Nettolohn in der Schweiz 🇨🇭💵

In die Schweiz auswandern

Nettolohn in der Schweiz 🇨🇭💵

Wichtig zu wissen für jeden, der mit dem Gedanken spielt, in die Schweiz auszuwandern, ist, wie hoch der Lohn in der Schweiz sein muss, um den gewohnten Lebensstandard halten zu können. Denn das Leben in der Schweiz – bei gleichem Lebensstandard – ist kostspieliger als in Deutschland. 

Grundsätzliches

Der Lohn in der Schweiz ist um einiges höher als in Deutschland. Der Brutto-Medianlohn liegt in der Schweiz bei CHF 6’665 pro Monat. Die Hälfte der Schweizer verdient also weniger als diese CHF 6‘665,  die andere Hälfte der Schweizer verdient aber auch mehr. Die Lohnsteuern sind niedriger als in Deutschland. Möglicher Lohn und auch die Höhe der Lohnsteuer sind in der Schweiz abhängig vom Wohnort.

Beim Lohn ist es in Deutschland ja ähnlich. In den Städten und in grossen Firmen verdient man häufig besser als in einem kleinen Betrieb auf dem Land. So ist es auch in der Schweiz. Zürich ist ein gutes Beispiel, um das zu verdeutlichen. Hier liegt der Medianlohn bei CHF 8‘000 pro Monat. Jeder vierte Zürcher verdient sogar mehr als CHF 10‘000 pro Monat. Bevor ich in die Schweiz kam, habe ich nicht einmal im Traum daran gedacht, dass solche Löhne irgendwo auf der Welt bezahlt werden. Aber zurück zum Thema. 

Die Einkommenssteuern in der Schweiz werden jährlich gezahlt und sind abhängig vom Wohnort. Ein Umzug in die Nachbargemeinde kann schon eimal mehrere tausend Franken an Steuerersparnis bringen. Für Einwanderer ist es ein wenig anders. Wenn du in die Schweiz kommst, zahlst du (in der Regel) die ersten fünf Jahre sogenannte Quellensteuern.

Diese sind abhängig vom Kanton, in dem du wohnst, von der Höhe deines Einkommens und von deinem Familienstand. Als Quellensteuerpflichtiger wird dir, wie in Deutschland auch, die Einkommensteuer monatlich abhängig von der Höhe deines Lohns direkt von deinem Lohn abgezogen. Du brauchst dich also um nichts zu kümmern. Dein Arbeitgeber führt die Steuer für dich ab. Hier findest du einen guten Vergleichsrechner zum Thema Einkommenssteuern in der Schweiz.

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Weitere Abzüge

Ausser der Einkommenssteuer gibt es auch noch weitere Abzüge, die der Arbeitgeber direkt von deinem Bruttolohn abführt: 

  1. AHV/IV/EO–Beitrag (Alters- und Hinterlassenenversicherung, Invalidenversicherung, Erwerbsersatzordnung)
  2. ALV–Beitrag (Arbeitslosenversicherung)
  3. BVG / Pensionskassenbeitäge (Berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge)
  4. NBU-Beitrag (Nichtbetriebsunfallversicherung)
  5. Krankentagegeld-Beitrag

Nettolohn in der Schweiz

Anders als in Deutschland wird der Nettolohn in der Schweiz ohne Abzug der Einkommensteuer berechnet. Die oben aufgezählten fünf Lohnnebenkosten werden vom Bruttolohn abgezogen und ergeben den Nettolohn. Die Krankenkasse zählt nicht zu den Lohnnebenkosten und ist einkommensunabhängig. Die Beiträge werden auch nicht pro Familie, sondern pro Einzelperson (Erwachsene und Kinder) erhoben, ähnlich wie in Deutschland bei der privaten Krankenversicherung.

Heiratsstrafe

Früher war der Begriff „Heiratsstrafe“ sogar offiziell in der Schweiz üblich. Aber nicht so wie du jetzt denkst ;-). Es geht um die Besteuerung von verheirateten Personen. Bei Ehepaaren werden die beiden Einkommen zusammengezählt. Beide zusammen kommen damit in eine höhere Steuerklasse. Das ist ein Grund, warum viele Schweizer/innen lieber im Konkubinat leben – ich übrigens auch. Und ja, in der Schweiz spricht man wirklich von „Konkubinat“, aber nein, meine Partnerin möchte nicht als Konkubine bezeichnet werden! 🙂

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Fazit

Was ich dir auf jeden Fall für deine Auswanderpläne in die Schweiz mitgeben möchte ist, dass im Hinblick auf Lohnverhandlungen gilt, unbedingt vorab die eigenen mutmasslichen Lebenshaltungskosten in der Schweiz auszurechnen. Wer sich nicht im Vorfeld über die hohen Mieten, Krankenkassenkosten etc. informiert und sich beim Vorstellungsgespräch von vermeintlich hohen Lohnangeboten blenden lässt, kann leicht sein blaues Wunder erleben, wenn die ersten Rechnungen ins Haus flattern. 


Zu bedenken gilt es auch, dass die Eigenverantwortung eines jeden in der Schweiz viel höher ist als in Deutschland.  Es ist daher noch wichtiger, nicht seinen gesamten Lohn auszugeben, sondern jeden Monat Geld zur Seite zu legen.  Denn du wirst dich beispielsweise an den Gesundheitskosten beteiligen müssen (Selbstbehalt, Franchise). Zahnarztkosten werden zudem in der Schweiz nicht von der Krankenkasse gedeckt. Und Zahnarztbesuche sind kostspielig in der Schweiz.

Auch im Hinblick auf allfällige Kinderbetreung solltest du finanziellen Spielraum haben. Eine Vollzeitbetreuung (Montag bis Freitag, morgens bis abends) kostet in Zürich ca. CHF 2’500 pro Monat. Wer jetzt über diesen hohen Betrag erschrickt, sei daran erinnert: Die wenigen Jahre, in denen die Kinder fremd betreut werden müssen, gehen schnell um. Die niedrige Steuerbelastung bleibt. 

PS: Hättest du gedacht, dass die Kinderbetreuungskosten in der Schweiz so hoch sind?

Christian der Auswanderluchs

 

2 Responses

  1. N
    Nils sagt:

    Hallo Christian,

    unter „Grundsätzliches“ ist in einem Satz der Netto-Brutto-Rechner fehlerhaft verlinkt (Hier findest du einen guten Vergleichsrechner zum Thema Einkommenssteuern in der Schweiz.)
    Vermutlich von deiner letzten Berechnung.

    Danke für die vielen guten Infos.

    Grüße
    Nils

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