Euro weiter auf Talfahrt 🇪🇺📉

Die psychologisch wichtige Marke von 1.00 Franken zu 1,00 Euro ist vor einigen Wochen gefallen. Die Talfahrt ist damit aber noch nicht beendet. Es geht weiter bergab.
Euro seit der Finanzkrise unter Druck
Als der Euro eingeführt wurde, gab es in den ersten Jahren eine wechselhafte Entwicklung des Verhältnisses zwischen Euro und Franken. Im Oktober 2007 erreichte der Euro den bisherigen Höchststand von 1,00 Euro zu 1.68 Franken.
Mit der Finanzkrise begann jedoch der Abwärtstrend. 2011 sah sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) genötigt, einen Frankenmindestkurs zu garantieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft nicht zu gefährden. Von da an sorgte die SNB dafür, dass der Kurs des Frankens mindestens bei 1.20 zu 1,00 Euro lag.
2015 entschied sich die SNB, die Mindestmarke von 1.20 Franken zu 1,00 Euro nicht mehr zu garantieren. Schlagartig, aber nur kurzzeitig, war ein Euro weniger wert als ein Franken. Eine Seitwärtsentwicklung begann. Der Kurs des Euros stabilisierte sich wieder, wie in der Grafik gut zu erkennen ist.

Euro-Franken-Parität
Eine Franken-Euro Parität wurde jahrelang von Seiten der Schweizer Wirtschaft befürchtet, jetzt ist es dazu gekommen: Seit zwei Monaten ist ein Euro nun beständig weniger wert als ein Franken. Die Schweiz nimmt das jedoch scheinbar recht locker: Die Bürger freuen sich über den höheren Wert ihrer Währung im Ausland und die Wirtschaft hat grössere Probleme (Fachkräftemangel, steigende Energiepreise).
«Hinter der Franken-Stärke verbirgt sich eine Euro-Schwäche. Und diese Schwäche hat damit zu tun, dass viele Anleger der EZB nicht zutrauen, die Probleme des Euro-Raums in den Griff zu bekommen.»
Thomas Fuster, NZZ-Redaktor Wirtschaft
Zudem ist die Inflation im Euro-Raum mit 9.1 Prozent deutlich höher als in der Schweiz mit 3.5 Prozent. Experten sind der Meinung, dass mit dem starken Franken und der niedrigen Inflation sowie dem schwachen Euro und der hohen Inflation «mehr oder weniger» alles beim Alten bleibt.
Deutsche vermissen Schweizer Einkaufstouristen
Letzthin waren in einigen Schweizer Medien sowie in grenznah beheimateten deutschen Medien Berichte zu lesen, die über den schwindenden Einkaufstourismus der Schweizer berichteten. Deutsche Einzelhändler wundern sich angesichts der geringen Nachfrage aus dem Nachbarland, denn der gestiegene Wert des Frankens macht das Einkaufen ja günstiger.
Die Preissteigerungen in Deutschland sind jedoch deutlich spürbar. Das wird ein Grund sein, weshalb die Schweizer weniger Lust haben, den nicht selten weiten Weg nach Deutschland auf sich zu nehmen.
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