So viel Startkapital brauchst du für die Schweiz🇨🇭💰
Ich sage gerne, dass eine Auswanderung in die Schweiz mehr ein Umzug ist, denn der Mehraufwand gegenüber einem Wohnortwechsel in Deutschland ist gering. Das bezieht sich auch auf den finanziellen Teil. Trotzdem solltest du für dieses Unterfangen ein gewisses Startkapital haben.
Wofür braucht man Startkapital?
Ein Umzug kostet immer Geld. Wenn der Umzug über die Landesgrenze hinausgeht, fallen die Mehrkosten tendenziell höher aus. Im Falle der Schweiz hat das nicht zuletzt auch mit dem relativ hohen Preisniveau zu tun.
Mietkaution
Die Mietkaution wird vermutlich der grösste Ausgabeposten sein. In der Regel wird eine Kaution in der Höhe von zwei bis drei Monatsmieten verlangt. Bei einem Mietzins von 1’500 Franken für eine 3-Zimmer Wohnung, wären also 3’000 bis 4’500 Franken zu hinterlegen. Wenn du einen solchen Betrag nicht auf einem Sperrkonto für mehrere Jahre deponieren möchtest, kannst du eine Mietkautionsversicherung abschliessen, was die Höhe des notwendigen Startkapitals erheblich verringert.
Info: Was du im Vergleich mit einem Umzug in Deutschland sparen kannst, sind eine Waschmaschine und eine Küche. Diese werden durch den Vermieter gestellt. Manchmal gehört sogar ein Tumbler (Trockner) zur Wohnung.
Umzugskosten im Startkapital berücksichtigen
Du kannst den Umzug inklusive Zollabwicklung selbst durchführen oder ein Unternehmen beauftragen. Entscheidest du dich dazu, den Umzug selbst zu erledigen, fallen Kosten für einen Transporter an, die ähnlich hoch sind, wie bei einem von der Strecke her vergleichbaren Umzug innerhalb Deutschlands.
Engagierst du ein Umzugsunternehmen, werden die Kosten jedoch höher sein, denn die Zollangelegenheiten an der Grenze werden dir abgenommen. Ich finde, das ist gut angelegtes Geld, denn es spart Zeit und Nerven.
Die Kosten schwanken von Anbieter zu Anbieter und aufgrund des unterschiedlichen Aufwands stark. Um dir einen Eindruck zu geben kann ich dir ein Beispiel nennen: Freunde haben für den Umzug von Norddeutschland in ihre 3,5-Zimmer Wohnung im Kanton Zürich rund 2‘000 Euro bezahlt. Das ist jedoch ein sehr günstiger Preis. Von einer Berlinerin weiss ich, dass sie für den Umzug nach Basel rund 6‘000 Euro bezahlt hat. Der Haushalt war jedoch auch grösser (drei Personen).
Kosten für die Anmeldung in der Schweiz
Der bürokratische Aufwand für den Umzug in die Schweiz hält sich in Grenzen – auch aus finanzieller Sicht. Die Anmeldung kostet beispielsweise in der Stadt Zürich 40 Franken pro Person. Für den Wechsel von deutschem Führerschein zum schweizerischen Führerausweis habe ich rund 100 Franken bezahlt. Darin enthalten sind die Kosten für einen Sehtest, ein Passbild und die Gebühren, die die Behörde verlangt.
Elektrogeräte – Schweizer Stecker beachten
Die Schweizer Steckdosen sind nicht kompatibel mit unseren Schuko-Steckern bzw. Konturensteckern. Das bedeutet aber nicht, dass du dir alle Geräte neu kaufen musst. Die Waschmaschine und Küchengeräte wie Herd/Ofen und Abwaschmaschine (Spülmaschine) werden wie oben erwähnt vom Vermieter gestellt.
Für die kleineren Geräte wie beispielsweise Haartrockner, Staubsauger oder Kaffeemaschine kannst du Adapter verwenden. Bei Elektrogeräten, die viel Strom brauchen, empfiehlt es sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Beim Gebrauch von günstigen Adaptern kann es sein, dass die interne Sicherung anspricht und der Stromzufluss unterbrochen wird. Das ist mir so bei meinem Elektrogrill passiert. Die hochwertigen Adapter funktionieren dagegen auch bei grossem Stromfluss.
Serafe – Rundfunkgebühr
Von Serafe kommt die Rechnung für die Schweizer Rundfunkgebühr. Die 335 Franken pro Jahr und Haushalt werden mit einer Jahresrechnung eingefordert.
Autokosten Schweiz
Wenn du mitsamt Auto umziehst, kommen weitere Kosten auf dich zu. Die Kosten variieren von Kanton zu Kanton. Hier ein Beispiel aus Basel-Stadt:
| Anmeldung | 860 Franken |
| Strassenverkehrsabgabe | modellabhängig |
| Motorfahrzeugkontrolle | 150 Franken |
| Versicherung | modellabhängig |
In der Regel werden Versicherungen in der Schweiz jährlich bezahlt. Die Smile Versicherung – bei der auch ich Kunde bin – bietet neben vielen weiteren Vorteilen eine monatliche Zahlweise an. Hier erfährst du mehr zu Smile.
Lebenshaltungskosten in der Schweiz
Die Schweiz hat die höchsten Lebenshaltungskosten innerhalb Europas (Zwergstaaten ausgenommen). Für die Ausgaben bis zum Erhalt des ersten Schweizer Lohns würde ich mit dem Faktor von zwei rechnen. Die Lebenshaltungskosten sind zwar nicht doppelt so hoch, aber damit hast du einen ordentlichen Puffer und bist auf der sicheren Seite.
Unerwartete Kosten beim Startkapital berücksichtigen
Wie immer im Leben kann etwas Unvorhersehbares passieren. Dafür habe ich immer einen Notgroschen von drei Monatseinnahmen auf einem Sparkonto zur Verfügung. Dadurch habe ich finanziellen Spielraum und bin gewappnet, wenn zum Beispiel bei meinem Auto eine grössere Reparatur ansteht oder etwas im Haushalt kaputt geht.
Mit einem Notgroschen habe ich ein sicheres Gefühl. Finanzielle Sorgen brauche ich nicht. Mir reichen schon die anderen, die ich habe! 😉
Aktualisiert am: 3.12.2023
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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