Medianlohn in der Schweiz 2024
Der Medianlohn in der Schweiz liegt bei 6’788 Franken brutto pro Monat. Doch je nach Region und Branche gibt es grosse Unterschiede. So liegt der mittlere Lohn von Mitarbeitern im Gastgewerbe bei 4’601 Franken, in der Pharmaindustrie dagegen bei 10’296 Franken.
Was ist der Medianlohn?
Der Medianlohn ist nicht zu verwechseln mit dem Durchschnittslohn. Während der Durchschnittslohn durch Ausreisser – zum Beispiel wenige sehr gut Verdienende – nach oben hin verzerrt werden kann, ist dies beim Medianlohn nicht so.
Der Medianlohn ist robuster gegenüber eben diese Ausreisser. Er wird auch oft als mittlerer Lohn bezeichnet, da er die Mitte zeigt. Das bedeutet, die eine Hälfte der Erwerbstätigen verdient weniger als den Medianlohn, die andere Hälfte der Erwerbstätigen verdient jedoch mehr als den Medianlohn.
Um das Lohnniveau eines Landes, einer Branche oder einer Region zu zeigen, ist der Medianlohn also ein besseres Instrument als der Durchschnittslohn.
Aktuelle Zahlen zum Medianlohn in der Schweiz
Alle zwei Jahre führt das Bundesamt für Statistik eine Lohnstrukturerhebung in der Schweiz durch und veröffentlicht im Rahmen dessen auch den Medianlohn. Die kürzlich publizierten Daten aus 2022 zeigen, dass der Medianlohn in der gesamten Schweiz bei 6‘788 Franken und damit 123 Franken höher als im Jahr 2020 (in Höhe von 6‘665 Franken) ist.
Wer unter 4‘487 Franken verdient, gehört zu den 10 % der Erwerbstätigen mit den niedrigsten Löhnen. Wer dagegen 12‘178 Franken oder mehr verdient, gehört zu den Top-10 %.
Wichtig zu beachten ist, dass der Medianlohn auf Vollzeitstellen gerechnet ist mit einer Arbeitszeit von 4,33 Wochen zu je 40 Stunden. Der mögliche 13. Monatslohn, aber auch Schichtzulagen und Boni sind ebenfalls inbegriffen. Es handelt sich somit um ein Zwölftel des Jahresbruttolohns.
Zum Vergleich: Medianlohn in Deutschland
Wenn wir uns den Medianlohn Deutschlands aus dem Jahr 2022 ansehen, erkennen wir, wie gross die Unterschiede zwischen den beiden Länder sind. In Deutschland liegt dieser nämlich bei 3‘645 Euro brutto pro Monat, was umgerechnet 3‘580 Franken entspricht.
Einflussfaktoren auf den Lohn
Generell beeinflussen den Lohn in der Schweiz hauptsächlich die Faktoren Ausbildung, Berufserfahrung, Alter, Branche, Unternehmensgrösse und Region.
So können beispielsweise zwei Personen, die eine gleichwertige Qualifikation haben, aber sich im Lebensalter unterscheiden, unterschiedlich viel verdienen, obwohl sie praktisch die gleiche Stelle bekleiden.
Ein Beispiel: Ein 30 und ein 50 Jahre alter Mann bekleiden die gleiche Position und haben eine gleichwertige Qualifikation. Der ältere Arbeitnehmer kann jedoch einen deutlich höheren Lohn – durchaus mit einer vierstelligen Differenz – haben als der jüngere.
Regionale Unterschiede im Medianlohn
Innerhalb der Schweiz gibt es grosse Unterschiede, was das Lohnniveau angeht. Das kann man natürlich durch verschiedene Faktoren erklären wie zum Beispiel die dort tätigen Branchen. Basel mit seiner grossen Pharmaindustrie oder Zürich und Genf mit ihrer starken Finanzbranche – Banken und Versicherungen – sind gute Beispiel, die das verdeutlichen.
| Grossregion | Medianlohn |
| Zürich | 7’229 Franken |
| Nordwestschweiz | 6’969 Franken |
| Genferseeregion | 6’849 Franken |
| Zentralschweiz | 6’779 Franken |
| Espace Mittelland | 6’752 Franken |
| Ostschweiz | 6’344 Franken |
| Tessin | 5’590 Franken |
Branchenspezifische Medianlöhne
Wie gerade gesagt, unterscheiden sich die Medianlöhne auch je nach Branche. Dabei ist auffällig, dass Branchen mit einer hohen Wertschöpfung höhere Löhne zahlen. Deutlich erkennen kann man das daran, dass die Informationstechnologie, das Finanzwesen aber auch die Pharmabranche hohe Löhne bieten, während Branchen mit einer niedrigen Wertschöpfung wie zum Beispiel der Detailhandel oder das Gastgewerbe die niedrigsten Löhne innerhalb des Branchenvergleichs bieten.
| Branche | Medianlohn |
| Tabak | 13’299 Franken |
| Banken | 10’491 Franken |
| Pharma | 10’296 Franken |
| Informationstechnologie | 9’412 Franken |
| Grosshandel | 7’414 Franken |
| Maschinenbau | 7’245 Franken |
| Luftfahrt | 6’980 Franken |
| Baugewerbe | 6’410 Franken |
| Detailhandel | 5’095 Franken |
| Gastgewerbe | 4’601 Franken |
| Beherbergung | 4’572 Franken |
| Persönliche Dienstleistungen | 4’384 Franken |
Lebenshaltungskosten in der Schweiz
Selbstverständlich sind auch die Lebenshaltungskosten in der Schweiz alleine schon aufgrund des Lohnniveaus höher als in anderen Ländern. So beziffert das Statistische Bundesamt in Deutschland den Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz auf 51 %. Wenn du mehr über die Lebenshaltungskosten in der Schweiz erfahren möchtest, kannst du gerne meinen ausführlichen Blogbeitrag zu diesem Thema lesen. Hier der Link.
Fazit
Der Medianlohn spiegelt die hohe Wertschätzung wider, die die Schweiz Bildung, Fachkenntnissen und Berufserfahrung entgegenbringt. Für Einwanderer bedeutet dies, dass neben der Berücksichtigung der sprachlichen Anforderungen und der kulturellen Anpassung auch die berufliche Qualifikation eine entscheidende Rolle spielt. Es lohnt sich, in Weiterbildung und Fachkenntnisse zu investieren, um die Chancen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zu verbessern und dadurch ein höheres Einkommen zu erlangen.
Der Medianlohn ist weit mehr als eine Zahl. Er ist ein Fenster in die Wirtschaft und die Gesellschaft der Schweiz, das Auswanderern hilft, die finanziellen Aspekte ihres möglichen neuen Lebens zu bewerten. Doch der wahre Wert eines Umzugs in die Schweiz kann nicht allein in Franken gemessen werden. Es sind die hohe Lebensqualität, die Sicherheit und die Kultur, die die Schweiz zu einem attraktiven Ziel für Menschen aus aller Welt machen. Wer den Schritt wagt, findet hier vielleicht nicht nur eine gut bezahlte Stelle, sondern auch ein Land, das in vielerlei Hinsicht reich ist.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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