Unsere Lebensmittelkosten in der Schweiz – März 2021 🧀🇨🇭
Im Monat März habe ich wie versprochen alle unsere Ausgaben für Lebens- und Genussmittel getrackt. Wie im vorherigen Blogbeitrag bereits erwähnt, hatte ich keine Ahnung, wie hoch unsere Ausgaben hier in der Schweiz sind, das sollte sich jetzt ändern.
CHF 1‘000 bis 1‘200 geschätzt
Laut statista.com zahlt man in der Schweiz so viel für Lebensmittel wie in keinem anderen europäischen Land. Die Kosten liegen 63% über dem EU-Mittel und 62% über den Lebensmittelkosten in Deutschland. Das relativiert sich natürlich im Zusammenhang mit den deutlich höheren Löhnen, welche die Schweiz bietet. Der Brutto-Medianlohn liegt hier mit CHF 6‘538 und umgerechnet 5‘917 € deutlich über dem Brutto-Medianlohn von 3‘304 € in Deutschland.
Das Unwissen über unsere tatsächlichen Ausgaben hat mich allerdings nie daran gehindert, Tensha gegenüber immer mal wieder mit erhobenem Zeigefinger zu ermahnen, wenn sie ganz selbstverständlich, nach Lust und Laune und ohne eine leiseste Ahnung von den Preisen stets gefühlt zu den teuersten Bio-Fairtrade-Luxus-Produkten im Supermarkt gegriffen hat.
Unvergessen dazu auch ein kleiner Streit über Bienenhonig und die Frage, woher der kommen und wie teuer der sein darf. Aber das ist eine andere Geschichte. Umso gespannter war ich jedenfalls jetzt selbst auf das Ergebnis des Trackings und ob unsere Ausgaben für Lebensmittel tatsächlich so hoch sind, wie ich dachte. Geschätzt hatte ich die Ausgaben zwischen CHF 1‘000 bis CHF 1‘200 (je nachdem, welcher Honig im Einkaufskorb landet! ;)) für unsere dreiköpfige Famile.
Um rund CHF 200 daneben getippt
Ich lag mit meiner Schätzung um rund CHF 200 daneben. Es waren „nur“ CHF 828 (751 €) Allerdings ist dieser Monat nicht ganz repräsentativ, da wir vier Tage in einem Hotel in Pontresina weilten und Ende des Monats noch ein paar Tage bei meinen Eltern in Deutschland waren.
Dort haben wir zwar auch eingekauft, aber zu deutlich günstigeren Preisen als in der Schweiz. Über den Daumen gepeilt, kann man sagen, dass die Ausgaben für Lebensmittel in der Schweiz 50% höher sind als in Deutschland. Besonders Fleisch, Wurst und verarbeitete Milchprodukte wie zum Beispiel Butter und Crème fraiche sind um einiges teurer als in Deutschland.
Lebensmittel – teurer als in jedem anderen europäischen Land
Hier eine Auflistung verschiedener Lebensmittel, um dir einen Überblick über die Preise in der Schweiz zu ermöglichen. Ausgewählt habe ich die Produkte bei der Migros. Die Migros ist die grösste Detailhandelsgruppe in der Schweiz und vergleichbar mit Rewe und Edeka. Ausgewählt habe ich zumeist Produkte des mittleren Preissegments. Bio-Produkte und bestimmte Markenprodukte habe ich in der Tabelle gekennzeichnet.
Nicht in der Tabelle dieses Mal: Besagter Bienenhonig fürs Zmorgebrötli (Frühstücksbrot) oder den Ingwertee von Tensha. Wenn Tensha zugreift und die Beute unbesehen im Einkaufswägeli landet: Schweizer Bienenhonig (0.5 Kg) für CHF 15.50. Wenn ein preisbewussterer, deutscher Auswanderluchs einkauft: Langnese Sommerblütenhonig – ebenfalls ein halbes Kilo – für CHF 7.40 (den ich allerdings nur kaufe, wenn er im Angebot und somit günstiger ist).
Ebenfalls möglich wäre: M-Budget Honig für CHF 2.70 (0.5 Kg). Damit will ich sagen: Die von mir getrackten Einkäufe sind unbedingt auch zu relativieren, denn die Preisunterschiede aufgrund von Herstellung, Herkunft und Qualität können erheblich variieren und tendenziell kaufen wir wahrscheinlich eher im oberen Preissegment ein. Wie und wo du in der Schweiz günstig einkaufen kannSt, habe ich in diesem Blogbeitrag beschrieben.
PS: Wie hoch sind deine Ausgaben für Lebensmittel und Genussmittel? Schreib mir gerne einen Kommentar.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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3 Responses
Hallo
Für mich sieht das nicht viel teurer aus als in D. Wir geben im Monat 500 € für 2 Pers. aus, also wäre umgerechnet mehr als bei Euch. Nun wir kaufen auch einiges an Bio, essen aber keine Tierprodukte und kochen alles selbst. Dafür ab und zu vegan essen wo es das gibt. Ihr habt die super leckere Schokolade in der Schweiz, wir hatten uns damit eingedeckt als wir mal dort waren. Mit einem Durchschnittsverdienst von 3500 € kann man sich in D nicht mehr zur Mittelschicht rechnen. Man muß einfach sehen was einem wichtig ist, uns ist wichtig bio zu essen, wir wollen kein gespritztes Zeug, keine Tierprodukte aus Massentierhaltung und mit Hormonen voll gespritzt, gute Bäckerbrot usw. dafür fahren wir kein dickes Auto und auch Urlaub machen wir nur ab und zu in Europa oder eben in D. Das Arbeiten in der Schweiz ist sicher entspannter und nicht so ein Dauerstress wie hier.
Hallo Christian
ich folge deinen Kanal auf youtube finde die Videos gut sie geben mir einen Einblick für die Schweiz, ich muss sagen die Preise finde ich nicht so teuer ich lebe in Griechenland und du wirst es nicht glauben vieles ist genau so teuer damit meine ich exakt der gleiche Preis zbs. für Milch Brot getränke usw. doch der Stundenlohn beträgt nur 3,50 eur und das für fast alle Berufe also wenn du in der Schweiz in 1 stunde 20 eur verdienst kannst du 10X mehr kaufen als in Griechenland, bestes beispiel Benzin in SH tanks du knapp 10 liter pro std/lohn in Gr 2l 5X teuerer. So teuer ist die Schweiz nicht ich finde sogar es ist billig man muss immer den Lohn mit berechnen das vermisse ich immer es wird einfach nicht richtig gerechnet.
Hallo Panos
Danke für deinen Kommentar.
Ja, das sehe ich genauso: Die Lebenshaltungskosten sollte man immer im Verhältnis zum Lohn sehen.