Bin ich ein Einkaufstourist? 😳🧳

In die Schweiz auswandern

Bin ich ein Einkaufstourist? 😳🧳

Vorab gesagt: 90% unserer Einkäufe tätigen Tensha und ich in der Schweiz. Aber ja, ich gehe ab und zu in Deutschland einkaufen. Die niedrigen Preise und Lieblingsprodukte die ich von Kindheit an kenne und die es in der Schweiz leider nicht gibt, verleiten mich dazu. Da ich in Schaffhausen arbeite, liegt das für mich praktisch auf dem Heimweg. Etwa einmal im Monat fahre ich nach der Arbeit zum Einkaufen ins nahe Deutschland.

Meistens gehe ich nur zum Drogeriemarkt. Denn gerade bei Drogerieartikeln ist der Preisunterschied zwischen Deutschland und der Schweiz gross. In der Schweiz sind die Preise für viele Drogerieartikel oft doppelt so hoch wie in Deutschland. Manche Produkte sind sogar noch teurer. (Einmal-)Wickelunterlagen sind mein liebstes Beispiel: Das 10er-Pack kostet in Deutschland bei einer grossen Dogeriekette 1,65 €. Bei einem grossen Schweizer Detailhändler kostet das 10er-Pack CHF 9,20 (umgerechnet rund 8,66 €). Wie dieser Preisunterschied zustande kommt, ist mir ein Rätsel. So eine hohe Differenz kann man auch nicht mit dem höheren Lohn in der Schweiz erklären.

Mehrwertsteuerrückerstattung

Wer möchte, kann sich an der Kasse einen Ausfuhrschein geben lassen. Hiermit kann man sich die deutsche Mehrwertsteuer beim nächsten Einkauf im Geschäft zurückholen. Voraussetzung ist, den Ausfuhrschein vom freundlichen 😉 deutschen Zöllner an der Grenze abstempeln zu lassen. Neu seit Anfang 2020 gilt eine Mindestgrenze betreffend den Ausfuhrschein. Erst ab einem Einkaufsbetrag von 50 € je Kassenbon ist eine Erstattung der Mehrwertsteuer möglich. Ab CHF 300 Nettowarenwert ist die Schweizer Mehrwertsteuer (7,7 Prozent bzw. 2,5 Prozent) beim Schweizer Zoll zu zahlen.

Lebensmittel

Lebensmittel kaufen wir lieber in der Schweiz. Erstens, weil unserer Meinung nach die Qualität bei vielen Schweizer Lebensmitteln besser ist. Zweitens, weil sich der Mehraufwand über die Grenze zum Einkaufen zu fahren nicht so lohnt, da die Preisunterschiede nicht so gross sind wie bei den Drogerieartikeln. Drittens, weil Lebensmittel im Gegensatz zu Drogerieartikeln oft vor Ort hergestellt werden.

Dadurch sind diese Produkte verständlicherweise teurer. Ganz eklatant ist es beim Fleisch. Denn in der Schweiz ist Fleisch so teuer wie nirgendwo sonst auf der Welt. Eine Bratwurst kostet in Zürich bei einem Grillstand im Durchschnitt CHF 8. Rindsfilet kostet an der Fleischtheke im Supermarkt gerne mal über CHF 100 pro Kilogramm.

Grillfleisch selber mitbringen?

Durch den hohen Fleischpreis gibt es kulturelle Unterschiede zwischen Deutschen und Schweizern. Wer als Deutscher zum ersten mal bei Schweizern zum Grillieren (Grillen) eingeladen wird und denkt, dass die Aufforderung seine Grilladen (Grillgut) selbst mitzubringen ein Scherz war, wird sich an diesem Tag mit Salat und Brot satt essen müssen.

Als ich das erste Mal in der Schweiz zum Grillieren eingeladen wurde und mir Tensha sagte, wir müssen noch Fleisch und Cervelat (Schweizer Brühwurst, die grilliert wird) für uns kaufen, dachte ich, sie macht Witze. Wer würde auch denken, dass man sich in einem der wohlhabendsten Ländern der Welt sein Essen selbst mitbringen muss, obwohl man eingeladen ist? Oder ist die Schweiz gerade deswegen so wohlhabend? Stichwort: Eigenverantwortung ;-).

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Die Erklärung für dieses für Deutsche etwas sonderbare Verhalten bei Grilleinladungen ist die Folgende: Während in Deutschland für wenig Geld ganze Haufen von Fleischwaren für die Gäste eingekauft werden und so immer für jeden etwas dabei ist, wird in der Schweiz erstens sehr viel weniger und zweitens etwas wählerischer Fleisch aufgetischt und gegessen.

Und weil dann doch immer jeder gerne das hat, was ihm insgeheim vorschwebt, wird manchmal vom Gastgeber alles, ausser das Fleisch gestellt. Im Sommer ist das Leben in der Schweiz geselliger und informeller; man entscheidet gerne mal spontan, einen unkomplizierten Grillabend unter Freunden zu veranstalten. Bei „normalen“ (indoor) Einladungen zum Abendessen, muss natürlich keiner sein eigenes paniertes Schnitzel mitbringen…! 😉

Weiterentwicklung des Einkaufsverhaltens

Wie du siehst, gibt es grosse Preisunterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz. Dennoch wirst auch du, nachdem du einige Zeit in der Schweiz gelebt hast, dich an die Preise gewöhnt haben. Du wirst dich nur noch über die günstigen Preise im Ausland freuen. Das ist eine Entwicklung, die jeder durchmacht, der in die Schweiz zieht. Es läuft ungefähr so ab: Die ersten Monate denkt der Deutsche, dass alles extrem überteuert ist. Als Konsequenz fährt er regelmässig über die Grenze in seine deutsche Heimat, um dort hamsterartige Einkäufe zu tätigen.

Wer schon einmal an einem Samstag in Konstanz, Singen oder Waldshut-Tiengen in einem Supermarkt war, wird wissen, wovon ich rede. Man könnte meinen, dass eine Pandemie, eine Naturkatastrophe apokalyptischen Ausmasses oder der dritte Weltkrieg vor der Tür steht. Überfüllte Einkaufswägen stehen in endlosen Schlangen vor den Supermarktkassen. Anfangs macht der Deutsche da noch mit. Da muss man halt durch, denkt er sich. Alles für die günstigen Preise, koste es was es wolle. Im Laufe der Zeit schwächt sich der Einkaufstourismus-Intervall beim Deutschen jedoch ab. Aus zweimal im Monat wird einmal im Monat. Aus einmal im Monat wird alle zwei Monate und so weiter.

Sonderangebote nutzen

Denn der findige angebotevergleichende Deutsche entdeckt die Schweizer Filialen grosser deutscher Discountketten für sich. Dort ist es zwar nicht so günstig wie in Deutschalnd, aber diese bürgerkriegsähnlichen Zustände in den deutschen Grenzstädten will er sich dann doch nicht mehr antun. Dafür gibt er gerne ein paar Stutz (salopp für Schweizer Franken) mehr aus. Am Samstag will er vielleicht lieber die Einladung eines Schweizers zum Grillieren annehmen als einkaufen zu gehen. (Für die Grilladen fährt er dann aber doch noch lieber schnell am Freitag über die Grenze :D.)

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Nach weiteren Monaten nimmt der Einkaufstourismus-Intervall weiter ab. Kleidung wird zwar nach wie vor ausschliesslich in Deutschland gekauft. Lebensmittel hingegen kauft der Deutsche nun lieber in der Schweiz. Mittlerweile auch nicht mehr nur in deutschen Discountketten. Migros und Coop, die Schweizer Detailriesen, haben es dem Deutschen mittlerweile angetan. Die Läden sind schöner eingerichtet als so ein schnöder Discounter. Der Einkauf geht angenehmer vonstatten. Mit den am Eingang bereitgestellten Handscannern werden alle Produkte laufend selber eingescannt und können direkt in Taschen, Tüten oder Körben versorgt werden.

Bezahlt wird per Debit-Karte an einer speziellen Station am Ausgang des Supermarkts. In der Schlange stehen gehört somit der Vergangenheit an. Ein wirklich sehr angenehmes Einkaufen. Gerne wird zum Abschluss des Einkaufs ein Käfeli im hauseigenen Restaurant getrunken. Warum sollten wir zum Einkaufen über die Grenze fahren? „Wir verdienen unser Geld ja schliesslich in der Schwyz, odrrr?!“

PS: Einige Sachen sind in der Schweiz sogar günstiger als in Deutschland. Hier findest du den Blogbeitrag dazu.

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Christian der Auswanderluchs

 

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