WDR und Zürcher Unterländer – Interesse der Medien am Auswandern 📺🗺️
Das Thema Auswandern wird immer präsenter. Ich merke das aufgrund der häufigen Mediananfragen in den letzten Wochen. Letzte Woche traf ich mich allein an einem Tag mit gleich zwei Medienschaffenden – interessanterweise sowohl mit einem deutschen als auch einem Schweizer Journalisten.
Morgens kam ein Journalist vom «Zürcher Unterländer» zu mir nach Hause, um mich zu interviewen. Er hat einen Beitrag über meine Arbeit als deutscher Blogger in der Schweiz geschrieben: «Er erklärt den Deutschen die Schweiz». Hier geht es zum Artikel.
Direkt im Anschluss besuchte mich ein Reporter, der für den WDR arbeitet. Der WDR hat eine Videoreportage über deutsche Pflegefachkräfte gemacht und zeigt je einen Pfleger, der in Deutschland bzw. in Luxemburg arbeitet, sowie eine Pflegerin (ihr kennt Sabine bereits; ich habe sie kürzlich interviewt), die in der Schweiz arbeitet. Mein Beitrag im Beitrag: Ausführungen dazu, was Deutsche zum Auswandern bewegt.
Auch aus der Reportage «Was ist meine Arbeit noch wert?» bei «markt» vom WDR, werden die drastischen Lohnunterschiede, aber auch die unterschiedliche Lebensqualität in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz thematisiert.
Steuern sind in Deutschland zu hoch
Ich sehe zwei ausschlaggebende Gründe, die Deutsche zum Auswandern bewegen. Zum einen ist es die hohe Steuer- und Abgabelast. Dass das nicht nur eine Behauptung ist, zeigen Vergleiche mit anderen Ländern: Deutschland ist Spitzenreiter bei der steuerlichen Belastung. In keinem anderen Land der Welt bezahlen die Bürger – prozentual vom Einkommen – mehr Steuern.
Der zweite ausschlaggebende Grund für das Auswandern: In den Augen der Auswanderer treffen die Politiker in Deutschland zu viele falsche Entscheidungen. Die verfehlte Energiepolitik zum Beispiel führte zu stark steigenden Strompreisen, was dazu geführt hat, dass die Preise von fast allen Produkten und Dienstleistungen gestiegen sind. Besonders bei den Lebensmitteln und den Dingen des täglichen Bedarfs hat dies zu grossen Belastungen für die Bevölkerung geführt.
Unkluge Energiepolitik
Wie man die letzten Atomkraftwerke in Deutschland inmitten einer der grössten Krisen des Landes abstellen kann, ist der Mehrheit der Deutschen ein Rätsel. 59 % halten den Atomausstieg für einen Fehler. 66 % haben grosse bzw. sehr grosse Sorgen wegen weiter steigenden Energiepreisen.
Wo der Strom in Zukunft herkommen soll, ist auch mir nicht klar. Derzeit wird ein grosser Anteil des Stroms in Deutschland durch Kohlekraftwerke erzeugt. Aber auch diese sollen spätestens 2038 – wenn möglich, aber früher – vom Netz gehen. Nur mit Wind- und Sonnenkraft kann man allerdings nicht über das ganze Jahr genug Strom ins Netz speisen, um das Land ausreichend zu versorgen. Selbst wenn man die Kapazitäten deutlich erhöht, fehlt es an Speicherkapazitäten, um Zeiten, in denen der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint, abzudecken.
Auswandern wird ein Thema bleiben
Die vielseitigen Probleme in Deutschland und die Unzufriedenheit der Deutschen werden meiner Meinung nach in absehbarer Zeit noch zunehmen. Mehr und mehr Deutsche werden mit dem Ausland liebäugeln. Heutzutage kann man sich schliesslich gut über das Internet über das Leben in der Schweiz oder in Luxemburg, Schweden, Norwegen, den USA usw. informieren. Die Deutschen erkennen bei solchen Recherchen schnell, dass es Länder gibt, in denen die Regierungen klügere und weitsichtigere Entscheidungen treffen.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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