Die besten Bücher, die ich 2024 gelesen habe

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Die besten Bücher, die ich 2024 gelesen habe

In diesem Beitrag stelle ich dir die Bücher vor, die mich dieses Jahr am meisten beeindruckt haben, und teile mit dir, welche Erkenntnisse ich daraus gezogen habe. Ob du dich für Psychologie, Wirtschaft, Geschichte oder persönliche Weiterentwicklung interessierst – vielleicht findest du hier die eine oder andere Leseempfehlung für ein Buch, das dich ebenso fesselt wie mich.

Schnelles Denken, langsames Denken

Schnelles Denken, langsames Denken (Originaltitel: Thinking, Fast and Slow) von Daniel Kahneman ist ein Buch, das ich allen empfehlen kann, die sich für Psychologie und Entscheidungsfindung interessieren. Zugegeben, einige Abschnitte empfand ich eher als schwer zu lesen, und ich habe mich manchmal gefragt, ob es sich lohnt, das Buch zu Ende zu lesen. Im Nachhinein bin ich jedoch froh, drangeblieben zu sein, da immer wieder spannende Kapitel mit wertvollen Erkenntnissen auftauchten – oft mit direktem Bezug zum Alltag.

Ein besonders spannender Aspekt im ersten Teil des Buches ist Kahnemans Theorie der zwei Denksysteme. Er erklärt, dass wir sowohl ein schnelles als auch ein langsames Denken haben – und beide sind essenziell. Schnelles Denken ist in Situationen gefragt, in denen wir blitzschnell reagieren müssen, etwa wenn plötzlich Gefahr droht. Diese Fähigkeit hat evolutionäre Wurzeln, zum Beispiel, wenn man einem Bären im Wald begegnet.

Schläger und Ball Frage

Allerdings kann dieses schnelle Denken auch zu Fehlern führen, da es oft intuitiv, aber nicht immer logisch ist. Ein berühmtes Beispiel aus dem Buch ist die Schläger-und-Ball-Frage: Ein Schläger kostet einen Euro mehr als ein Ball. Zusammen kosten sie 1,10 Euro. Wie viel kostet der Ball? Viele Menschen geben intuitiv die falsche Antwort (10 Cent), weil sie ihr schnelles Denksystem benutzen, statt das Problem langsamer und analytisch zu durchdenken.

Die richtige Lösung: Der Ball kostet 5 Cent. Der Schläger kostet 1 Euro mehr, also 1,05 Euro. Zusammen ergibt das 1,10 Euro.

Ein weiteres interessantes Beispiel aus dem Buch stammt aus Kahnemans Zeit als Berater beim israelischen Militär, insbesondere in der Ausbildung von Kampfpiloten. Dort stellte ein Ausbilder fest, dass gelobte Piloten nach einer herausragenden Leistung oft schlechter abschnitten. Daher beschloss er, Lob zu vermeiden, da er überzeugt war, dass es die Leistung negativ beeinflusse.

Kahneman erklärt jedoch, dass dies ein statistisches Phänomen ist: Eine aussergewöhnlich gute Leistung wird oft gelobt, doch statistisch gesehen folgt darauf mit hoher Wahrscheinlichkeit eine weniger gute Leistung. Dies liegt nicht am Lob selbst, sondern an der natürlichen Schwankung der Leistung – ein Konzept, das als Regression zur Mitte bekannt ist. Kahnemans Empfehlung: Lob sollte nicht von kurzfristigen Schwankungen abhängig gemacht werden, sondern ein motivierender Bestandteil der Führung bleiben.

Das Buch ist ideal für alle, die sich für Psychologie und Entscheidungsfindung interessieren. Besonders wertvoll ist es jedoch für Menschen in Führungspositionen oder Politiker, da es viele direkt anwendbare Einsichten bietet. Obwohl es an manchen Stellen recht theoretisch geschrieben ist – was sicherlich Kahnemans Hintergrund als Wissenschaftler geschuldet ist –, bleibt es in grossen Teilen spannend und praxisnah. Insgesamt ein äusserst empfehlenswertes Werk!

Über die Psychologie des Geldes

Die Psychologie des Geldes (Originaltitel: The Psychology of Money) von Morgan Housel ist ein Buch, das ich jedem ans Herz legen würde – unabhängig davon, ob man sich für Finanzen interessiert oder nicht. Der Inhalt des Buchs gehört für mich zum grundlegenden Lebenswissen, ähnlich wie die Fähigkeit, eine Uhr zu lesen oder eine Schleife zu binden.

Was dieses Buch besonders auszeichnet, ist seine Zeitlosigkeit. Es enthält kaum Informationen, die jemals veraltet sein könnten – es sei denn, Geld würde komplett abgeschafft. Solange es jedoch ein Teil unseres Lebens ist, wird dieses Buch wertvolle Einsichten bieten.

Geld ist wichtig

Eine der zentralen Aussagen des Buches ist, dass der grösste Wert des Geldes in der Kontrolle über die eigene Zeit liegt. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, aber sie bleibt bedeutsam. Dostojewski brachte es einst auf den Punkt: «Geld ist Freiheit in Münzen gepresst.» Dieser Gedanke spiegelt sich auch in Housels Werk wider.

Menschen wollen gemocht werden

Ein weiterer wichtiger Punkt im Buch ist der Wunsch vieler Menschen, von anderen gemocht zu werden. Oft glauben sie, dieses Ziel durch materielle Dinge wie teure Autos, Luxusuhren oder exklusive Reisen erreichen zu können. Doch das Buch zeigt, dass Bescheidenheit, Freundlichkeit und Mitgefühl viel mehr zählen und langfristig echte Anerkennung bringen – weit mehr als oberflächliches Zurschaustellen von Konsum.

Zeit als entscheidender Faktor

Zeit ist beim Vermögensaufbau der entscheidende Faktor. Je früher man beginnt, desto einfacher wird es, da man durch den Zinseszinseffekt mit kleinen Beträgen ein grosses Vermögen erzielen kann. Wer früh mit kleinen Sparbeträgen startet, ist demjenigen überlegen, der erst spät mit höheren Summen anfängt.

Finanzielles Mindset

Ein weiteres Thema des Buches ist das finanzielle Mindset, das in verschiedenen Ländern unterschiedlich geprägt ist. Als Beispiel nennt der Autor die USA, Deutschland und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg: Während in den USA die Aktienmärkte florierten und viele Amerikaner begannen, langfristig in Aktien zu investieren, brachen in Deutschland und Japan viele Aktiengesellschaften zusammen. Für deutsche und japanische Sparer bedeutete dies oft den Totalverlust ihres Vermögens, was in den Köpfen der Menschen einen bleibenden Eindruck hinterliess.

Diese Erfahrungen führten dazu, dass Aktien in Deutschland und Japan bis heute als zu riskant und wenig gewinnbringend gelten, während sie in den USA ein zentraler Bestandteil der Altersvorsorge und Vermögensbildung sind. Ein Beispiel, dass mir dazu im Kopf blieb: Viele Amerikaner vererben ihren Kindern Aktien, die sie selbst von ihren Eltern erhalten haben. Das Mindset wird von Generation zu Generation weitergegeben – ein entscheidender Unterschied zu anderen Ländern.

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Geschichte eines Deutschen

Geschichte eines Deutschen von Sebastian Haffner ist ein beeindruckendes Werk, das die persönlichen Erlebnisse des Autors schildert. Es beginnt mit seiner Kindheit während des Ersten Weltkrieges und reicht bis zu seinem Leben als junger Jurist in der Weimarer Republik. Dabei beschreibt er auch, wie er die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die Diskriminierung von Juden in seinem privaten Umfeld miterlebte.

Besonders schockierend fand er die Passivität grosser Teile der Gesellschaft – einschliesslich bürgerlicher Autoritäten wie Polizei und Justiz –, die der Machtübernahme tatenlos zusahen. Haffner liefert in seinem Buch jedoch nicht nur Beobachtungen, sondern auch Erklärungen, warum dies geschah. (Diese Hintergründe machen das Verhalten zwar verständlich, aber gewiss keineswegs akzeptabel.)

Er beleuchtet zudem, warum es anderen politischen Kräften wie den Sozialdemokraten oder den Kommunisten nicht gelang, den Aufstieg der Nationalsozialisten zu verhindern, obwohl sie damals durchaus stark waren.

Das Buch ist bemerkenswert kurzweilig geschrieben: Haffners Schreibstil ist zugleich komplex und fesselnd. Trotz seiner kompakten Länge vermittelt das Werk ein vollständiges Bild und lässt nichts Wichtiges aus. Es ist ein absolutes Meisterwerk, und Haffner selbst halte ich für einen bedeutenden Autor.

Anmerkungen zu Hitler

In Anmerkungen zu Hitler analysiert Haffner, wie ein Mann (Hitler) ohne nennenswerte Schulbildung, ohne berufliche Ausbildung und mit einem weitgehend isolierten Privatleben an die Spitze des Deutschen Reiches gelangen konnte.

Haffner beleuchtet auch die strategischen Entscheidungen Hitlers während des Zweiten Weltkriegs und versucht, diese zu erklären. Zum Beispiel fragt er, warum Hitler im Zenit seiner Macht – als alle Feinde ausser dem geschwächten England besiegt waren und er mit der Sowjetunion verbündet war – beschloss, die Sowjetunion zu überfallen.

Besonders faszinierend fand ich seine Analyse der letzten Kriegsjahre. Haffner erklärt, warum Hitler Entscheidungen wie die Ardennenoffensive 1944 traf, obwohl klar war, dass sie den Krieg sogar verkürzen werde. Haffners Einblicke sind bemerkenswert und enthalten Details, die ich in vielen Geschichtsbüchern nicht erwähnt gefunden habe.

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Die Schönheit des Scheiterns

Das Buch Die Schönheit des Scheiterns von Charles Pépin zeigt, wie wichtig es ist, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Der Autor illustriert dies mit Beispielen erfolgreicher Menschen, die früh gescheitert sind, und kontrastiert sie mit Menschen, die in jungen Jahren sehr erfolgreich waren, später aber nicht mehr vorankamen.

Besonders interessant ist der Vergleich zwischen den USA auf der einen und Deutschland sowie Frankreich auf der anderen Seite. In den USA gilt ein gescheiterter Unternehmer als erfahrener Unternehmer, da er aus seinen Fehlern wichtige Erfahrungen gezogen hat. In Deutschland und Frankreich hingegen werden gescheiterte Unternehmer häufig als Versager abgestempelt, was sich negativ auf die Gründerkultur auswirkt.

Eine Aussage, die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist: «Der Bessere stellt sich im Moment des Sieges infrage.» Dieser Gedanke verdeutlicht, dass Selbstreflexion entscheidend für nachhaltigen Erfolg ist.

Die sechs entscheidenden Lektionen des Lebens

Das Buch Die sechs entscheidenden Lektionen des Lebens von Markus Elsässer hat mich sehr beeindruckt. Meiner Meinung nach kann es wertvolle Impulse für die persönliche Entwicklung sowie den beruflichen und finanziellen Erfolg liefern.

Ein zentrales Thema ist die Bedeutung der Berufswahl. Der Autor ermutigt dazu, Jugendliche in der Familie aktiv zu unterstützen, wenn sie sich unsicher über ihre berufliche Zukunft sind. Er betont, wie wichtig es ist, ihnen nicht nur den Freiraum für eigene Entscheidungen zu lassen, sondern sie auch über mögliche Konsequenzen aufzuklären. Zum Beispiel kann ein Studienfach, das ihnen zwar Spass macht, später wenig berufliche Perspektiven bieten. Ein passender Beruf, aber geringe Verdienstmöglichkeiten können langfristig zu Unzufriedenheit führen.

Elsässer betont ausserdem, dass Allgemeinbildung und Umgangsformen entscheidend für eine erfolgreiche Karriere sind. Ab einer gewissen Hierarchiestufe zählen nicht mehr nur Fachkenntnisse, sondern eben auch die oben angesprochenen Fähigkeiten.

Das Buch will jedoch keine Anleitung für ein «optimales Leben» oder maximalen finanziellen Erfolg geben. Stattdessen geht es darum, individuell das persönliche Glück zu finden. Für manche liegt dieses vielleicht in einem kleinen Unternehmen mit familiärer Atmosphäre, während andere eher in grossen Firmen aufblühen. Auch der Wohnort spielt eine Rolle: Manche Menschen fühlen sich in der Ruhe der Natur wohler, etwa in Skandinavien, während andere das pulsierende Leben einer Metropole wie London bevorzugen.

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Hillbilly-Elegie

Hillbilly-Elegie von J.D. Vance ist ein Buch, das mich sehr bewegt hat – auch weil ich überraschende Parallelen zwischen der Hillbilly-Region in den Appalachen und meiner Heimat im Ruhrgebiet gefunden habe.

Ein Beispiel: Erfolg wird in den Appalachen genauso wie im Ruhrgebiet oft als etwas angesehen, das entweder durch eine wohlhabende Herkunft oder durch aussergewöhnliche Intelligenz erreicht wird. Harte Arbeit und Fleiss gelten dagegen weniger als Erfolgsfaktoren, sondern das Glück wird als entscheidender Faktor betrachtet. Zudem wird in der Hillbilly-Kultur wenig Wert auf Finanzen, Bildung oder kulturelle Feinheiten gelegt. Auch wenn es einigen gelingt, in die Mittelschicht aufzusteigen, bleiben sie in ihren Verhaltensmustern oft kulturell in der Unterschicht verhaftet.

Im Buch schildert Vance, wie er grundlegende Fähigkeiten wie den Umgang mit Geld, gesunde Ernährung oder soziale Umgangsformen erst später lernen musste – und zwar unter Anleitung, wie bspw. im Marine Corps. Diese Erfahrung kann ich nachempfinden: Für mich war Tensha so etwas wie mein Drill-Sergeant, die mir half, viele Dinge zu verbessern – vom finanziellen Bewusstsein bis hin zu gesünderen Lebensgewohnheiten.

Das Buch zeigt eindrucksvoll, dass es möglich ist, aus schwierigen Umständen herauszukommen. Es macht aber auch deutlich, dass der Wandel aus eigener Kraft erfolgen muss; niemand anderes kann das für einen übernehmen.

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Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus

In seinem Werk Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus erklärt Max Weber, wie der Protestantismus den Aufstieg des Kapitalismus gefördert hat. Insbesondere Richtungen wie der Calvinismus oder der Methodismus zeichneten sich durch eine besondere Arbeitsamkeit und Genügsamkeit aus. Im Gegensatz dazu neigten Katholiken laut Weber dazu, ihren Wohlstand durch Gold, Schmuck, prunkvolle Häuser und Kleidung zur Schau zu stellen. Calvinisten hingegen lebten bewusst schlicht. Ihre Häuser und Kleidung waren eher unauffällig, und Frauen trugen selten auffälligen Schmuck.

Dieser kulturelle Einfluss zeigt sich meiner Meinung nach bis heute in der Schweiz, die stark vom Calvinismus geprägt. In der Schweiz wird Prunk oft abgelehnt: Statt teurer Autos oder auffälligem Schmuck wird Wert auf Bodenständigkeit gelegt. Geld wird gespart und oft investiert, um es an die nächste Generation weiterzugeben.

Calvinisten wollten durch harte Arbeit, Fleiss und Genügsamkeit gottgefällig leben. Durch diese Haltung gelangten viele zu finanziellem Erfolg, da sie durch harte Arbeit mehr verdienten und durch ihre Genügsamkeit wenig ausgaben. Dadurch blieb ihnen Geld, das sie investierten, wie beispielsweise in die ersten Aktiengesellschaften in den Niederlanden. 

Interessant fand ich auch den Vergleich mit Deutschland, das ebenfalls protestantische Regionen hat. Dennoch war der Protestantismus dort nie in dem Masse von Arbeitsamkeit und Sparsamkeit geprägt wie in der Schweiz. In Deutschland standen Geld und Gottgefälligkeit durch Arbeit nicht so stark im Fokus wie in den calvinistisch beeinflussten Gebieten.

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Christian der Auswanderluchs

 

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