Pflegefachkraft in der Schweiz: Gehalt und Ausgaben

Heute zeige ich dir, wie viel Gehalt eine Pflegefachkraft in der Schweiz bekommt, welche realistischen Ausgaben zu erwarten sind und was unter dem Strich übrigbleibt.
Der Lohn ist nicht hypothetisch, sondern ein reales Beispiel, das ich von einem Personalvermittler erhalten habe. Er hat eine Pflegefachkraft (alleinstehend, 26 Jahre alt) aus Deutschland zu diesem Lohn in die Schweiz vermittelt.
Lohn als Pflegefachkraft in der Schweiz
Die Pflegefachkraft hat einen Abschluss als Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie fünf Jahre Berufserfahrung. Ihr Bruttolohn beträgt 78‘600 Franken pro Jahr, wobei es sich hierbei um den Grundlohn handelt. Wochenend- und Schichtzulagen in Höhe von mehreren tausend Franken pro Jahr kommen noch on top.
Ihr Jahresnettolohn beträgt rund 61‘000 Franken (exkl. Wochenend- und Schichtzulagen). Da sie als Einwanderin quellensteuerpflichtig ist, wird die Lohnsteuer direkt vom Arbeitgeber abgeführt, was im Nettolohn schon berücksichtigt ist.
Hier die monatlichen Abzüge die bei einem Bruttomonatslohn von 6‘550 Franken zu erwarten sind:
| AHV/IV/EO | 347.15 Franken |
| Arbeitslosenversicherung | 72.05 Franken |
| Nichtbetriebsunfallversicherung | 94.32 Franken** |
| Krankentaggeldversicherung | 29.48 Franken** |
| Pensionskasse | 313.34 Franken* |
| Quellensteuer | 609.15 Franken |
| Summe der Abzüge | 1’465.48 Franken (22.37 %) |
| Nettolohn | 5’084.52 Franken (5’221.32 Euro) |
*Je nach Vorsorgeplan des Arbeitgebers wird sogar mehr vom Arbeitgeber übernommen
**Der Beitragssatz variiert. Die Spanne beim NBU liegt zwischen 1 bis 3 %, beim KTG zwischen 0,5 bis 3 %.
61’000 Franken Nettojahreslohn als Pflegefachkraft
Der jährliche Nettolohn beträgt damit ca. 61’000 Franken. Die Krankenkasse wird nicht wie in Deutschland (GKV) vom Bruttolohn abgezogen, sondern vom Nettolohn bezahlt. In der Schweiz wird hingegen vom Bruttolohn in die Pensionskasse einbezahlt. Dies ist die zweite Säule der (Alters-)Vorsorge in der Schweiz. Das Geld, das in die Pensionskasse eingezahlt wird, ist quasi ein eigener Sparbeitrag, da das Geld nur von der Pensionskasse verwaltet wird. Genauer erkläre ich das hier.
Monatliche Ausgaben im Kanton Aargau
| Miete inkl. Nebenkosten (Neubau; 3,5 Zi.) | 1’500 Franken |
| Lebensmittel/Supermarkt | 500 Franken |
| Krankenkasse inkl. Zusatzvers. (300 Franken Franchise) | 380 Franken |
| Benzin (100 Liter) | 180 Franken |
| Tiefgaragenstellplatz | 120 Franken |
| Vollkasko-Autoversicherung | 110 Franken |
| Handy | 50 Franken |
| Internet | 50 Franken |
| Strom | 35 Franken |
| Serafe | 28 Franken |
| Hausrat-Privathaftpflicht-Kombivers. | 21 Franken |
| Motorfahrzeugsteuer | 21 Franken |
| Netflix | 19 Franken |
| Summe der monatlichen Ausgaben | 3‘019 Franken |
Die Krankenkasse ist relativ teuer, da hier die niedrigste Franchise (Selbstbeteiligung) in Höhe von 300 Franken pro Jahr und Zusatzversicherungen gewählt wurden. Das Risiko von hohen Gesundheitskosten wurde dadurch minimiert, der Beitrag ist aber dementsprechend höher. Mit der höchsten Franchise in Höhe von 2’500 Franken pro Jahr und keinen Zusatzversicherungen würde der Beitrag deutlich darunter liegen.
Die Autoversicherung und die Hausrat-/Privathaftpflicht-Kombiversicherung habe ich bei Smile ausgerechnet. Neben hervorragenden Leistungen und günstigen Beiträgen bietet Smile weitere Vorteile:
- Autoversicherung monatlich zahlbar
- 50 Franken Gutschrift pro Versicherung für unsere Auswanderer-Community
- monatlich kündbar
Die Ausgaben für Kleidung, Ferien/Urlaub etc. habe ich nicht aufgeführt, da diese sehr individuell sind. Kleidung und Urlaubsbuchungen sind jedoch nicht viel teurer als in Deutschland.
Jährliche Ausgaben: 36’000 Franken
Alles zusammengerechnet betragen die zu erwartenden jährlichen Ausgaben 36‘228 Franken, wobei es sich um realistische Zahlen handelt. Die Wohnung liegt in Aarau (zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt) und nicht in Zürich, was sich bei der relativ niedrigen Miete bemerkbar macht. Abzüglich der aufgelisteten Ausgaben bleiben ihr jährlich 24’772 Franken übrig. Einen Teil davon könnte sie zum Beispiel in die Säule 3a einzahlen, um für das Alter vorzusorgen und Vermögen aufzubauen.
Hier einige weiterführende Beiträge:
Krankenkassensystem in der Schweiz
- 6 Dinge, die Deutsche über die Schweiz wissen sollten 🇨🇭🇩🇪 - 14. November 2025
- Swissquote Depot 2025 – Ein ehrlicher Erfahrungsbericht - 30. Oktober 2025
- Der absurde Erfolg dieses Landes gibt einem zu denken - 21. Oktober 2025













