2. Schritt: Wohnungssuche in der Schweiz 🏘
Ist der erste Schritt getan und der Job gesichert, beginnt die Wohnungssuche. Du solltest dich nicht von den auf dem ersten Blick hohen Schweizer Mieten abschrecken lassen. In der Schweiz ist nun mal vieles teurer. So ist es auch mit den Mieten. Mit dem höherem Lohn und den tieferen Steuern lässt sich dies allerdings leicht kompensieren. Schritt 1 schon gelesen?
Wohnungssuche
Am besten suchst du dir deine neue Bleibe über die grossen Schweizer Immobilienportale im Internet. Je nach Lage der Wohnung kann es auch mal sein, dass der Vermieter so froh darüber ist, einen potenziellen Mieter gefunden zu habe, dass er ein oder zwei Monate mietfreies Wohnen verspricht (im Kanton Schaffhausen zum Beispiel). Oder aber man steht bei der ersten Wohnungsbesichtigung mit hundert weiteren Interessenten in der Schlange vor der Eingangstür (leider üblich in der Stadt Zürich).
Angebote vergleichen bei der Wohnungssuche
In kleineren Gemeinden bekommt man relativ viel für relativ wenig Geld geboten. Im Zentrum der Städte sind die Mieten natürlich höher. Das Angebot an bezahlbaren Neubauwohnungen mit hohem Ausbaustandard inklusive moderner Einbauküche und Waschturm (Waschmaschine und Waschtrockner übereinander) in der Wohnung, ist auf dem Land gross.
In der Stadt kann man für das gleiche Geld keine hohen Erwartungen haben. Da wird es wahrscheinlich eher eine Altbau-Wohnung ohne grossen Komfort sein. Von den Vermietern kann ich aus eigener Erfahrung nur gutes berichten. Der Service, der einem hier als Mieter geboten wird, ist sehr hoch. Ist etwas kaputt, wird es anstandslos und zügig ersetzt. Von da her relativiert sich der auf den ersten Blick hohe Mietzins.
Welche Wohnung soll es sein?
Die Lage, die Grösse und die Ausstattung sind für mich die wichtigsten Auswahlkriterien einer Wohnung. Hat man Kinder, ist man vielleicht lieber auf dem Land, als mitten in der Stadt. Benötigt man einen Kinderwagen oder muss man regelmässig schwere Einkaufstaschen tragen, nimmt man lieber eine Wohnung mit Lift – es sei denn, man nutzt den regelmässigen Treppenstieg als zusätzliches Training ;-).
Einen Balkon soll die neue Wohnung schon haben, oder? Wer sitzt nicht gerne bei einem kühlen Getränk an der frischen Luft und geniesst den lauen Sommerabend?
Ganz wichtig: Die Parkplatzfrage. Parkplätze sind oft Mangelware. Benötigt man überhaupt ein Auto? Falls ja, kommt man meist um einen gemieteten Parkplatz nicht herum. Gerade in urbaneren Regionen ist aber selbst das nicht immer leicht zu finden. Und wenn man schliesslich einen Parkplatz findet, wird man sich über die Höhe der monatlichen Miete wundern. In Zürich sind CHF 200 für einen Tiefgaragenstellplatz pro Monat normal – ich habe sogar schon Parkplätze für CHF 850 pro Monat ausgeschrieben gesehen.
In ländlichen Regionen sind CHF 100 pro Monat zu erwarten. Wenn möglich sollte man meiner Meinung nach immer so nah wie möglich bei seiner Arbeitsstätte wohnen. Ich bin leidgeprüfter Pendler und kann nur zu gut darüber berichten, wie voll die Autobahnen und Züge in der Rush Hour sind.
Offizielle Zügeltermine
Es gibt offizielle Zügeltermine. (In der Schweiz sagt man nicht umziehen sondern zügeln.) Diese variieren von Ort zu Ort bzw. von Kanton zu Kanton. Während der offiziellen Zügeltermine ist das Angebot an Wohnungen am grössten. Man kann so also leichter das passende Objekt für sich finden. Mehrheitlich wird sich an die Zügeltermine 31. März, 30. Juni und 30. September gehalten.
Man braucht sich aber keine Sorgen zu machen, denn selbstverständlich kann man grundsätzlich das Bezugsdatum direkt mit dem Vermieter regeln. Sollte man nicht auf Anhieb etwas Passendes finden, kann man übergangsweise eine möblierte Wohnung beziehen. Eventuell bietet dein neuer Arbeitgeber sogar diesen Service an.
Formalitäten bei der Wohnungssuche
Bei Abschluss des Mietvertrags verlangt der Vermieter eine Kaution in Höhe von einer bis zu drei Monatsmieten. Diese wird, wie in Deutschland auch, auf ein spezielles Konto überwiesen. Weitere Formalitäten wie Anmelden bei der Gemeinde und weiteres beschreibe ich in den folgenden Beiträgen. Hier gehts zu Schritt 3.
PS: Wird ein Umzug in die Schweiz für dich eine Herausforderung oder easy sein?
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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4 Responses
Hallo Christian,
Ich kenne Dich vor allem von Youtube und bin nun uabhängig auf diese Website gestossen. Tolle Arbeit!
Hallo und vielen Dank! 😊
In Schaffhausen ist es also leicht? Mich würde das näher interessieren – in welchen Kantonen es am leichtesten ist, eine Wohnung zu finden. Dann kann ich meine Arbeitsplatzsuche darauf abstimmen.
In wirtschaftlich schwächeren Regionen ist es tendenziell leichter eine Wohnung zu finden. Die Suche nach dem Auswanderungsziel würde ich jedoch nicht anhand dessen gestalten, da in diesen Regionen tendenziell tiefere Löhne gezahlt werden und das Angebot an interessanten Arbeitsplätzen niedriger ist.