Sonderfall Schweiz: Inflation sinkt 🇨🇭📉

Zum zweiten Mal in Folge sinkt die monatliche Inflationsrate in der Schweiz. In der Euro-Zone dagegen steigt die Inflation weiter an.
Im Oktober lag die Inflation in der Schweiz gegenüber dem Vorjahresmonat bei 3.0 Prozent. Im Vergleich mit Österreich und Deutschland steht die Schweiz damit gut da. Denn in den beiden Nachbarländern ist zum einen die Inflationsrate im zweistelligen Bereich und damit deutlich höher, zum anderen steigt in Deutschland, Österreich sowie in der gesamten Euro-Zone die Teuerung weiter an.

Hinweis: Ich verwende die Daten von Eurostat (Statistisches Amt der Europäischen Union) und dem Bundesamt für Statistik.
Massnahmen gegen die hohe Inflation
Massnahmen gegen die hohe Inflation sucht man in der Schweiz vergebens. In Deutschland dagegen versuchte die Regierung beispielsweise mit dem Tankrabatt und dem 9-Euro-Ticket die Inflation für die Bürgerinnen und Bürger abzufedern. Beides stellte sich als zu kurz gedacht heraus.
So werden auch die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten «Preisbremsen» für Gas, Strom und Fernwärme die Nachfrage hochhalten und damit nicht zu einer sinkenden Inflation führen. Im Dezember sollen sogar die Abschlagszahlungen (Akontozahlungen) aller Gaskunden in Deutschland vom Staat bezahlt werden.
Wie schafft es die Schweiz, die Inflation niedrig zu halten?
Hauptgrund für die vergleichsweise niedrige Inflation ist der starke Schweizer Franken. Dadurch werden Importgüter günstiger oder nicht viel teurer. Bei fossilen Energieträgern wird das besonders deutlich. Die Preise für Erdgas, Heizöl, Benzin und Co. stiegen in den letzten Monaten aufgrund des Krieges in der Ukraine stark an.
Gleichzeitig sank der Wert des Euros gegenüber dem US-Dollar. Da diese Produkte in US-Dollar gehandelt werden, stiegen die Preise durch diesen Währungseffekt für die Konsumenten in der Euro-Zone deutlicher als für die Konsumenten in der Schweiz, wo der Franken relativ stabil zum US-Dollar blieb.
Ein weiterer Grund für die niedrigere Inflation in der Schweiz ist die Tatsache, dass der Anteil an fossilen Energieträgern im Warenkorb, der für die Berechnung der Teuerung verwendet wird, in der Schweiz niedriger ist: In Deutschland liegt der Anteil bei rund 7 Prozent, in der Schweiz dagegen nur bei rund 3 Prozent.
Das Lohnniveau in der Schweiz ist deutlich höher. Dadurch ist auch der Anteil der Lohnkosten an Waren und Dienstleistungen häufig deutlich höher als in den Nachbarländern. Auf die Inflation wirkt sich dies dämpfend aus.
Ist die Inflation damit gebannt?
Die beiden letzten Rückgänge der Inflationsrate in der Schweiz sind beruhigend. Garantiert ist ein weiterer Rückgang der Teuerung damit aber selbstverständlich nicht. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass sich die Lage weiter beruhigen wird, da liberale Länder gut auf verändernde Lagen reagieren können.
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