Unternehmerfreundliche Schweiz – Wohlstand für Alle?

Wirtschaftlicher Erfolg und allgemeiner Wohlstand entstehen nicht von selbst – sie sind das Ergebnis eines wirtschaftsfreundlichen Umfelds, welches Unternehmertum und Innovation fördert. Während in der Schweiz Unternehmen als Motor der Gesellschaft geschätzt werden, herrscht dagegen bei vielen in Deutschland eine kritische bis ablehnende Haltung gegenüber Unternehmern. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die wirtschaftliche Dynamik aus, sondern vermindert auch langfristig den allgemeinen Wohlstand.
Unternehmerkritische Gesellschaft
Das Unternehmertum hat innerhalb der deutschen Gesellschaft ein eher schlechtes Image. Das zeigt eine Studie des «International Institute for Management Development» in Lausanne:
Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland in Sachen Unternehmerfreundlichkeit auf Platz 60 von 67, während die Schweiz deutlich besser auf Platz 15 liegt. Diese kritische Haltung gegenüber Unternehmern und dem Kapitalismus im Allgemeinen ist meiner Meinung nach einer der Hauptgründe für den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands in den letzten Jahren.

Die Skepsis gegenüber dem Kapitalismus ist in Deutschland jedoch nicht neu, sondern historisch gewachsen. Roland Baader beschreibt in seinem Buch Totgedacht, wie diese Entwicklung zustande kam.
Wohlstand durch Handel wurde misstrauisch betrachtet
Über Jahrhunderte hinweg wurde Reichtum mit Macht und Herrschaft verbunden. Reichtum oder auch nur Wohlstand waren primär für den Adel und deren Beauftragte bestimmt, während einfache Menschen kaum eine Chance auf wirtschaftlichen Aufstieg hatten. Kaufleute, die es dennoch zu Reichtum brachten, wurden oftmals misstrauisch betrachtet, da ihr Wohlstand nicht durch Herrschaft über Land, sondern durch Handel entstand, der abschätzend als «Krämertum» bezeichnet wurde.
Auch bis nach dem Zweiten Weltkrieg hielt diese Geringschätzung an: Unternehmer wurden oft als «Neureiche» belächelt, während das Bildungsbürgertum Berufe wie Arzt, Anwalt oder Professor weiterhin als gesellschaftlich höherwertig ansah.
Dies änderte sich etwas, als die USA nach dem Zweiten Weltkrieg eine liberale Wirtschaftspolitik in Deutschland förderten und Ludwig Erhard ins Zentrum dieser Entwicklung rückte. Als Wirtschaftsminister war er einer der Architekten des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre und sorgte bekanntlich für mehr Wohlstand für alle.
Ludwig Erhard und die Soziale Marktwirtschaft
Ludwig Erhard vertrat nie die Ansicht, dass der Markt erst «sozial» gemacht werden müsse. Vielmehr war er überzeugt, dass der freie Markt an sich sozial sei. Der Begriff «soziale Marktwirtschaft» wurde später umgedeutet und als Begründung für umfangreiche Umverteilungsmassnahmen missbraucht.
Heute scheint in Deutschland der wirtschaftsliberale Geist Erhards weitgehend vergessen. Statt auf marktwirtschaftliche Reformen zu setzen, dominieren staatsgläubige Politiker aller Parteien und unternehmerfeindliche Politiker mancher Parteien, die lieber auf Umverteilung statt auf Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum setzen.

Die Schweiz als Vorbild
Die Schweiz zeigt, dass es auch anders geht. In puncto Unternehmerfreundlichkeit liegt die Schweiz deutlich vor Deutschland und bestätigt damit ihren liberalen, wirtschaftsfreundlichen Ruf. Klare, verlässliche Rahmenbedingungen, niedrige Unternehmenssteuern und ein innovationsfreundliches Klima haben dazu geführt, dass sich viele Unternehmen hier ansiedeln und florieren.
Doch auch die Schweiz darf sich darauf nicht ausruhen. Der internationale Wettbewerb ist hart, und um weiterhin erfolgreich zu bleiben, sind Reformbereitschaft und wirtschaftsliberale Grundsätze weiterhin unerlässlich.
- 6 Dinge, die Deutsche über die Schweiz wissen sollten 🇨🇭🇩🇪 - 14. November 2025
- Swissquote Depot 2025 – Ein ehrlicher Erfahrungsbericht - 30. Oktober 2025
- Der absurde Erfolg dieses Landes gibt einem zu denken - 21. Oktober 2025











