Erbschaftssteuer in der Schweiz

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Erbschaftssteuer in der Schweiz

Erbschaftssteuer

Die Schweiz ist ein wohlhabendes Land, was sich auch daran zeigt, dass immer mehr vererbt wird. 2022 wurden in der Schweiz geschätzt 90 Milliarden Franken vererbt. Ein Teil davon landet in Form der Erbschaftssteuer bei den Kantonen. Wie hoch die Steuer ausfallen kann, und wo man keine Erbschaftsteuer zahlen muss, zeige ich dir in diesem Beitrag.

Kantonal unterschiedliche Regelungen

In der Schweiz wird die Erbschaftssteuer nicht auf Bundesebene, sondern in den einzelnen Kantonen geregelt. Das bedeutet, dass Art und Höhe der Besteuerung von Kanton zu Kanton variieren.

Schwyz und Obwalden erheben keine Erbschafts- und auch keine Schenkungssteuer. In anderen Kantonen wie beispielsweise Neuenburg und Waadt werden dagegen – je nach Verwandtschaftsgrad – hohe Abgaben gefordert.

Neben den Steuersätzen können auch die Freibeträge und die Definition von Verwandtschaftsgraden, die steuerlich relevant sind, von Kanton zu Kanton unterschiedlich sein. So kann beispielsweise ein Kind oder Konkubinatspartner in einem Kanton steuerfrei erben, während es in einem anderen Kanton zu einer Besteuerung kommt.

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Um dir einen Überblick über die Erbschaftssteuer in der Schweiz zu ermöglichen, habe ich eine Tabelle erstellt. Sie zeigt die anfallende Erbschaftssteuer bei einer Erbsumme von 500’000 Franken unter Berücksichtigung der Freibeträge und des Verwandtschaftsgrads. Ehepartner müssen in keinem der 26 Kantone eine Schenkungs- und Erbschaftssteuer zahlen. Direkte Nachkommen (Kinder, Enkel) sind ebenfalls in den meisten Kantonen von der Erbschaftssteuer befreit.

Vergleich der Erbschaftssteuern in der Schweiz

Beispielhafte Erbschaftssteuer bei einer Erbschaft in Höhe von 500’000 Franken – unter Berücksichtigung der jeweiligen Freibeträge (Stand 2019).

KantonKinderElternKonkubinatspartnerNichtverwandte
Aargau0032’900109’200
Appenzell I.2’00019’20099’00099’000
Appenzell A.0058’800158’400
Bern041’97041’970111’920
Basel-Land0070’500147’000
Basel-Stadt034’86052’290156’870
Freiburg0069’424185’130
Genf00268’296268’296
Glarus025’87545’080112’700
Graubünden039’7000147’810
Jura035’00070’000175’000
Luzern9’50057’0000190’000
Neuenburg13’50013’500100’000225’000
Nidwalden00072’000
Obwalden0000
St. Gallen047’500147’000147’000
Schaffhausen033’500176’500176’500
Solothurn4’0004’000154’000154’000
Schwyz0000
Thurgau032’640140’000140’000
Tessin00179’752179’752
Uri000116’400
Waadt28’59062’890250’000250’000
Wallis00125’000125’000
Zug00070’900
Zürich012’000122’400140’400
Quellen: TaxWare; VZ Ratgeber Erben und Schenken

Die Erbschaftssteuern in der Spalte Luzern gelten nur für die Stadt Luzern. In anderen Gemeinden des Kantons können die Erbschaftssteuern anders ausfallen.

Wie die Tabelle zeigt, sind die direkten Nachkommen in den meisten Kantonen von der Erbschaftssteuer befreit. Der Kanton Waadt sticht jedoch heraus mit einer hohen finanziellen Belastung für die Erben, die bis zu 50 % der Erbschaft an Steuerabgaben verlieren. Da wäre sogar ein Wohnsitz im nicht gerade steuerfreundlichen Deutschland noch eine bessere Option für die Erbnehmer:

Hier würden Nichtverwandte statt 250’000 Franken nur 144’450 Franken an den Staat zahlen müssen. Aber auch der Kanton Zürich ist, was erben und vererben angeht, nicht gerade günstig mit seinen 140’400 Franken Steuern für Nichtverwandte ist er nah an den Verhältnissen des «grossen Kantons». 

Welcher Kanton erhebt die Erbschaftssteuer?

Hinsichtlich Erbschaftssteuer zählt der Wohnsitz des Erblassers. Bei Immobilien zählt allerdings der Kanton, in welchem die Immobilie steht.

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Erbschaftssteuer sparen 

Um das Vermögen mit möglichst wenig Steuerabgaben an seine Lieben weitergeben zu können, gibt es laut dem VZ-Ratgeber «Erben und Schenken» mehrere Möglichkeiten:

  • Wohnsitz in einen steuergünstigeren Kanton verlegen 
  • Staffelung des Erbes über mehrere Jahre (funktioniert nicht in allen Kantonen)
  • Schenkung mit Nutzniessung bei einer Immobilie
  • (Rendite-)Immobilien in steuergünstigen Kantonen erwerben

Fazit

In den meisten Kantonen der Schweiz fällt für Ehepartner und direkte Nachkommen keine Erbschaftssteuer an, was ich positiv sehe. Schliesslich wurde das Vermögen des Erblassers – welches durch Lohn, Kapitalerträge etc. entstanden ist – bereits im Laufe seines Lebens vielfach versteuert. Beispielsweise unterliegen Einkünfte aus Arbeit und Kapitalerträgen der Einkommenssteuer, während der Immobilienbesitz der Vermögenssteuer und dem Eigenmietwert unterliegt.

Meiner Meinung nach sollte der Erblasser das Recht haben, selbst zu entscheiden, wem sein Vermögen in Gänze oder gestückelt nach seinem Ableben zufällt – sei es der Familie, wohltätigen Zwecken oder dem Staat.

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Christian der Auswanderluchs

 

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