Anmerkung: Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung]. Besonders hervorzuheben ist das Waadtländer Modell (seit 2006), bei dem die Differenz der Elternbeiträge zu den Gesamtkosten nebst Kanton und Gemeinden auch von den Unternehmen getragen wird – über einen Fonds. Dieses Modell wurde auch von den Kantonen Freiburg und Neuenburg übernommen. Der Arbeitgeberbeitrag variiert zwischen 0.04 % und 0.18 % der Lohnsumme pro Jahr.

Elterntarife

Die Tarifsysteme für einen Betreuungsplatz variieren nicht nur zwischen den Kantonen, sondern auch innerhalb der Kantone beträchtlich. Je nach finanzieller Unterstützung durch die öffentliche Hand (meist einkommensabhängige Tarife) und/oder durch die Wirtschaft sind die Tarife sehr unterschiedlich. In der Deutschschweiz ist der Elternbeitrag generell deutlich höher (2/3 der Vollkosten) als in der Westschweiz (1/3).“

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Résumé zur Kinderbetreuung

Ich finde das Schweizer System der Eigenverantwortung besser, auch wenn das momentan bedeutet, dass wir für eine einige Jahre sehr viel Geld für die Betreuung unseres Kindes ausgeben müssen. Die Qualität der Kinderbetreuung ist sehr hoch. Das ist ein Grund, weshalb die Kosten für die Kinderbetreuung in der Schweiz so hoch sind. Aber natürlich auch, weil die Einkommenssteuern so niedrig sind. Glücklicherweise gibt es aber auch Gemeinden die – abhängig vom Lohn der Eltern oder des Elternteils – den Kinderbetreuungsbeitrag subventionieren.

In unserer Gemeinde ist es so, dass man bei einem Jahreslohn von CHF 70‘000 oder weniger unterstützt wird. Manche Arbeitgeber unterstützen sogar ihre Mitarbeiter in Sachen Kinderbetreuung. Was ich nicht verschweigen möchte: Manche sind der Meinung, dass es sich bei geringem Einkommen nicht „lohnt“ sein Kind fremd betreuen zu lassen. Dabei ist allerdings zu beachten: Neben dem Einkommen fehlen auch Pensionskassenbeiträge. Zudem wäre das berufliche Weiterkommen eventuell in Gefahr.

PS: Deutsches System oder Schweizerisches System, welches gefällt dir besser?

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Christian der Auswanderluchs