Einkauf im teuersten Supermarkt der Schweiz
Wenn ich zur Abwechslung besondere Lebensmittel oder ein Mitbringsel kaufen möchte, gehe ich gerne in den Globus. Die Preise sind allerdings – selbst für Schweizer Verhältnisse – sehr hoch. Heute zeige ich dir, was bei mir letzhin im Einkaufskorb gelandet ist.
Globus – Teuerste Supermarktkette der Schweiz
Für Deutsche in der Schweiz – und alle anderen Einwanderer natürlich auch – sind die Schweizer Preise erst einmal gewöhnungsbedürftig. Im Globus – einer der hochpreisigsten Detailhändler der Schweiz – bin ich, als ich das erste Mal dort war, fast vom Glauben abgefallen. Und das, obwohl Tensha mich eindringlich gewarnt und vorbereitet hatte. 😀
Globus ist eine Kaufhauskette ähnlich wie früher Galeria Kaufhof in Deutschland. Es gibt Kleidung, Haushaltsartikel und eben auch eine Lebensmittelabteilung mit Bar/Restaurant. Das Sortiment ist im oberen Preissegment angesiedelt. Das merkt man häufig an der Qualität – und natürlich auch an den Preisen. Heute geht es mir allerdings nur darum, die Lebensmittelabteilung vorzustellen.
Wenn es etwas Besonderes sein sollen
Tensha und ich gehen gerne – aber dem Geldbeutel zuliebe eher selten – im Globus einkaufen. Wenn es einmal etwas Besonderes sein soll – für Gäste oder auch nur für uns selbst – oder auch wenn wir eingeladen sind und noch ein Geschenk brauchen, zieht es uns dorthin. Und dann kommt es noch einmal im halben Jahr vor, dass wir schon im Glattzentrum stehen, uns der Rummel zu viel wird und wir spontan entscheiden, dass wir uns heute nicht die überfüllte Migros antun, sondern uns einen ruhigen Einkauf in edler Atmosphäre gönnen.
Handverlesenes Obst und Gemüse
Kommt man die Rolltreppe zur Lebensmittelabteilung des Globus hinunter, hat man als erstes die Wahl zwischen Obst-, Gemüse- und Weinabteilung. Das Angebot an Obst und Gemüse ist teilweise ähnlich, wie dasjenige in „normalen“ Supermärkten. Auch hier gibt es Chiquita Bananen und Pink Lady Äpfel zu kaufen – allerdings handverlesen und zu erheblich höheren Preisen. Kostet das Kilogramm Pink Lady Äpfel sonst ca. 5.- Franken, zahlt man hier stolze 8.50 Franken dafür.
Erdbeeren sind zwar ausserhalb der Saison generell teurer, aber 14 Franken für ein Schälchen sind dann schon heftig. Tensha beteuert allerdings, dass sie kaum je solche Erdbeeren gegessen hat wie diejenigen aus dem Globus. (Allerdings hat ihre Mutter schon früher immer gesagt, ihr gefalle einfach immer alles was teuer ist…! 😉)
Hervorragende Beratung
Was man am Globus gegenüber anderen Supermärkten hat und auch bezahlt, ist die Beratung. Das Personal ist in mehr als ausreichender Zahl vorhanden und steht freundlich und kompetent zur Seite, wenn man eine Frage zu einem Produkt oder zur Zubereitung einer bestimmten Speise hat.
Die Weinabteilung schockt dagegen von den Preisen her nicht. Wenn eine Flasche teurer ist, liegt das an der höheren Qualität, was ich in Ordnung finde. Zum Beispiel gibt es den „Puro“ von Dieter Meier – einem Schweizer Musiker und Unternehmer, der in Argentinien eine Rinderfarm betreibt und Wein anbaut – in Deutschland fast zum gleichen Preis in einer grossen Supermarktkette zu kaufen. Bei beiden Läden kostet eine Flasche ca. 17 Franken.
Weinliebhabern werden hier keine Wünsche offengelassen. Das Angebot an guten Weinen ist riesig. Auch exklusiver und damit kostspieliger Wein ist hier zu finden. Wer sich nicht so gut auskennt oder einfach beraten werden möchte, kann sich an die fachkundigen Mitarbeiter der Weinabteilung wenden. Hier kriegt man immer sehr nette Beratung und nie das Gefühl, dass man belächelt wird, weil man sich in etwas nicht auskennt.
Fleisch, Fisch und Kaviar
Auch die Frischfleisch- und Fischabteilung fallen durch das besondere Sortiment auf. Frische Entenbrust gibt es zum Beispiel nicht häufig in der Schweiz zu kaufen. Im Globus gehört es zum Standardsortiment.
Für richtige Gourmets hat die Fischabteilung das Richtige im Angebot: Hier findet man Kaviar aus verschiedenen Ländern, so auch der berühmte und von Feinschmeckern als originaler Kaviar angesehene Beluga-Kaviar vom Kaspischen Meer für 290.- Franken (30 Gramm). Die grösste Packung zu 200 Gramm kostet 1‘800.- Franken… Die notwendigen Utensilien für den Verzehr des Kaviars hat der Globus selbstverständlich ebenfalls im Angebot.
Mein Einkauf im Globus
Extra für diesen Blogbeitrag und das YouTube Video habe ich ein paar Sachen mehr gekauft, die ich sonst nicht gekauft hätte. Neugierig war ich zwar schon immer, ob die Minipackung Buttertoast für 5.60 Franken oder die Florentiner für 22.90 Franken so viel besser sind als die Standard-Proukte, aber gekauft habe ich sie wegen des viel höheren Preises noch nie.
So sah mein Einkaufskorb aus:
- Fleischkäse vom Kalb
- Florentiner
- Mövenpick Schokoladen-Glacé
- Piz Palü (Kräutertee)
- Buttertoast
- Salsa Roja
- Grossmutters Käfeli (Kaffeebohnen)
- Puro Malbec (Rotwein)
- Pink Lady Apfel
- Pouletbrust (Hähnchenbrust) im Teig
Alles zusammengerechnet hat mich der Einkauf im Globus 132.10 Franken gekostet. Abgesehen vom Poulet im Teig waren die Produkte auch für Schweizer Verhältnisse hochpreisig. Der Piz Palü Tee, der Rotwein, die Salsa Roja (Original aus Mexiko) und der Kaffee sind aufgrund der hohen Qualität im Preis gerechtfertigt.
In anderen Geschäften kosten die Produkte ähnlich viel. Das sind dann auch die Produkte, die wir ab und zu kaufen. Die Florentiner, das Toastbrot, das Schoggiglacé und den Apfel habe ich nur für diesen Beitrag gekauft.
Zusammenfassend bleibt zu sagen: Auch wenn wir aufgrund der Qualität der Lebensmittel, der exquisiten Einkaufsatmosphäre und dem ausgezeichneten Service gerne regelmässiger im Globus einkaufen würden, ist das für Normalverdiener wie uns kein Supermarkt für jeden Tag. Ab und zu ein paar Spezialitäten können wir uns gönnen und auch Wein oder Sekt kann man gut im Globus kaufen, ohne dass es das Budget merklich belastet.
Bei einem normalen Wochenendeinkauf – Butter, Brot, Früchte, Fleisch, Käse – läppert sich aber wie gesagt sehr viel Geld zusammen. Und: Wäre das unser Standard-Einkaufsladen, wären wir sicherlich bald verwöhnt und würden die Exquisivität dieses Einkaufserlebnisses gar nicht mehr richtig zu schätzen wissen… 😉
Hier geht‘s zu den normalen Preisen
Wenn du wissen möchtest, was wir normalerweise für Lebensmittel in der Schweiz ausgeben, empfehle ich dir meine Blogserie zu dem Thema. Letztes Jahr habe ich einige Monate meine Lebensmittelausgaben getrackt und anschliessend veröffentlicht.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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