Tessin – die Sonnenstube der Schweiz 🇨🇭🏔

Wo denkst du, wurde dieses Foto aufgenommen? Ich vermute, die wenigsten würden auf Anhieb auf die Schweiz tippen. Genauso ist es aber: Das ist ein Bild von Lugano, einer Stadt im Kanton Tessin.
Im Schweizer Kanton Tessin wird Italienisch und Lombardisch gesprochen. Das Tessin ist neben Graubünden der einzige Schweizer Kanton mit Italienisch als Amtssprache. Es liegt auf der Alpensüdseite. Klima, Vegetation und Lifestyle erinnern in vielerlei Hinsicht auch an Italien.
Es ist alles noch nach Schweizer Manier ordentlich und sauber, aber etwas entspannter und gemütlicher; man kommt sofort in Urlaubsstimmung. Aber Achtung: Der Tessiner will nicht als „Italiener“ gelten; Vergleiche (wie dieser hier!) sind eine heikle Angelegenheit, also besser nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen!
Der Kanton Tessin ist eine demokratische Republik italienischer Kultur und Sprache.
Die Verfassung des Kantons Tessin in Titel I, Art. 1, Satz 1

Eine Reise ins Tessin
Eine Reise ins Tessin kann ich sehr empfehlen; am besten mit dem Zug durch den noch relativ neuen Gotthard-Basistunnel, den längsten Eisenbahntunnel der Welt. Das Zugfahren ist nicht nur interessant, bequem und klimafreundlich, sondern erspart dir auch den üblichen Stau vor dem Gotthard-Strassentunnel in beide Richtungen. Wenn du dir bei der SBB (Schweizerische Bundesbahnen) über die App früh genug ein „Sparbillett“ sicherst, kannst du sehr günstig fahren. Wir erlaubten uns mit dieser Möglichkeit bei unserer letzten Reise sogar ein relativ günstiges 1.-Klass-Ticket.
Perfekt für einen Kurztripp
Ziemlich genau vor drei Jahren war das. Wir haben dort das verlängerte 1. Mai-Wochenende für einen Kurztrip genutzt. Tensha hatte noch einen Hotelgutschein, den sie für ein Nebenprojekt in ihrem Geschäft erhalten hatte. Zusammen mit dem Sparbillet für die Zugfahrt konnten wir so ein nettes Sümmchen sparen. Das gefiel mir als Sparfuchs natürlich sehr. Tensha und manch andere Eidgenössinen und Eidgenossen machen sich übrigens gerne über die vermeintlich sparwütigen Deutschen lustig ;-).

Die Zugfahrt war sehr entspannt. Seit ich in der Schweiz bin, fahre ich liebend gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich bin sogar – möchte ich sagen – ein richtiger Fan vom ÖV geworden. Das hätte ich mir vor fünf Jahren, als ich noch in Deutschland lebte, nicht träumen lassen… :D. Das Eindrücklichste während der Bahnfahrt war, als wir den Gotthard-Basistunnel passiert haben: Während es auf auf der Alpennordseite gerade noch frisch geschneit hatte, war auf der Alpensüdseite herrliches Frühlingswetter bei strahlendstem Sonnenschein und überhaupt kam es mir vor wie in einer anderen Welt.
Es war nicht nur richtig schön warm, man sah sogar Palmen; ein traumhafter Anblick. Man konnte gar nicht glauben, dass man überhaupt noch in der Schweiz war, vielmehr wähnte man sich in Italien oder irgendwo am Mittelmeer. Schweizer Zuverlässigkeit und Qualität und natürlich auch die Schweizer Preise erinnern einen aber im Tessin stets daran, wo man ist.
Die geographische Nähe des Tessins zu Italien hat momentan nicht nur Vorteile: Die südliche Schweiz war und ist viel stärker von Corona betroffen als die Deutschschweiz. Die Deutschschweizer werden zur Zeit von der Regierung angehalten, nicht für den bekannten Frühjahrstourismus in die „Sonnenstube“ der Schweiz zu reisen. Ich hoffe, dass diese „Grenze“ bald wieder auf geht und uns weitere Reisen dorthin erlaubt sind. Ihr werdet dann von mir lesen!

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