ETF Suche: Den richtigen ETF als Schweizer finden 

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ETF Suche: Den richtigen ETF als Schweizer finden 

ETFs bieten eine hervorragende Möglichkeit, um Vermögen aufzubauen. Für Privatanleger in der Schweiz und Deutschland stellt sich jedoch die Frage: Wie findet man den richtigen ETF? Dieser Blogbeitrag soll dir dabei helfen, strukturiert und informiert die richtige Entscheidung zu treffen.

Den richtigen Index auswählen

Ein ETF bildet einen bestimmten Index nach, daher ist die Wahl des für dich richtigen Indexes entscheidend. Überlege, in welchen Markt oder Sektor du investieren möchtest. 

Hier ein Vergleich zwischen zwei bekannten ETFs. Beide decken viele Unternehmen aus Industriestaaten der Welt ab. Zum einen der «Vanguard FTSE Developed World ETF» und zum anderen, der «iShares MSCI World ETF».

Vanguard FTSE Developed World ETF

  • Index: FTSE Developed World
  • Abdeckung: Umfasst etwa 2’101 Aktien aus 25 Industrieländern, was ca. 90 % des investierbaren Aktienmarkts darstellt.
  • Kosten: Gesamtkostenquote (TER) von ca. 0,12 %
  • Aktien aus Südkorea und Polen sind enthalten, da sie für FTSE zu den Industrieländern zählen.

iShares MSCI World ETF

  • Index: MSCI World
  • Abdeckung: Umfasst etwa 1’451 Aktien aus 23 Industrieländern, was ca. 85 % des investierbaren Aktienmarkts darstellt.
  • Kosten: Gesamtkostenquote (TER) je nach Anbieter von ca. von 0,12 % bis 0,50 %
  • Aktien aus Südkorea und Polen sind nicht enthalten, da sie für iShares als Schwellenland gelten.

Vergleich der beiden ETFs anhand eines Beispiels

Angenommen, du möchtest in Industrieländer investieren und überlegst, ob du den Vanguard «FTSE Developed World Index» oder den «iShares MSCI World Index» wählen sollst.

Geografische Abdeckung: Beide ETFs haben eine ähnliche geografische Abdeckung mit einem hohen Anteil an US-Aktien (ca. 69 % für den FTSE Developed und 72 % für den MSCI World). Jedoch deckt der FTSE Developed Index zwei zusätzliche Länder ab (Südkorea und Polen) und enthält insgesamt mehr Unternehmen.

Sektoren: Beide Indizes haben eine sehr ähnliche Sektoraufteilung mit hohen Anteilen im Technologiesektor, Industrie, Gesundheitswesen und Finanzwesen.

Performance: Historisch gesehen haben beide Indizes eine sehr ähnliche Performance gezeigt, da die Unterschiede in der Indexzusammensetzung gering sind.

Kosten: Beide Indexe können als ETF mit einem günstigen TER von ca. 0,12 % erworben werden.

Die Wahl zwischen dem «Vanguard FTSE Developed World» und dem «iShares MSCI World» hängt von deinen Präferenzen bezüglich der Diversifikation und der leicht unterschiedlichen geografischen Abdeckung ab. Beide ETF bieten eine breite Abdeckung der Industrieländer und haben ähnliche Kostenstrukturen. Daher kann man sich meiner Meinung nach guten Gewissens für eine der beide Varianten entscheiden.

Replikationsart wählen

Es gibt verschiedene Methoden, wie ein ETF einen Index nachbildet. Die häufigsten sind die physische und die synthetische Replikation. Bei der physischen Replikation sind im ETF tatsächlich die Wertpapiere des Indexes vorhanden. Diese Methode gilt als transparenter und weniger riskant. 

Die synthetische Replikation nutzt Swap-Geschäfte, um den Index abzubilden. Diese Methode ist komplexer und weniger transparent, aber kostengünstiger und in bestimmten Märkten sinnvoller. Beispielsweise können ETFs, die gewisse Nischenmärkte, wie exotische Länder abbilden, durch einen synthetischen ETF eine deutlich günstigere Gesamtkostenquote (TER) bieten.

Es gibt jedoch noch eine Mischform: die physisch replizierenden ETFs mit optimiertem Sampling. Hierbei werden die «grossen» Wertpapiere gekauft und gehalten, «kleinere Wertpapiere» jedoch nicht. Der grosse Vorteil dabei ist die Kostenersparnis und damit die niedrigeren Gebühren für uns Privatanleger.

ETF: Kosten und Gebühren vergleichen

Die Gesamtkostenquote (TER) eines ETF umfasst alle jährlichen Gebühren einschliesslich Verwaltungs- und Vertriebskosten. Achte daher auf eine möglichst niedrige TER, da dadurch eine höhere Rendite zu erwarten ist. Zu beachten ist jedoch, dass nicht alle Kosten in der TER enthalten sind. Auch Transaktionskosten, die bei deinem Broker anfallen und Spreads (Differenz zwischen An- und Verkaufskurs) sollten berücksichtigt werden.

Einige Broker – wie beispielsweise Swissquote, bei dem ich bin – verlangen niedrigere Gebühren für den Kauf von ETFs als für Einzelaktien. Daher ist es mit ETFs möglich, auch mit kleineren Beträgen kostengünstig zu investieren.

Ausschüttend oder thesaurierend?

ETFs können entweder ausschüttend oder thesaurierend sein. Ausschüttende ETFs zahlen die Dividenden direkt an die Anleger aus, während thesaurierende ETFs die Dividenden direkt reinvestieren. Welche Variante für dich besser ist, hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab.

Ausschüttende ETFs können beispielsweise für Privatanleger interessant sein, die ein regelmässiges Einkommen haben möchten. Thesaurierende ETFs sind grundsätzlich besser für langfristiges Wachstum geeignet, da die Reinvestition automatisch erfolgt.

Fondsvolumen beachten

Ein grosses Fondsvolumen ist ein Zeichen dafür, dass der ETF am Markt etabliert ist. Ein Volumen von über 100 Millionen US-Dollar gilt als sicher. Kleinere Fonds können anfälliger für Schliessungen sein, wenn die Nachfrage sich nicht nach den Vorstellungen des Fondsanbieters entwickelt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass kleine Fonds grundsätzlich schlecht sind, besonders wenn sie Nischenmärkte abdecken.

Wird ein ETF geschlossen ist dein Geld jedoch nicht in Gefahr. Du wirst über die Schliessung informiert und kannst dein Kapital anderweitig investieren.

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Domizil des ETF

Das Domizil eines ETF gibt an, in welchem Land der Fonds registriert ist. Häufig sind ETFs in Luxemburg oder Irland registriert, da diese Länder steuerliche Vorteile bieten. Das Domizil hat jedoch für Privatanleger in der Regel nur eine geringe Bedeutung und sollte nicht das Hauptkriterium bei der Auswahl sein.

Folgende Faustregeln gelten bei physisch replizierten ETFs für Privatanleger:

  • Domizil Schweiz: Günstig für ETFs mit Schweizer Aktien
  • Domizil Irland oder Luxemburg: Günstig für ETFs mit europäischen Aktien und Aktien aus Emerging Markets
  • Domizil Irland: Günstig für ETFs mit US-Aktien

Das optimale Fondsdomizil für ETFs mit Schweizer Aktien

Für Investitionen in Schweizer Unternehmen über ETFs ist das Fondsdomizil Schweiz ideal. Schweizer Steuerrecht ordnet die Erträge eines inländischen Fonds den Anlegern direkt zu, wodurch der Fonds selbst keine Einkommens- oder Gewinnsteuern zahlen muss. Zudem können Verrechnungssteuern vollständig zurückgefordert werden. Ein weiterer Vorteil ist die niedrigere Stempelsteuer auf inländische ETFs. Vergleicht man die Renditen von ETFs mit Schweizer Aktien, liegt die Rendite beim Domizil Schweiz oft 1 % höher als beim Domizil Luxemburg. Das hört sich vielleicht nach wenig an. Aber auf lange sich kann sich dies zu einem grossen Betrag entwickeln. 

Beispiel: Nehmen wir an, jemand legt 10’000 Franken in einem ETF mit dem Domizil Schweiz (100 % Schweizer Aktien) an und investiert fortlaufend jeden Monat weitere 500 Franken in diesen ETF für die nächsten 35 Jahre. Bei einer angenommenen Rendite in Höhe von 7 % pro Jahr wäre am Schluss ein Kapital von 976’636 Franken vorhanden.

Hätte er sich dagegen für den gleichen ETF jedoch mit dem Domizil Luxemburg entschieden, wären nach 35 Jahren und 6 % angenommener Rendite nur 767’199 Franken vorhanden – satte 200’437 Franken weniger.

Fondsdomizil für ETFs mit europäischen Aktien

ETFs mit Domizil in Irland oder Luxemburg sind aus steuerlichen Gründen vorteilhaft, wenn du in europäische Märkte investieren möchtest.

Fondsdomizil für ETFs mit Aktien aus Emerging Markets

Für Investitionen in Schwellenländer sind ebenfalls ETFs aus Irland oder Luxemburg empfehlenswert. Diese Länder bieten oft steuerliche Vorteile, die bei Investitionen in Länder der «Emerging Markets» von Vorteil sein können. Bei Investitionen in ETF, die nur einzelne Schwellenländer berücksichtigen, solltest du jedoch die individuellen Gegebenheiten und lokalen Regulierungen berücksichtigen.

ETFs mit grossem Anteil von US-Aktien

Für ETFs mit US-Aktien gilt eigentlich das Gleiche wie für ETFs mit Schweizer Aktien. Auch hierbei ist es steuerlich am günstigsten, wenn das Domizil das Heimatland der Unternehmen ist, in diesem Fall also die USA. 

Allerdings muss man die Besonderheit der US-Erbschaftssteuer beachten. Diese Steuer kann bis zu 40 % betragen und gilt auch für Nicht-US-Bürger und Personen, die nicht in den USA wohnen. Als sogenannte «US Situs Assets» gelten alle Vermögenswerte mit Bezug zu den USA, darunter auch ETFs mit Domizil in den USA. Ein ETF auf US-Aktien mit Domizil in Irland fällt jedoch glücklicherweise nicht darunter.

Irland besitzt zudem ein besonders vorteilhaftes Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA. Die Dividenden von US-Aktien werden nur mit 15 % Quellensteuer belastet, statt der in anderen Ländern üblichen 30 %.

Währungsabgesicherte ETF

Einige ETFs bieten eine Währungsabsicherung an, um das Risiko von Wechselkursschwankungen zu minimieren. Dies ist für Anleger gedacht, die in einer anderen Währung ihr Geld verdienen und ausgeben als die Währung des ETF, also wenn beispielsweise jemand in der Schweiz lebt und seinen Lohn in Schweizer Franken erhält, aber sein ETF in US-Dollar gehandelt wird. 

Währungsabsicherungen verursachen jedoch zusätzliche Kosten und sind daher laut Experten nicht sinnvoll. Zudem sind ETFs ohnehin in mehrere Währungen diversifiziert, weil die Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen in vielen Ländern der Welt verkaufen.

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An welcher Börse kaufen?

ETF können an verschiedenen Börsen gekauft werden. Wichtig ist, die Handelszeiten der zugrunde liegenden Märkte zu beachten, um hohe Spreads zu vermeiden. Ich kaufe beispielsweise meine ETF-Anteile, in denen hauptsächlich US-Aktien sind, nur wenn die US-Börsen geöffnet sind. Transaktionen sollten idealerweise in der Mitte der Handelszeiten erfolgen, da zu Beginn und am Ende des Tages die Spreads oft grösser sind. In der Schweiz werden ETFs an der SIX Swiss Exchange von Montag bis Freitag zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr gehandelt.

Fazit

Die Wahl des richtigen ETF ist kein Hexenwerk und man sollte meiner Meinung nach auch nicht päpstlicher als der Papst sein. Indem du deine Strategie festlegst, die im Beitrag aufgeführten Faktoren berücksichtigst und den passenden Index wählst, kannst du eine gute Entscheidung für deinen Vermögensaufbau treffen.

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Christian der Auswanderluchs
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