«In der Schweiz ist alles teurer»🇨🇭😤

«In der Schweiz ist aber auch alles teurer!», heisst es in Deutschland oft, wenn über die hohen Schweizer Löhne gesprochen wird. Ja, das meiste ist tatsächlich teurer, zumindest auf den ersten Blick… 😉
Die Lebenshaltungskosten sind in der Schweiz hoch. Beim Vergleich innerhalb Europas lag die Schweiz in den letzten Jahren oft auf dem ersten Platz bezüglich Höhe der Lebenshaltungskosten. Wenn wir aber die hohen Kosten ernsthaft bewerten möchten, müssen wir ebenso die weiteren Unterschiede berücksichtigen. Denn wenn man die hohen Löhne und das liberalere System der Schweiz miteinberechnet, zeigt sich schnell, dass das Leben in der Schweiz trotzdem oft günstiger ist als zum Beispiel in Deutschland.

Das statistische Bundesamt (Deutschland) hat die Preisniveaus vieler europäischer Länder verglichen: Die Preise in der Schweiz sind hiernach 51 Prozent höher als in Deutschland. Das Lohnniveau in der Schweiz ist jedoch deutlich höher als diese 51 Prozent: Der Schweizer Medianlohn liegt bei 6’665 Franken. In Deutschland liegt der Medianlohn hingegen «nur» bei 3’427 Euro (3’391 Franken).
Hier ein noch plakativeres Beispiel: Der Mindestlohn bei Aldi Suisse beträgt ca. das 1,75-fache des Aldi Süd Mindestlohns – auf die gleiche Arbeitszeit berechnet. Bei den Preisen macht sich das nicht wirklich bemerkbar: Aldi Suisse war in meinem Vergleich nur 20 Prozent teurer als Aldi Süd.

Niedrige Steuern in der Schweiz
Netto bleibt in der Schweiz mehr übrig als in Deutschland. Die Einkommenssteuern und die Sozialabgaben sind im internationalen Vergleich niedrig. Hier ein Beispiel anhand der beiden Medianlöhne: In Deutschland beträgt die Summe der Abzüge 34 Prozent, im Kanton Zürich nur 21 Prozent (berechnet auf eine 30 Jahre alte, ledige, kinderlose, konfessionslose Person).

Hinweis zu den Lohnabgaben: Die Krankenkasse wird in der Schweiz nicht vom Bruttolohn bezahlt. Aber: Dafür wird in der Schweiz vom Bruttolohn in die Pensionskasse einbezahlt. Die Pensionskasse bzw. die berufliche Vorsorge fehlt auf deutscher Seite. Es gleicht sich somit mehr oder weniger aus.
Die niedrigen Steuern kommen aber nicht von ungefähr: Sie resultieren aus der hohen Eigenverantwortung, welche die Bürgerinnen und Bürgern in der Schweiz haben. Die Schweizer sind grösstenteils der Meinung, dass es so wenig staatliche Einmischung wie möglich und so viel wie nötig geben soll. Das heisst aber nicht, dass die Schweizer einen schwachen Staat haben wollen. Im Gegenteil: dieser soll stark, aber schlank und effizient sein.
Günstiger in der Schweiz
Günstiger in der Schweiz sind: Strom, Leitungswasser, Elektronikartikel, die Bahncard (Halbtax) und Handyabos mit unlimitiertem Datenpaket. Pro kWh Strom zahlen wir 31 Rappen tagsüber und 22 Rappen abends, nachts und am Wochenende. Ein iPhone ist innerhalb Europas in der Schweiz am günstigsten.
Resümee
Wenn der Lohn stimmt, ist das Leben in der Schweiz nicht teurer. In den meisten Fällen ist es sogar günstiger. Das sage nicht nur ich, sondern auch viele andere Einwanderer. In der Schweiz bleibt in der Regel mehr Geld am Ende des Monates übrig. Die einen gönnen sich damit einen höheren Lebensstil, andere legen das Geld lieber zur Seite und investieren in Aktien oder Immobilien.
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