Zusammenbruch der Credit Suisse 🇨🇭📉
Zum Schluss ist es schnell gegangen: Die Credit Suisse wird von der UBS übernommen. Es scheint so, als ob das Schlimmste damit abgewendet wurde.
Das Beispiel der Credit Suisse sollte uns als mahnendes Beispiel dienen, die Bauernweisheit «nicht alle Eier in einen Korb zu legen» auch in Sachen persönliche Finanzen zu befolgen.
Nicht alle Eier in einen Korb legen
Diversifikation war mit eines der ersten Dinge, die ich in Sachen Finanzen in der Schweiz gelernt habe. Ich staunte nicht schlecht, als Tensha und ich zum ersten Mal richtig über Geld sprachen – und das war übrigens sehr früh. Ein Konto nach dem anderen tauchte nämlich bei Tensha auf, und zwar auf den verschiedensten Banken. Ein wenig lustig gemacht habe ich mich sogar über sie. Heute sehe ich es ganz anders…
«Auch ich habe ein Sparkonto und die Hypothek bei der Credit Suisse. Aber ich habe auch ein Konto bei der UBS – wie jede gute Schweizerin. Man muss ja diversifizieren.»
Karin Keller-Sutter, Schweizer Bundesrätin (Finanzministerin)
Aus Deutschland kannte ich es so, dass man bei einer Bank – bei der vielleicht bereits die Eltern waren – sein Giro-Konto hat. Zumindest ein Tagesgeldkonto hatte ich noch bei einer anderen Bank. Ein zweites Giro-Konto hatte ich aber nicht. Im Schufa-Score wäre ich sogar herabgestuft worden, wenn ich ein zweites Giro-Konto aufgemacht hätte.
Ganz anders in der Schweiz: Hier interessiert es niemanden, wieviel Konten man hat. Lediglich bei der jährlichen Steuererklärung kann es etwas aufwändiger werden. Nur ein Konto bei nur einer Bank hat ein typischer Schweizer jedoch nie. Im «Land des Geldes» wissen die Menschen, dass es wichtig ist zu diversifizieren. Nicht nur im Hinblick auf den Worst Case. Denn auch in der Schweiz gibt es eine Einlagensicherung. 100’000 Franken an Bankguthaben sind damit abgesichert.
Liquidität ist wichtig
Wenn aber die eigene Bank ins Straucheln gerät und man nicht an sein Geld kommt, kann es schnell eng werden. Schliesslich nimmt darauf niemand Rücksicht. Die Rechnungen müssen trotzdem beglichen werden. Da hilft es nicht zu wissen, dass das eigene Geld durch die Einlagensicherung abgesichert ist. Liquidität ist wichtig!
Zu wissen, dass im Fall der Fälle noch eine Summe auf einem anderen Konto – samt Bankkarte – vorhanden ist, um Rechnungen zahlen zu können, beruhigt. Ich habe beispielsweise das Zak-Konto zuerst als Zweitkonto benutzt. Das war ideal, denn erstens ist es kostenlos und zweitens konnte ich es in wenigen Minuten bequem vom Sofa aus eröffnen.
Wie geht es mit der Credit Suisse weiter?
Das Schlimmste konnte in Sachen Credit Suisse scheinbar abgewendet werden. Doch ganz ohne negative Auswirkungen wird der Zusammenbruch der Schweizer Traditionsbank vermutlich nicht von statten gehen. Laut Bloomberg sollen sogenannte Hybridanleihen im Wert von 17 Milliarden US-Dollar wertlos werden. Gut, wer nicht alle Eier in einen Korb gelegt hat.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
- Wie man mit der Strategie des norwegischen Staatsfonds ein Vermögen aufbauen kann 🇳🇴📈 - 18. April 2024
- 7 Tipps für das Auswandern in die Schweiz - 11. April 2024
- Wird die Schweiz ein kleines Deutschland? - 8. April 2024
