Wie teuer ist die Schweiz? 💸🇨🇭

Das Leben in der ist Schweiz teuer. Das weiss oder denkt wahrscheinlich jeder Deutsche. Aber wieviel kostet es genau? Wieviel kostet das Wohnen oder das kulturelle Leben in der Schweiz? In diesem Blogbeitrag möchte ich dir anhand von Beispielen ein Gefühl dafür geben, wieviel das Leben hier in der Schweiz kostet.
In der Schweiz als Deutscher
Als ich zum ersten Mal hier in der Schweiz war, kam mir alles wahnsinnig teuer vor. Kein Wunder, denn ich war ja auch in Zürich, eine der teuersten Städte der Welt. Aufgrund des Ausfalls meines Navis war ich etwas planlos in Zürich auf der Suche nach einem Parkplatz. Es war ein verkaufsoffener Sonntag im Dezember 2014. Die Menschen waren in Weihnachts- und Einkaufsstimmung.
Dementsprechend voll war es in der Stadt. Nach einiger Zeit im Schneckentempo wollte ich einfach nur schnell einen Parkplatz finden, um zu Fuss weiterzugehen. Ich folgte den Parkplatzschildern die mich geradewegs zum Hyatt führten. Egal, dachte ich. Hauptsache ein Parkplatz. Lange werde ich dort nicht stehen, da ich später bei Tensha – wenn ich sie überhaupt finden würde 😀 – parkieren (Schweizer Hochdeutsch für parken) würde.
Als ich nach etwa fünf Stunden mit Tensha zu meinem Auto ging, waren 28 Schweizer Franken fällig. Für mich als Ruhrpottler war das eine gewaltige Summe für so eine kurze Zeit. Eine Düsseldorferin oder ein Düsseldorfer wären wahrscheinlich nicht so erschrocken gewesen wie ich, aber wie Herbert Grönemeyer schon sagte: Wer wohnt schon in Düsseldorf? 😉
Es ging zur Zürcher Langstrasse
Mein Auto parkierten wir im Hinterhof ihrer Wohnung und gingen zur Zürcher Langstrasse. (Achtung: Niemals „Züricher“ sagen oder schreiben, da stellen sich bei den Schweizern die Nackenhaare hoch!) Die Langstrasse kann man vielleicht am ehesten mit einer Mini-Reeperbahn vergleichen: Das Zürcher Ausgangsviertel mit dem anrüchigen Touch vergangener Tage. Wir assen („ß“ wird in der Schweiz nicht benutzt) dort Znacht, wie die Schweizer zum Abendessen sagen.
Für mich gab es Pommes mit Wiener Schnitzel – kurz Schni-Po. Tensha wählte einen Salat als Vorspeise und Rindsfilet Stroganoff mit Knöpfli* zum Hauptgang (*so werden in der Schweiz die Spätzle genannt). An Getränken hatten wir 3 dl Rotwein aus dem Offenausschank und kostenloses Hahnewasser (das hervorragende Schweizer Leitungswasser wird gerne auch im Restaurant getrunken). Alles zusammengerechnet kamen wir auf rund 100 Schweizer Franken für ein Abendessen zu zweit.
Wenn wir nicht in eine Chnellä (Gaststätte mit Hausmannskost, oft etwas heruntergekommen, was es aber natürlich nicht war) in der Langstrasse, sondern ins Zürcher Niederdorf (Altstadt) in eine Touristenfalle gegangen wären, hätten wir für das gleiche Menü deutlich mehr bezahlt. Beim Trinkgeld ist es weitestgehend so, wie in Deutschland. Bei gutem Service gebe ich gerne 10 Prozent.
Mietwohnung in der Schweiz
Gewohnt hat Tensha damals in einer kleinen Zweieinhalb-Zimmer Altbauwohnung in Zürich Wiedikon. Zürich Wiedikon ist bei weitem nicht die teuerste Ecke in der Stadt, aber mit einer Warmmiete von monatlich 1‘500 Franken fand ich die Wohnung schon recht teuer. Inklusive war – wie bei fast allen Wohnungen in der Schweiz – die Einbauküche und sogar ein Waschturm.
Der sogenannte Waschturm bezeichnet einen Tumbler (Wäschetrockner), der auf einer Waschmaschine steht. Im Nachhinein betrachtet war diese Wohnung in so zentraler Lage und mit kleinem Balkon sehr günstig. Der Wohnraum in Zürich ist sehr knapp. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Nicht selten stehen 100 Leute in einer Schlange, um sich eine neue Wohnung anzuschauen. Dementsprechend hoch sind die Mietzinsen. Hier geht es zum Blogbeitrag über die Wohnungssuche in der Schweiz.

In diesen Tagen gingen wir auch mal ins Kino. Mit 18 Schweizer Franken pro Person ist der Preis schon merklich höher als in Deutschland. Auf das Popcorn verzichtete ich, wenn nur salziges angeboten wird. In den letzten Jahren hat sich das allerdings geändert. Süsses Popcorn wird immer öfter verkauft.
Weitere Besonderheiten in den Schweizer Kinos sind übrigens, dass es in der Regel in der Mitte des Filmes eine Pause gibt (da kann man dann wieder gut Geld ausgeben und für eher teureres Geld einen Snack sowie für 5 Franken eine Limonade kaufen) und dass die meisten Filme neben der in Deutsch synchronisierten Version auch in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt werden.
Filme werden oft in Originalsprache gezeigt
Letzteres würde Tensha bevorzugen und sie behauptet sogar, sie sei ihrer Lebtage in der Schweiz noch nie in einem synchronisierten Film gewesen. Es ist tatsächlich so, dass die Filme weit häufiger im Original als synchronisiert gezeigt werden.
Die Frage, wie wir den Film schauen bzw. hören oder eben lesen, führt jedenfalls bei Tensha und mir stets zu interkulturellen Konflikten, bei denen wir die gegenseitige Ansicht bzw. Vorliebe des jeweils anderen überhaupt nicht akzeptieren können. Aber sei’s drum: Am Schluss wird immer auf Deutsch geschaut, ist klar, ich weiss gar nicht, weshalb sich Tensha dennoch jedesmal die Mühe mit diesen wirklich sinnlosen Diskussionen macht… 😀

Du siehst also: Du kannst in der Schweiz und ja, sogar in der Stadt Zürich, relativ günstig oder teuer essen, wohnen, parkieren, ausgehen, wenn du einen Schweizer Lohn hast… Wie überall muss man sich halt mit dem Angebot etwas auseinander setzen. Auf jeden Fall leben in der Schweiz oder eben auch in Zürich bei weitem nicht nur „reiche Leute“. Es leben und überleben auch Studentinnen und Studenten mit einem kleineren Budget oder Familien mit einem einzelnen Einkommen unter dem Medianlohn.
Mich interessiert was du zu dem Thema denkst. Schreib mir gerne einen Kommentar. 🙂

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