Geld ist wichtig! Auch für eine gute Partnerschaft

Gemeinsame Kasse oder Kosten aufteilen? Wer zahlt was? Und waren die neuen Schuhe, die genauso aussehen wie das andere Paar, wirklich nötig? Das Thema Geld bietet Konfliktpotential. Jedoch nur, wenn das Paar sich nicht rechtzeitig damit auseinandersetzt. Wie meine Partnerin Tensha und ich das Thema Finanzen in unserer Beziehung handhaben, liest du in diesem Blogbeitrag.
Offene Kommunikation
Ein ehrliches Gespräch über Geld kann zu Beginn und insbesondere in der ersten Verliebtheitsphase unangenehm sein, aber es ist der Schlüssel zur Vermeidung von Missverständnissen und Konflikten. Meine Partnerin Tensha und ich haben sehr schnell sehr offen über Geld gesprochen. Ein Grund dafür war sicherlich auch die besondere Situation, in der wir uns wegen der Fernbeziehung zwischen der Schweiz und Deutschland befanden:
Für mich mit –damals noch– deutschem Lohn war in der Schweiz das meiste sehr teuer. So kamen wir nach kurzer Zeit zu einer Regelung: Tensha zahlte während der gemeinsamen Zeit in der Schweiz – Ausflüge, Restaurantbesuche etc. –. ich, wenn wir in Deutschland waren. Mit dieser finanziellen Abmachung war der erste Schritt in die richtige Richtung getan: Wir fingen an, uns über unsere Finanzen, die Löhne und die Fixkosten auszutauschen.
Zusammengezogen
Der zweite Schritt folgte dann, als wir zusammenzogen. Tensha war mir damals in Sachen finanzielle Bildung voraus, gab diesbezüglich erst einmal den Ton an und fing an zu budgetieren. Es war uns sofort klar, dass ein gemeinsames Konto hermusste, von dem gemeinsame Ausgaben wie z.B. Lebensmittel, Drogerieartikel, Versicherungen, Restaurant, Kino etc. bezahlt würden. Wir legten eine Summe fest, die wir beide monatlich auf dieses Konto überwies.
Eine Alternative zu einem gemeinsamen Konto, die es damals (2016) leider noch nicht gab, bietet das Zak-Konto mit den gemeinsamen Töpfen. Diese dienen praktisch dem gleichen Zweck wie ein gemeinsames Konto: Gemeinsame Ausgaben können leicht aufgeteilt werden.
Wichtig war für uns, klare Verhältnisse zu schaffen, um Konflikte zu vermeiden. Ebenso wichtig war es uns aber auch, nicht die ganze Zeit darüber diskutieren zu müssen, wer was zahlt und Geld hin und her zu schieben. Zudem wollten wir jährlich wiederkehrende Beträge für Versicherungen oder Serafe jeweils schon vorab zur Seite legen können. Ein gemeinsames Konto zu haben fiel uns nicht schwer, da wir sehr ähnlich ticken, was das Ausgabeverhalten betrifft.
Finanzziele festlegen
Der dritte Schritt – die Festlegung von gemeinsamen Zielen – war dann schon etwas herausfordernder. Ein für uns beide wichtiges Ziel waren und sind beispielsweise schöne Ferien. Auch für neue Möbel legten wir vor dem Umzug in die neue Wohnung regelmässig eine fixe Summe an Geld zur Seite.
Denkverbote sollte es bei der Definition von Finanzzielen nicht geben. Wenn du mit deiner Partnerin oder deinem Partner dabei bist, Finanzziele festzulegen und darauf hinzuarbeiten, wird vielleicht auch ein Eigenheim oder die frühzeitige «finanzielle Freiheit» auf der Liste stehen.
Neben der Machbarkeit ist die Dringlichkeit eine weitere Grösse, die bedacht werden sollte. Je nachdem, welches Ziel wir schneller erreichen wollen, muss man priorisieren und dafür einen höheren Sparbetrag festlegen.

Vielleicht hast du schon davon gehört, dass Ziele eher erreicht werden, wenn man diese schriftlich festhält. Ich selbst habe diese Erfahrung auch gemacht: Es ist interessant, wie häufig ich Ziele erreicht oder sogar übertroffen habe, wenn ich diese niedergeschrieben hatte.
Bin ich ein Romantiker? Nein, gewiss nicht. Es steckt auch keine Magie dahinter, sondern ein logischer Mechanismus: Wenn man Ziele definiert und schriftlich festhält, meint man es ernst. Allein schon aus diesem Grund sind die Erfolgschancen deutlich höher. Ausserdem verankern sich schriftliche Ziele tief im Bewusstsein und bleiben im Blickfeld. Dies regt zum Handeln an, um die Ziele auch zu erreichen.
Budget erstellen
Nach Festlegung unserer Finanzziele haben wir unsere Kosten aufgelistet und ein Budget erstellt. Das mag vielleicht langweilig klingen, es ist jedoch tatsächlich ein wichtiger Schritt zum finanziellen Erfolg. Mit dem Aufstellen des Budgets haben wir unsere Ausgaben immer im Blick und können unnötige Ausgaben oft (aber nicht immer) vermeiden. Die Planung von den über das gesamte Jahr zu erwartenden Ausgaben ist extrem wichtig, damit dann, wenn etwa die jährliche Rechnung für die Autoversicherung ins Haus flattert, das Geld dafür auf dem Konto bereit liegt.
In diesem Schritt konnten wir Ausgaben festlegen, die wir aus einem gemeinsamen Topf zahlen wollen. Auch deshalb finde ich das Zak-Konto ideal, weil man eigene Töpfe (virtuelle Unterkonten) und gemeinsame Töpfe erstellen und jederzeit anpassen kann. Zak bietet jedoch viele weitere Vorteile wie beispielsweise, dass das Konto kostenlos ist und einen Guthabenzins von 1,0 % bietet. Durch die Kooperation mit Zak erhalten Auswanderluchs-Leser/innen mit dem Code AWLZAK sogar noch ein Startguthaben in Höhe von 50 Franken. Hier erkläre ich das genauer.
Gleichgewicht finden
Gemeinsame Finanzziele sind wichtig, genauso wichtig aber ist es, Geld für sich persönlich zur freien Verfügung zu haben. Da wir nicht unsere beiden Löhne in einen Topf werfen, sondern unsere Finanzen weiterhin mit Einzelkonten getrennt halten und nur einen Teil unserer Einkünfte auf gemeinsamen Konten haben, kann jeder über sein eigenes Geld verfügen und sich ein Stück Eigenständigkeit bewahren. Wenn Tensha also wieder mit einem Paar Schuhe nach Hause kommt, die für mich genauso aussehen wie die anderen im Schuhschrank, rege ich mich nicht auf – es ist schliesslich ihr Geld 😀
Finanzielle Bildung
Zu Beginn unserer Beziehung hatte Tensha wie gesagt eine bessere finanzielle Bildung als ich. Mit der Zeit hat sich das jedoch geändert, da ich Unmengen an Büchern zu diesem Thema verschlungen habe. Man braucht allerdings nicht so viel Zeit für das Thema aufwenden, wie ich das tat. Einige wenige Bücher reichen vollkommen aus. Hier meine Top-3 Bücher:
- Der reichste Mann von Babylon
- Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs
- Rich Dad Poor Dad
Mit dem nötigen Rüstzeug an Finanzwissen wich schliesslich auch bei mir die Scheu vor Aktien, ETFs etc. Nun könnte ich süffisanterweise schreiben, «Tensha investiert nach wie vor lieber in Schuhe», das wäre aber nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich liess sie sich ebenfalls ein bisschen von mir mitreissen und lässt inzwischen auch mal ein Paar Stiefel im Laden stehen für eine zusätzliche Aktie im Portfolio.
Resümee zum Geld in der Partnerschaft
Die Kombination aus Offenheit, gemeinsamen Zielen, klugem Budgeting, aber auch Respekt vor unterschiedlichen Bedürfnissen schafft eine solide Grundlage für eine starke finanzielle Partnerschaft. Bei gemeinsamen Finanzen geht es nicht nur um Geld und Zahlen, sondern auch um Vertrauen, Teamarbeit und ja, sogar Liebe. Eine gesunde Finanzdynamik in eurer Partnerschaft kann nicht nur eure finanzielle Zukunft sichern, sondern auch eure Liebe vertiefen und euch gemeinsam zu neuen Höhen führen. (Jetzt werde ich ja doch noch zum Romantiker… :D)
Hinweis: Die Informationen zu Zak richten sich ausschliesslich an Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Ein Zak-Konto kann nur mit Domizil Schweiz eröffnet werden.
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