«Irgendwas muss doch in Deutschland besser sein?» 🇩🇪⁉️

Irgendwas muss doch in Deutschland besser sein als in der Schweiz, wurde mir schon von manchem vorgeworfen. Hier also endlich das Geständnis:

Ja! Es gibt etwas, in dem die Schweiz keine Bestnoten kriegt, nämlich bei irgendwie allem rund um Weihnachten. 

Weihnachtsmuffel Tensha

Ich bin ein richtiger Weihnachtsfanatiker – zum Leidwesen von Tensha. Sie ist nämlich das genaue Gegenteil. Und trotz grösstmöglichen Anstrengungen ist es mir in fast einem Jahrzehnt Beziehung kaum gelungen, sie auf den rechten Weg zu bringen 😅. 

Sie gibt sich Mühe, das gebe ich zu. Zum ersten Advent holt sie ein paar winterliche Fensterbilder hervor, der «Adventskranz» – der eigentlich den Namen nicht verdient, weil er nur eine Kerze enthält – wird aus dem Keller hervorgebracht und Guetzli (Kekse) werden gebacken.

Allerdings: Fensterbilder und selbergemachte Guetzli gibt es nur, weil der Gremlin – meine kleine Weihnachtsverbündete – so stürmt, da bin ich mir sicher. Und weil das Kind schon von ganz klein auf stundenlang und ganz selbständig mit Keksen ausstechen beschäftigt werden konnte. Aus Migros-Teig, versteht sich. Dabei handelt es sich offenbar um den besten Teig überhaupt. (Muss man ja sagen… 😉) 

Zum Glück unterstützt mich der Gremlin aber rundum und auch dabei, wenn ich Weihnachtsmusik anstimme oder anstelle. Tensha – zu Anfangszeiten eine vehemente Gegnerin von Weihnachtsliedern (es sei denn, es handelt sich um «Last Christmas»), ergibt sich auch hier ihrem Schicksal. Der Gremlin und ich haben da eine zu starke Allianz gebildet.

Ohne Festtagsmenü ist Weihnachten kein Weihnachten

Die magere Weihnachtsdekoration ist jedoch nur der Anfang. An den Weihnachtsfeiertagen erwarte ich eigentlich mindestens ein Festtagsmenü. Wie gerne würde ich eine Gans oder eine Ente goldbraun und knusprig backen. Ich würde sogar alles übernehmen: Vom Einkaufen über das Zubereiten bis zum Abwaschen.

Tensha aber ist da unerbittlich: Enten- oder Gänsebraten kommt ihr nicht ins Haus, geschweige denn in den Backofen. Der Kompromiss liegt seit neuestem in einem Rinderbraten nach italienischer Art, den alle mögen oder der schlesischen Weisswurst, die dann aber nur die Männer aus der Familie mögen, während die Frauen sich etwas Anderweitiges zubereiten. 

Keine Weihnachtsgans in der Schweiz

Ein weiterer Grund – vielleicht sogar die Wurzel allen Übels – liegt in der Schweizer Küche. Wenn Geflügel auf den Tisch kommt, ist es entweder Poulet (Hähnchen) oder Truten (Pute). Enten und Gänse sind hier eher unbekannt. Das sieht man auch beim ersten Blick in die Tiefkühlabteilugen der Supermärkte: Das Angebot ist ausgesprochen mager. Auch in Restaurants habe ich bisher nie Enten- oder Gänsebraten gesehen.

Was essen die Schweizer denn dann?

«Was essen die Schweizer denn dann zu Weihnachten?», wirst du dich vielleicht fragen. Ein traditionelles Weihnachtsmenü gibt es in der Schweiz eigentlich nicht. Viele Familien setzen auf Fondue, Raclette, Tischgrill oder Filet im Teig mit grünen Bohnen dazu. 

Die Gerichte habe ich natürlich auch sehr gerne. Aber an Weihnachten würde ich gerne etwas Besonderes haben. Mal sehen, vielleicht hilft mir die Allianz mit dem Gremlin in Zukunft auch in diesem Bereich zu einem Triumph über den Weihnachtsmuffel Tensha.

Gegendarstellung von Tensha 🇨🇭👩🏻‍🦰

Bevor nun die gesamte Community den armen Christian um seine herzlose Frau bemitleidet und mit «Free Auswanderluchs»-Schildern auf die Strasse geht: Es flackern ja Kerzen! Es gibt Weihnachtsbeleuchtung (wenn nicht gerade Strommangellage herrscht)! Der Auswanderluchs bekam schon mal einen Adventskalender mit 24 selbst eingepackten kleinen (und grossen!) Geschenken! 

Und ja, in der Schweiz sind wir tatsächlich ein bisschen gemässigter in Sachen Weihnachten, aber es weihnachtet auch hier. Insgesamt ist aber sicher mal festzuhalten: Das obenstehende Gejammere ist meines Erachtens unververhältnismässig 😄! Die umfassende letztjährige, aber immer noch aktuelle Gegendarstellung von mir findet ihr hier. 

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Christian der Auswanderluchs

Christian der Auswanderluchs bei auswanderluchs.ch

Ich heisse Christian-Philipp Pohl und betreibe diesen Auswandererblog, um dir die Möglichkeit zu geben, dich über das Auswandern und Leben in der Schweiz zu informieren.

Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.

Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.

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