Plan: Pensionskasse auszahlen lassen und Dividendendepot aufbauen

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Plan: Pensionskasse auszahlen lassen und Dividendendepot aufbauen

Kürzlich erzählte mir ein Bekannter von seiner Idee, sich sein gesamtes Pensionskassengeld auszahlen zu lassen und es eigenständig zu investieren. Er glaubt, auf diese Weise finanziell besser dazustehen, eine höhere Rendite zu erzielen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sein Kapital im Todesfall nicht verloren geht, wie es bei der Pensionskasse der Fall ist. Stattdessen könnte es an seine Kinder vererbt werden. Diese Idee finde ich sehr spannend und möchte sie in diesem Blogbeitrag näher beleuchten.

Pensionskasse auszahlen lassen

Das Besondere bei meinem Bekannten ist, dass er die Option hat, sich 100 % seines Pensionskassenkapitals auszahlen zu lassen. Das gibt ihm die Freiheit, seinen Plan genauso umzusetzen, wie er es sich vorstellt. Nicht alle Pensionskassen bieten diese Möglichkeit an, weshalb er sich in einer glücklichen Position befindet. Aus seiner Sicht ergeben sich daraus mehrere Vorteile:

  • Höhere Rendite durch Investitionen in 100 % Aktien
  • Möglichkeit, das Kapital zu vererben
  • Mehr Flexibilität in der Verwendung des Geldes

Aufbau eines Dividendendepots

Er plant, sein Geld in spezielle Aktien zu investieren, sogenannte REITs (Real Estate Investment Trusts). Diese sind gesetzlich verpflichtet, mindestens 90 % ihrer Gewinne an die Aktionäre auszuschütten, was in der Regel zu einer höheren Dividendenrendite führt als bei «herkömmlichen Aktien».

Je nach Marktlage und REIT sind Dividendenrenditen von hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Werten möglich. Derzeit sind die Renditen wegen hoher Kurse eher niedrig. Hier einige Beispiele von REITs und deren aktuelle Dividendenrendite:

Kurswachstum steht bei REITs nicht im Vordergrund. Sie sind daher besonders für Anleger interessant, die eine hohe Dividendenrendite erzielen möchten, um diese für den Lebensunterhalt zu nutzen. Besonders im angelsächsischen Raum – in den USA, Australien und Kanada – sind REITs weit verbreitet.

Angenommen, die Marktlage ist günstig und er kann zu attraktiven Kursen in REITs investieren, wodurch er eine Dividendenrendite von über 6,8 % erzielt, hätte er bereits eine höhere Rendite. (Aktuell liegt ja der Umwandlungssatz des obligatorischen Teils des PK-Guthabens bei 6,8 % pro Jahr.)

So wie ich es verstanden habe, geht es ihm jedoch hauptsächlich darum, das Kapital nicht zu verbrauchen. Im Gegensatz zur Pensionskasse, bei der das Geld spätestens mit dem Tod verloren geht, könnten seine Erben in diesem Szenario das Vermögen übernehmen.

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Klumpenrisiko beachten

Meiner Meinung nach, sollte man jedoch unbedingt das Klumpenrisiko bedenken, wenn man ausschließlich in REITs investiert. Dadurch ist man stark von der Immobilienbranche abhängig. Die zukünftige Marktentwicklung ist nicht vorhersehbar. So könnte beispielsweise ein Trend hin zu mehr Homeoffice die Nachfrage nach Büroräumen stark reduzieren, was die Dividende mancher REITs beeinträchtigen könnte. Im schlimmsten Fall geraten einige REITs in finanzielle Schwierigkeiten mit ungewissem Ausgang bis zum Totalverlust. Diese Risiken sollten unbedingt mit in die Überlegungen einfliessen.

Fazit: Ausgewogene Strategie für Geld aus der Pensionskasse

Ich würde mir gut überlegen, das gesamte Pensionskassengeld herauszunehmen und nur in REITs zu investieren. Ein breiter aufgestelltes Dividendendepot, das verschiedene Branchen und Regionen abdeckt, wäre aus meiner Sicht die bessere Wahl. Es würde zwar niedrigere Dividendenrenditen liefern, bietet dafür aber auch Wachstumspotenzial und ist robuster gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen.

Insgesamt finde ich die Idee, die Pensionskasse selbst zu verwalten, durchaus spannend. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man finanziell gut abgesichert ist, auch ohne das Geld der Pensionskasse. Besonders der Gedanke das Kapital vererben zu können finde ich reizvoll.

Wie immer: Keine Anlageberatung.

Christian der Auswanderluchs

 

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