Deutschland zu teuer: Stihl setzt auf die Schweiz 🇨🇭✅

In die Schweiz auswandern

Deutschland zu teuer: Stihl setzt auf die Schweiz 🇨🇭✅

Stihl

Der Motorsägen-Weltmarktführer Stihl hat eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen. Trotz höherer Löhne in der Schweiz überlegt das Familienunternehmen aus Waiblingen bei Stuttgart, seine Produktionskapazitäten in Wil (St. Gallen, Schweiz) auszubauen, anstatt wie ursprünglich geplant in Deutschland ein neues Werk zu errichten.

Wendepunkt im Stihl Werk Ludwigsburg

Im November 2022 kündigte Stihl noch an, auf dem Gelände des abgerissenen Werks 5 in der Ludwigsburger Weststadt einen hochmodernen Fertigungsstandort zu schaffen. Dies sollte nicht nur hunderte Arbeitsplätze schaffen, sondern auch ein deutliches Bekenntnis zum Standort Deutschland darstellen und die lokale Wirtschaft stärken.

Doch die immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen in Deutschland haben das Unternehmen nun dazu veranlasst, diese Pläne auf Eis zu legen. Stihl richtet seinen Blick auf die Schweiz, wo günstigere Bedingungen locken.

Kostenfrage: Deutschland vs. Schweiz

Die Überlegung, in der Schweiz zu investieren, mag auf den ersten Blick überraschen. Schliesslich sind die Löhne dort traditionell deutlich höher als in Deutschland. Zur Veranschaulichung: Der Medianlohn liegt derzeit bei 6’665 Franken brutto, was umgerechnet 6’990 Euro entspricht.

Stihl
Nikolas Stihl in der Tagesschau

Doch Nikolas Stihl, der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, erläuterte gegenüber der «Tagesschau», dass unter dem Strich die Gesamtkosten in der Schweiz niedriger ausfallen. Hohe Abgaben, hohe Steuern und vor allem die gestiegenen Energiekosten in Deutschland machen eine Produktion im Nachbarland attraktiver.

Hinzu kommen die in Deutschland stark gestiegenen Baukosten, die den zuerst geplanten Neubau in Deutschland zusätzlich belasten würden. 

Stihl – Ein Appell an die Politik

Nikolas Stihl, Aufsichtsratsvorsitzender von Stihl, betont, dass vor allem die Bürokratie die deutschen Unternehmen ausbremst: «Von den fast 6’000 Mitarbeitern, die wir in Deutschland beschäftigen, sind mehr als 5’000 ‹Beauftragte›, die zusätzlich zu ihren normalen Aufgaben mit der Umsetzung irgendwelcher bürokratischer Anforderungen – Dokumentationen oder sonstigen Dingen – beschäftigt sind.»

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Was nun?

Stihls Überlegung, die Produktion in die Schweiz zu verlagern, ist ein deutliches Signal an die deutsche Politik und Wirtschaft. Es zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland zu verbessern.

Diese Entwicklung sollte als Weckruf verstanden werden, um notwendige Reformen anzustossen und Deutschland als attraktiven Standort für Industrie und Innovation zu erhalten. Um Deutschland als Standort attraktiver zu machen, würden etwa Steuererleichterungen und die Reduktion von Bürokratie helfen.

Gleichzeitig zeigt das vorliegende Beispiel die Wettbewerbsfähigkeit des Hochlohnlandes Schweiz auf und dass die Schweiz trotz viel höherer Löhne konkurrenzfähig ist mit dem EU-Ausland.

Quelle: ARD Tagesschau

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Christian der Auswanderluchs

 

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