7 Tipps für das Auswandern in die Schweiz

In die Schweiz auswandern

7 Tipps für das Auswandern in die Schweiz

Das Auswandern in die Schweiz ist für viele ein verlockender Gedanke. Doch der Schritt über die Grenze birgt auch Herausforderungen, an die viele nicht denken. Von der Notwendigkeit, sich nicht allein von den hohen Löhnen blenden zu lassen über die Auseinandersetzung mit dem liberalen System der Schweiz bis hin zu kulturellen Unterschieden und dem unvermeidlichen Kulturschock: Dieser Beitrag gibt dir das Rüstzeug an die Hand, welches du für einen erfolgreichen Neustart in der Schweiz benötigst.

1. Nicht vom vermeintlich hohen Lohn blenden lassen

Als ich mich vor meiner Auswanderung zum ersten Mal mit den Löhnen in der Schweiz auseinandergesetzt habe, war ich wirklich sehr überrascht, wie viel man hier verdienen kann. Davor ging ich noch von 20 oder 30 % Lohnunterschied aus, aber damit lag ich daneben. Realistisch sind oft 50 bis 80 %. Das ist auch nötig, denn die Lebenshaltungskosten gehören zu den höchsten der Welt. Ausserdem muss man auch die grosse Eigenverantwortung in der Schweiz berücksichtigen, was sich beispielsweise in höheren Kosten bei der Kinderbetreuung oder der Selbstbeteiligung beim Arzt bemerkbar macht.

Im Schnitt sind die Löhne jedoch so hoch, dass man mit einem finanziellen Plus von rund 30 % rechnen kann. Daher ist es wichtig, sich nicht blenden zu lassen, wenn man ein vermeintlich gutes Jobangebot aus der Schweiz erhält. Vielmehr sollte man zuerst den Lohn im Verhältnis zu den zu erwartenden Kosten betrachten.

2. Das liberale System der Schweiz auf Lebenszeit betrachten

Wie im obigen Abschnitt schon erwähnt, ist die Eigenverantwortung in der Schweiz deutlich grösser. Insbesondere wenn Einwanderer mit kleinen Kindern in die Schweiz ziehen, ist das spürbar. Manche Leute üben deshalb Kritik und finden, die Schweiz lohne sich nicht für Familien, weil viele Ausgaben nicht vom Steuerzahler, sondern aus der eigenen Tasche bezahlt werden müssen.

Ein System sollte man allerdings nicht nur anhand eines Lebensabschnitts beurteilen, sondern immer über die gesamte Lebenszeit hinweg. Und dabei zeigen sich die Vorteile des liberalen Schweizer Systems deutlich.

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Klar, muss man als Familie mit Kindern höhere Ausgaben stemmen, insbesondere während der Kleinkindphase, wenn Fremdbetreuung benötigt wird. In der Zeit davor – als alleinstehende Person – oder wenn die Kinder aus dem Haus sind, kann hingegen viel gespart werden. Ich kenne einige, die mit 30 Jahren schon bis zu 200‘000 Franken gespart hatten.

In Deutschland ist es dagegen durch die hohen Abgaben und Steuern deutlich schwieriger, viel zu sparen. Deswegen sollte man das liberale System niemals auf einen kleinen Zeitraum hin betrachten und vergleichen, sondern immer auf die gesamte Lebenszeit.

3. Nicht vom Umfeld verunsichern lassen

Wenn man innerhalb der Familie, mit Freunden oder Arbeitskollegen in Deutschland vom Auswandern in die Schweiz redet, kann es sein, dass einige einen davon abbringen wollen. Oft werden Dinge behauptet, wie dass es sich finanziell nicht lohne oder dass die kapitalistische, herzlose Schweiz Einwanderer nicht vollumfänglich ärztlich versorge. Es kursieren jedenfalls unzählige Mythen, die ich aus der Community immer mal wieder zu hören bekomme.

Erst einmal finde ich es löblich, wenn sich Familie, Freunde und Co. um einen sorgen und Ratschläge geben wollen, um ein Unglück zu vermeiden. Leider ist es jedoch so, dass die meisten Deutschen sich nicht mit dem Leben in der Schweiz auskennen.  Mein Rat ist daher: Lass dich nicht verunsichern und nimm nur Ratschläge von Menschen an, die wissen, wovon sie reden. 

4. Kulturelle Unterschiede beachten

Die Schweizer sind uns Deutschen in einigem ähnlich: Sie heissen auch oft Andreas oder Nadine, hören die gleiche Musik, sehen die gleichen Sendungen/Filme, lesen die gleichen Zeitungen und essen ähnlich wie wir. Aber die Schweizer ticken – insbesondere bei den Umgangsformen – anders. Sie sind deutlich respektvoller und höflicher im Umgang.

So bleiben sie beispielsweise bei einem Streit in der Regel sachlich und erheben die Stimme nicht (sofort). Auch sind sie weniger direkt in der Kommunikation, was sich beispielsweise bei Feedback durch den Vorgesetzten zeigt. Hierbei gilt es, genau hinzuhören und feine Antennen zu entwickeln, um zu verstehen, was wirklich gemeint ist. So werden etwa auch Wünsche oder Erwartungen gerne umschrieben oder lediglich angetönt.

Ein Beispiel aus der Familie meiner Frau: Wir waren zu Gast bei ihrer Mutter und wir kamen auf einen Defekt bei ihrem Sessel zu sprechen. Sie sagte dann: «Das müesst mer mal aluege…», was übersetzt heisst: «Das müsste man mal anschauen.» Allerdings war mit «man» «ich» und mit «mal» «im Laufe des Besuchs» gemeint. 😅

Ich habe zwar schon immer feine Antennen gehabt und diese in der Schweiz weiter verfeinert, jedoch habe ich das nicht verstanden und reagierte nicht. Tensha klärte mich dann im Nachhinein darüber auf, dass ich meine «Schwiegersohnpflichten» nicht erfüllt hätte… 😉

5. Lifestyle-Inflation vermeiden

Der hohe Schweizer Lohn kann zur Erhöhung des Lebensstils verleiten. Konkret kaufen sich manche Einwanderer durch das Lohnplus gerne neue und grössere Autos, reisen öfter oder kaufen sich teurere Kleidung, sprich, geben das Geld sofort wieder aus.

Man könnte sich jedoch ein Beispiel am typischen Schweizer nehmen, der sich zwar auch ein angenehmes Leben gönnt, aber trotzdem immer auch Geld bei Seite legt, insbesondere um langfristig ein Vermögen aufzubauen, das Sicherheit gibt und eine gewisse Unabhängigkeit gewährleistet. 

6. Regionale Unterschiede beachten

Obwohl die Schweiz flächenmässig etwa so gross ist wie ein Bundesland in Deutschland, könnte man auf den ersten Blick annehmen, dass die Verhältnisse dort ziemlich einheitlich sind. Tatsächlich empfinde ich die Unterschiede innerhalb der Schweiz jedoch sogar noch grösser als in Deutschland.

Einer der auffälligsten Unterschiede liegt in der sprachlichen Vielfalt. In der Schweiz gibt es drei grosse Sprachregionen: Deutsch, Italienisch und Französisch. In jeder dieser Regionen wird überwiegend nur die jeweilige Sprache gesprochen.

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Ein weiterer wesentlicher Unterschied zeigt sich in der Wirtschaft. Es gibt sowohl wirtschaftsstarke als auch wirtschaftsschwächere Regionen. Letztere sind oft durch tendenziell niedrigere Löhne gekennzeichnet. Im Gegenzug sind jedoch die Lebenshaltungskosten in diesen Regionen meist niedriger.

Die Steuersätze variieren ebenfalls stark in der Schweiz, sowohl auf Kantonsebene als auch innerhalb der Kantone auf Gemeindeebene. Dies kann dazu führen, dass die Einkommensteuer in einer steuergünstigen Gemeinde eines bestimmten Kantons nur halb so hoch sein kann, wie in einer steuerintensiven Gemeinde eines des Nachbarkantons.

7. Vorbereitet sein auf den Kulturschock 

Bei der Ankunft in der Schweiz kann man sich anfangs überwältigt fühlen – alles erscheint fantastisch, man ist begeistert von diesem Land. Psychologen nennen diese anfängliche Euphorie die «Honeymoon-Phase», ein Zustand, der ganz normal ist und Ähnlichkeiten mit dem Beginn einer neuen Liebesbeziehung aufweist.

Wie in Beziehungen auch, lässt diese anfängliche Euphorie jedoch mit der Zeit nach. Bei der Auswanderung spricht man dann von einem sogenannten «Kulturschock», der einige Monate nach der Ankunft eintreten kann.

Wer darüber Bescheid weiss, kann sich darauf vorbereiten und den Prozess abschwächen. Die Kulturschock-Krise ist jedoch auch nur ein vorübergehender Zustand. Im Laufe von einigen Monaten geht es wieder aufwärts und Auswanderer erholen sich, bis sie wieder im «Normalzustand» sind. (Der «Eigenkulturschock» kann bei der Rückkehr in die Heimat eintreten.)

Grafik: Von Song – Woesler, Martin: A new model of cross-cultural communication, Berlin 2009, 2. Auflage S. 31, PD-Schöpfungshöhe
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Christian der Auswanderluchs

 

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