Schweizer Franken: Warum eine starke Währung kein Nachteil ist

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Schweizer Franken: Warum eine starke Währung kein Nachteil ist

Politiker in Deutschland betonen oft und gerne, dass der weiche Euro der deutschen Wirtschaft und den Bürgern zugutekommt. Doch stimmt das tatsächlich? Die Schweiz zeigt jedenfalls mit dem Schweizer Franken, dass auch das Gegenteil erfolgreich sein kann.

Der harte Schweizer Franken fördert die Innovationskraft

Die Schweizer Wirtschaft wird oft nur auf Banken reduziert – dabei ist der Anteil der Finanzbranche zwar bedeutend (5,4 %), man darf jedoch andere bedeutende Branchen nicht vergessen. Beispielsweise liegt der Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung bei 18,3 %. Damit ist die Industrie mit Abstand die grösste Branche der Schweiz. Die Industrie trägt auch zum grossen Exportüberschuss der Schweizer Wirtschaft bei. Alleine die Pharmaindustrie exportierte im Jahr 2023 Waren im Wert von 135,5 Milliarden Franken ins Ausland. (Insgesamt lag der Exportüberschuss 2023 bei rund 48,8 Milliarden Franken.)

Um jedoch im internationalen Wettbewerb mit einer starken Währung bestehen zu können, müssen Schweizer Unternehmen kontinuierlich ihre Produktivität steigern und innovativ bleiben.

Wie Deutschland zu Zeiten der D-Mark

Das Beispiel der Schweiz erinnert auch an Deutschland zu Zeiten der Deutschen Mark. Trotz ihrer Stärke war die D-Mark jahrzehntelang ein Erfolgsfaktor für Deutschland. Ähnlich wie der Schweizer Franken sorgte sie dafür, dass Unternehmen innovativ blieben und immer effizienter wurden. 

Mit der Einführung des Euros fiel dieser Druck im Laufe der Jahre jedoch weg, und manche Unternehmen ruhten sich im Wissen auf diese vermeintlich günstige Bedingung aus. Die langfristigen Folgen zeigen sich heute in der schwächelnden Wirtschaft, verstärkt durch andere Herausforderungen wie die verfehlte Energiepolitik und die überbordende Bürokratie.

Martin Hirzel, Präsident des grössten Schweizer Industrieverbands «Swissmem» bringt es auf den Punkt: Der Schweizer Franken ist kurzfristig der grösste Feind der Schweizer Industrie, langfristig jedoch ihr bester Freund, da er wie ein stetiges Fitnessprogramm wirkt.

Schutz vor Inflation und Kaufkraftverlust

Eine starke Währung schützt die Bevölkerung vor Inflation und Kaufkraftverlust. Besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wird der Schweizer Franken von Investoren und Privatleuten als «sicherer Hafen» genutzt, was seine Stärke weiter erhöht. Diese Aufwertung reduziert die Kosten für Importe und dämpft so die Inflation im Land.

Ein Vergleich zwischen der Schweiz und dem Euro-Raum verdeutlicht diesen Vorteil: Im Zeitraum zwischen 2021 und heute stieg die Inflation im Euro-Raum auf bis zu 10,6 %, während sie in der Schweiz lediglich maximal 3,5 % betrug.

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Auch beim Reisen ins Ausland zeigen sich die Vorteile einer starken Währung. Früher, zu Zeiten der Deutschen Mark, war ein Urlaub in der Schweiz für Deutsche zwar kostspieliger als in anderen Ländern, aber immer noch erschwinglich. Heute sind die Preisunterschiede jedoch so gross, dass viele Deutsche, die früher regelmässig zum Skifahren oder Wandern in die Schweiz kamen, auf andere Länder wie bspw. Österreich ausweichen.

1.- EUR in CHF im Laufe der Zeit. Quelle: Wikipedia

Die Stabilität des Schweizer Frankens ist somit ein klarer Vorteil für die Einwohner und trägt dazu bei, dass die Schweiz als wirtschaftlich stabiles und sicheres Land wahrgenommen wird.

Konsumentenvertrauen und Stabilität des Finanzsystems

Auch aus psychologischer Sicht bietet eine harte Währung Vorteile – sowohl für das Land als auch für die Bevölkerung. Eine stabile Währung schafft Vertrauen in die Wirtschaft, das Finanzsystem und den Staat. Die Menschen fühlen sich sicherer, da ihre Ersparnisse und Einkommen vor grosser Entwertung «geschützt» sind. Dieses Vertrauen führt zu einer stabilen Konsumbereitschaft, die wiederum die Wirtschaft unterstützt. 

Der Schweizer Franken als Erfolgsfaktor

Der Schweizer Franken ist mehr als nur eine harte Währung – er ist ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Stabilität und den Wohlstand der Schweiz. Seine Stärke zwingt Unternehmen dazu, innovativ und effizient zu bleiben, was die Wettbewerbsfähigkeit fördert. Branchen wie die Pharmaindustrie profitieren von dieser Ausrichtung und tragen entscheidend zum Wohlstand der Schweiz bei.

Für die Bevölkerung bedeutet der starke Franken mehr Kaufkraft im Ausland und Schutz vor Inflation, während gleichzeitig die Preise für Importgüter stabil bleiben.

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Christian der Auswanderluchs

 

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