Auswandern Schweiz: So viel Lohn brauchst du, um deinen Lebensstandard zu halten

In die Schweiz auswandern

Auswandern Schweiz: So viel Lohn brauchst du, um deinen Lebensstandard zu halten

Wenn du in die Schweiz auswandern willst: Lass dich von einem vermeintlich grossartigen Lohnangebot nicht vorschnell blenden. Die Lebenshaltungskosten sind in der Schweiz nämlich deutlich höher als in Deutschland. Also muss in der Regel (zu den Ausnahmen komme ich später im Text) deutlich mehr Lohn drin sein als in Deutschland. Heute zeige ich dir, wie du selbst ausrechnen kannst, wie hoch dein Einkommen sein muss, damit du deinen gewohnten Lebensstandard halten kannst. 

Faustregel zum Lohn in der Schweiz

Zu Beginn die Faustregel: Um den Lebensstandard in der Schweiz aufrechtzuerhalten, wird empfohlen, den deutschen Bruttolohn mit einem Faktor von 1,5 bis 1,8 zu multiplizieren. Diese Faustregel gilt bis zu einem Jahreslohn von 100’000 bis 120’000 Franken. Bei Löhnen die darüber liegen wird die Differenz zwischen deutschen und schweizerischen Lohn geringer.

Da es jedoch in Deutschland wie auch in der Schweiz bedeutende regionale Unterschiede gibt, sollte diese Faustregel nicht einfach so übernommen werden. Zum Beispiel benötigst du in der Stadt Zürich mehr Geld als in einer in einer ländlichen Gemeinde im Kanton Schaffhausen.

Oft erlebe ich – mir ging es am Anfang genauso – wie unterschiedlich die Schweiz auf so einer verhältnismässig kleinen Fläche sein kann. Auch wenn manche Bundesländer in Deutschland grösser sind als die Schweiz, sind die regionalen Unterschiede in der verhältnismässig kleinen Schweiz viel ausgeprägter. 

Hier sind einige Kostenpunkte, die je nach Kanton und/oder Gemeinde deutlich unterschiedlich ausfallen können:

  • Einkommensteuer
  • Krankenkassenbeitrag
  • Miete oder Kauf einer Immobilie
  • Dienstleistungen (Coiffeur, Restaurant, Kinderbetreuung)

In der Schweiz variieren die Einkommensteuersätze je nach Kanton und Gemeinde. Jeder Kanton hat seine eigene Steuerverwaltung und legt Steuertarife und -regeln selbst fest. Innerhalb eines Kantons haben auch die Gemeinden unterschiedliche Steuersätze. Einwanderer betrifft das zu Beginn jedoch nicht so stark, da in der Regel in den ersten fünf Jahren Quellensteuern bezahlt werden, die nur vom Kanton abhängen, aber nicht von der Gemeinde.

Um deine Quellensteuer auszurechnen, kannst du einen der vielen Schweizer Steuerrechner verwenden. Für die Berechnung der «normalen» Einkommensteuer verwendest du am besten den offiziellen Rechner.

Beispiele zur Einkommensteuer:

Eine ledige, kinderlose, konfessionslose Person, die ein Jahreseinkommen von 100’000 Franken hat muss Einkommensteuern in folgender Höhe abführen: 

  • Wohnhaft in der Stadt Genf: 17’345 Franken
  • Wohnhaft in der Stadt Basel: 14’893 Franken
  • Wohnhaft in der Stadt Luzern: 12’392 Franken
  • Wohnhaft in der Stadt Zürich: 11’682 Franken
  • Wohnhaft in der Gemeinde Einsiedeln: 9’368 Franken
  • Wohnhaft in der Stadt Zug: 6’574 Franken

Krankenkassenbeitrag Schweiz

Die Krankenkassenbeiträge variieren von Kanton zu Kanton, können sich aber auch innerhalb des Kantons unterscheiden. Als ich beispielsweise aus der Stadt Zürich in einen Vorort gezogen bin, sank mein Krankenkassenbeitrag. 

Hier einige Beispiele der jeweils günstigsten Krankenkasse für eine erwachsene Person:

  • Wohnhaft in der Stadt Basel: 342 Franken
  • Wohnhaft in der Gemeinde Oberwil: 299 Franken (Kanton Basel-Land)
  • Wohnhaft in der Stadt Zürich: 291 Franken
  • Wohnhaft in der Stadt Dübendorf: 250 Franken (Vorort von Zürich)
  • Wohnhaft in der Stadt Luzern: 245 Franken
  • Wohnhaft in der Gemeinde Appenzell: 174 Franken

(Grundversicherung mit 2’500 Franken Franchise; Hausarztmodell, monatlicher Beitrag)

Auswandern: Miete oder Kauf einer Immobilie

Die Miete bzw. der Kauf einer Immobilie ist je nach Region unterschiedlich teuer. Das kennen wir aus Deutschland ja auch so. Als Faustregel gilt in der Schweiz: Je ländlicher der Ort, desto günstiger die Immobilie, je städtischer, desto teurer. Ein gutes Beispiel fällt mir da von einem ehemaligen Arbeitskollegen ein:

Er lebt in einer kleinen Gemeinde im Kanton Schaffhausen. Seine Mietwohnung in einem Neubau hat 4,5 Zimmer auf einer Fläche von rund 144 qm verteilt auf zwei Stockwerke. Er zog als erster Mieter dort ein. Seine monatliche Miete betrug rund 1’800 Franken. Dabei gilt zu beachten: Wie eigentlich immer in der Schweiz wurde die Einbauküche inklusive Elektrogeräte vom Vermieter gestellt.

In seinem Fall handelt es sich dabei sogar um eine hochwertige Einbauküche. Die Waschmaschine und der Tumbler (Trockner) wurden ebenfalls vom Vermieter gestellt und befinden sich in der Wohnung. Im Kanton Zürich würde mein Kollege für eine vergleichbare Wohnung schätzungsweise 3’000 Franken an Miete bezahlen müssen.

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Kosten von Dienstleistungen

Dienstleistungen können je nach Region in der Schweiz unterschiedlich teuer sein. Insbesondere das Lohnniveau ist für diese Unterschiede verantwortlich. In Regionen mit einem tieferen Lohnniveau sind auch die Dienstleistungen wie beispielsweise Coiffeur (Friseur) und auswärts essen teurer. Ein anderer Faktor gilt zum Beispiel bei den Kosten für die Kita.

Wird die Kinderbetreuung vom Kanton stärker finanziell unterstützt, wie zum Beispiel in Schaffhausen, sind die Kosten dafür niedriger. Andere Kantone unterstützen die Kinderbetreuung dagegen weniger, da sie mehr auf Eigenverantwortung setzen und die Steuern niedrig halten wollen. 

Auswandern Schweiz: Lohn berechnen

Um deinen für dich erforderlichen Lohn für die Erhaltung des Lebensstandards zu berechnen, kannst du folgende Schritte befolgen:

  1. Liste deine aktuellen monatlichen Ausgaben auf. Berücksichtige dabei Miete oder Hypothekenzahlungen, Nebenkosten, Lebensmittel, Transport, Gesundheitsversorgung, Versicherungen, Freizeitaktivitäten, Kinderbetreuung, Restaurant und andere regelmässige Ausgaben.
  2. Vergleiche die aufgelisteten Kosten mit den Kosten, die in der gewünschten Region der Schweiz anfallen würden, und erstelle eine Liste mit den zu erwartenden Lebenshaltungskosten.
  3. Basierend auf den aufgelisteten Kosten und unter Berücksichtigung deiner bisherigen Sparquote kannst du den benötigten Nettolohn berechnen. 
  4. Mit einem Steuerrechner kannst du anhand deines benötigten Nettolohns nun den benötigten Bruttolohn ausrechnen.
  5. Achte darauf, eventuelle Unterschiede wie die in Deutschland vom Bruttolohn zu bezahlenden Krankenversicherungsprämien sowie die tendenziell höhere Arbeitszeit und die kapitalgedeckte Altersvorsorge (Pensionskasse) in der Schweiz in deine Berechnungen einzubeziehen.

Resümee zum Auswandern

Es ist wichtig zu beachten, dass die Lebenshaltungskosten stark von individuellen Umständen und dem konkreten Standort abhängen. Ich empfehle dir daher, meine Blogbeiträge durchzulesen und sorgfältig im Internet zu recherchieren, um möglichst einen genauen Überblick über die zu erwartenden Kosten in «deiner» Region zu erhalten. Jeder Ort kann unterschiedliche Preise für Miete, Gesundheitsversorgung, Dienstleistungen und andere Ausgaben haben. Durch eine solide Informationsbeschaffung kannst du für dich herausfinden, wie hoch dein Einkommen sein muss, um deinen Lebensstandard zu halten. 

Klicke hier, wenn du die wissen möchtest, wie hoch der zu erwartende Lohn in der Schweiz in deinem Beruf ist.

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Christian der Auswanderluchs

 

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