Strompreise in der Schweiz 🇨🇭⚡️
Mein Stromanbieter hat eine Preiserhöhung für das nächste Jahr angekündigt. Glücklicherweise ist die Erhöhung verkraftbar. In manchen Gemeinden der Schweiz sieht das jedoch ganz anders aus.
In unserer Gemeinde hat der Stromanbieter für 2023 eine Erhöhung von durchschnittlich 32 Prozent angekündigt. Der Hauptgrund für die Preiserhöhung liegt im höheren Stromeinkaufspreis. Dieser steigt um knapp 6 Rappen pro Kilowattstunde.
In unserem persönlichen Fall steigt der Preis unseres Tarifs «Strom Europa» wie folgt pro Kilowattsunde (inklusive Netznutzung, Abgaben, Gebühren und Mehrwertsteuer):
| 2022 | 2023 | |
| Hochlastzeit | 22.74 Rappen | 30.65 Rappen |
| Niederlastzeit | 14.34 Rappen | 22.15 Rappen |
Strom wird in der Schweiz um 27% teurer
Auf die gesamte Schweiz bezogen wird der Strom durchschnittlich um 27 Prozent teurer. Es gibt jedoch auch krasse Beispiele von Strompreiserhöhungen im dreistelligen Bereich. In manchen Gemeinden hingegen wird der Strom günstiger.
Im Kanton Zürich wird die Gemeinde Glattfelden den höchsten Strompreis haben. Dieser verdoppelt sich nächstes Jahr auf 40 Rappen pro Kilowattstunde. In der Stadt Zürich hingegen steigt der Strompreis im nächsten Jahr nur um rund 4 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass EWZ durch eigene Kraftwerke mehr Strom produziert als sie an ihre eigenen Kunden weitergeben kann.
Ärger durch hohen Strompreis
Der höhere Strompreis ist ärgerlich, betrifft Tensha und mich aber glücklicherweise nicht besonders: Wir werden für den Strom im nächsten Jahr anstatt ca. 40 Franken pro Monat etwas mehr als 50 Franken pro Monat ausgeben.
Verglichen mit den Strompreisen in Deutschland – vor allem im Verhältnis zu den Löhnen – kommen wir hier in der Schweiz weiterhin gut weg. Selbst in diesen Zeiten sind die finanziellen Auswirkungen für den Einzelnen – nicht immer, aber in der Regel – gering.
Strommangellage im Winter
Schon seit einigen Monaten wird vor einer Strommangellage gesprochen, die im Winter die Schweiz treffen könnte. Dazu kommen würde es, wenn aus dem Ausland nicht genug Strom in die Schweiz geliefert werden könnte, denn die Schweiz ist im Winter von Stromlieferungen der Nachbarländer angewiesen. Derzeit ist nicht sicher, ob die Nachbarländer immer werden Strom liefern können.
Neue Notkraftwerke
Um einer Strommangellage in der Schweiz entgegenzuwirken, sollen neben der Wasserkraftreserve und Notstromaggregaten neue Notkraftwerke bereitgehalten werden. Das erste Notkraftwerk nimmt Formen an: Es steht bei General Electric im Kanton Aargau. Betrieben werden kann es mit Gas, Öl oder Wasserstoff. Das aus acht Turbinen bestehen Kraftwerk soll 250 Megawatt an Leistung erbringen.
Notstromaggregate und Notkraftwerke sollen insgesamt 1000 Megawatt an Leistung erbringen können. Notstromaggregate sollen 250 bis 300 Megawatt leisten können. Die fehlenden ca. 500 Megawatt sollen nächstes Jahr durch die Bereitstellung weiterer Notkraftwerke sichergestellt werden.
PS: Hier geht es zum Stromkostenvergleich Deutschland vs. Schweiz.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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