Meine Autokosten in der Schweiz | Auswandern Schweiz
Heute erscheint ein neuer Beitrag zu meinen Autokosten, da der letzte Beitrag hierzu bereits einige Jahre alt ist und das Thema sicherlich eine Aktualisierung verdient. In diesem Beitrag zeige ich meine eigenen Autokosten auf, aus denen sich aber durchaus Rückschlüsse auf die allgemeinen Autokosten in der Schweiz ziehen lassen. Ausserdem gibt es einen Hinweis, wie du die Kosten individuell für dich berechnen kannst.
Allgemeine Autokosten
Versicherung:
Meine Autoversicherung habe ich bei Smile. Neben der obligatorischen Haftpflichtversicherung habe ich eine Vollkaskoversicherung gewählt. Aktuell zahle ich 1’290.80 Franken pro Jahr, was monatlich rund 108.- Franken entspricht.
Wie genau sich meine Versicherung zusammensetzt und welche Zusatzoptionen ich gewählt bzw. ausgelassen habe, kannst du in diesem verlinkten Beitrag nachlesen.
Strassenverkehrsabgabe:
Die Strassenverkehrsabgabe im Kanton Zürich richtet sich zum einen nach der Antriebsart des Fahrzeugs (Diesel, Benzin oder Elektro). Zum anderen ist der Hubraum des Fahrzeugs ein weiterer wichtiger Faktor, der die Höhe der Abgabe beeinflusst. Dies ähnelt der deutschen Kfz-Steuer, die das Pendant zur Strassenverkehrsabgabe darstellt.
Ich zahle seit 2018 – seitdem ich das Fahrzeug besitze – unverändert 518.- Franken jährlich, was monatlich 43.20 Franken entspricht.
Da die Abgaben kantonal geregelt sind, zahlt jemand in Basel, Genf, Bern etc. üblicherweise einen anderen Betrag als in Zürich. Im Internet findest du jeweils Online-Rechner, mit denen du die Abgabe für dein Automodell berechnen kannst.
Kraftstoffkosten:
Aktuell kostet Diesel in und um Zürich ca. 1.84 Franken pro Liter (DE: ~1.51 Franken), während Benzin 95 ca. 1.77 Franken pro Liter kostet (DE: ~1.63 Franken). Benzin 98 ist für ca. 1.98 Franken pro Liter zu haben (DE: ~1.70 Franken). Dabei ist zu beachten, dass es innerhalb der Schweiz relativ grosse regionale Unterschiede bei den Treibstoffpreisen gibt. Mir fällt oft auf, dass Diesel und Benzin im Kanton Aargau deutlich günstiger sind als bei mir im Kanton Zürich.
Autogas und Erdgas
Autogas-Tankstellen sind in der Schweiz so gut wie nicht vorhanden – jedenfalls ist mir keine bekannt. Erdgastankstellen gibt es, jedoch sind diese – wie in Deutschland auch – sehr selten anzutreffen.
Ein Tipp für Dieselfahrer mit AdBlue-Einspritzung:
An einigen Tankstellen kann man AdBlue direkt mit der Zapfpistole tanken, oft für etwa 0.90 bis 0.99 Franken pro Liter. Das ist deutlich günstiger, als AdBlue im Kanister zu kaufen oder beim Autohändler auffüllen zu lassen. Einmal hat meine Mercedes-Garage das AdBlue im Rahmen des Service aufgefüllt. Der Preis war unglaublich hoch. Seitdem weise ich immer darauf hin, dass beim Service weder AdBlue noch Scheibenwischflüssigkeit aufgefüllt werden soll – die Preise, die dafür verlangt werden, sind einfach absurd hoch, fast wie in einer Apotheke!
Wartung und Reparaturen
Wie teuer die Wartungen sind, hängt natürlich stark davon ab, welches Modell man fährt und ob man sie in einer Vertragswerkstatt durchführen lässt – was in der Regel teurer ist – oder in einer freien Garage (Werkstatt). Auch der Umfang des Services spielt eine Rolle: Wird nur ein Ölwechsel gemacht und eine kleine Kontrolle durchgeführt oder handelt es sich um einen grossen Service, bei dem Filter und weitere Teile gewechselt werden?
Info: In der Schweiz wird für eine Autowerkstatt der Begriff «Garage» verwendet.
Ich habe meine Ausgaben für die Wartungen der letzten Jahre zusammengefasst. In den ersten vier Jahren musste ich jeweils nur Flüssigkeiten zahlen. Der Rest der Kosten wurde über die Garantie gedeckt:
- 2018: 240.- Franken (nur Motoröl, Frostschutzmittel, AdBlue & Scheibenwischwasser)
- 2019: 212.- Franken (nur Motoröl & Frostschutzmittel)
- 2020: 220.- Franken (nur Motoröl, AdBlue & Scheibenwischwasser)
- 2021: 178.- Franken (nur Motoröl mit 15% Rabatt)
- 2022: 689.- Franken (erster voller Service)
- 2023: 1’047.- Franken
- 2024: 1’420.- Franken
Bisher hatte ich glücklicherweise erst einen ungeplanten Werktstattbesuch. Kurz nach Ablauf der Garantie war ein Steuergerät des Automatikgetriebes defekt, was normalerweise laut Mercedes-Garage 3’500.- Franken gekostet hätte. Dank des Verhandlungsgeschicks meiner Frau und dem entgegenkommenden freundlichen Werkstattleiter der Mercedes-Garage konnte der Preis auf rund 1’100.- Franken gesenkt werden.
Bremsen erneuert
Vor einigen Wochen habe ich die Bremsscheiben und Bremsbeläge hinten an meinem Fahrzeug wechseln lassen.
Machen lassen habe ich das jedoch nicht bei der Vertragswerkstatt. Früher war das praktisch, weil die Mercedes-Garage nur ein paar hundert Meter entfernt von meiner Wohnung war. Leider ist sie vor einiger Zeit umgezogen.
Daher probierte ich diesmal eine freie Werkstatt aus, die nur 300 Meter von meinem Heim entfernt ist. Ausserdem ist es preislich etwas günstiger, wobei aber dennoch Originalteile verbaut wurden. Mit den originalen Teilen zahlte ich nun 918.65 Franken. (Mit günstigeren, nicht originalen Teilen hätte ich 100.- Franken gespart.)
Neue Autoreifen: Sommer und Winter
Dieses Jahr standen bei mir sowohl neue Sommer- als auch Winterreifen an. Entschieden habe ich mich für Goodyear Eagle F1 (Sommerreifen) und Goodyear Ultragrip Performance (Winterreifen) jeweils mit Notlaufeigenschaften (Runflat).
Kostenübersicht:
- Sommerreifen: 787.- Franken für einen Satz plus 181.60 Franken für die Montage und Altreifenentsorgung.
- Winterreifen: 643.40 Franken für einen Satz plus ca. 180.- Franken (Die Rechnung ist scheinbar leider im Papierkorb gelandet) für die Montage und Altreifenentsorgung.
Kosten im Vergleich zum Lohnniveau
Für Leute aus Deutschland mögen meine Autokosten hoch aussehen. Es ist jedoch wichtig, die Kosten im Verhältnis zum Lohnniveau zu betrachten. Die Anschaffungskosten für Fahrzeuge sind übriges nicht viel höher als in Deutschland und im Verhältnis zum Lohnniveau sogar günstiger. Das betrifft Neuwagen wie auch Occasionen (Gebrauchtwagen).
Wer genau wissen möchte, was sein Auto in der Schweiz kosten würde, kann das ganz einfach online ausrechnen. Es gibt verschiedene Rechner, beispielsweise vom Kanton für die Strassenverkehrsabgabe und von Versicherungen, wie Smile (den ich hier verlinkt habe). Auch die aktuellen Spritkosten lassen sich einfach per TCS – das Pendant zum ADAC – herausfinden.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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