Ausflug zum Säntis 🏔🇨🇭
Wenn du einen Ausflug auf einen Berg in der Ostschweiz machen möchtest, kann ich dir den Säntis sehr empfehlen. Von seinem Gipfel aus kannst du in sechs Länder blicken. Schönes Wetter natürlich vorausgesetzt ;-). Die Autofahrt von Zürich aus dauert nur etwas mehr als eine Stunde.
2‘501,9 hoch ist der Säntis
Der Säntis ist 2’501,9 m ü. M. hoch und damit der höchste Berg in der Ostschweiz. Durch seine exponierte Lage ist er eine von weiten sehr gut erkennbare Landmarke. Die Länder, in die man von seinem Gipfel aus blicken kann sind: Schweiz, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Frankreich und Italien. Auf seinem Gipfel treffen drei Kantone zusammen: Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen. Wichtig für Familien mit kleinen Kindern oder Menschen mit Handicap: Der Kinderwagen oder der Rollstuhl kann mitgenommen werden. Es gibt genug Platz in der Gondel und die Bergstation ist mit Aufzügen zu den verschiedenen Etagen ausgestattet.
Beeindruckend steil ragt der Säntis empor
So weit zu den trockenen Fakten. Der Anblick des Säntis war schon vom Parkplatz aus sehr beeindruckend. Der Berg ragt steil empor. An manchen schattigen Stellen in höheren Lagen lag sogar noch Schnee. Die zwei doch relativ grossen Gondeln wirkten wie Spielzeug beim Anblick des gewaltigen Berges.
Vom Parkplatz bis zur Talstation der Luftseilbahn sind es nur wenige Meter. Wer möchte, kann hier im Restaurant einkehren und sich etwas stärken, bevor es dann auf den Berg geht. Unser Plan sah allerdings anders aus: Wir entschieden uns für das Säntis Zmittag Billett. Dieses beinhaltet eine Berg- und Talfahrt inklusive Mittagessen im Bergrestaurant für CHF 70 (mit Halbtax für CHF 60). Die 120 Franken für uns beide – unsere zweijährige Tochter durfte gratis hoch – zahlte ich mit Reka-Geld. Damit sparten wir 20 Prozent.
Fahrt mit der Luftseilbahn
Nun ging es zur Luftseilbahn. Wenn du Glück hast und als einer der ersten in die Gondel darfst, kannst du dir direkt den besten Platz sichern. Die zehnminütige Fahrt hinauf ist nämlich schon ein Erlebnis. Richtung Norden kannst du bis zum Bodensee blicken. In diesen zehn Minuten wird eine Höhendifferenz von 1122,48 m überwunden. Wenn die Luftseilbahn über den Mast fährt, gibt‘s übrigens immer gern ein Extra-Wackeln und viele Aahs und Ooohs der Passagiere. Wer sich nicht gewöhnt ist, hält schon das eine oder andere Mal den Atem an.
Grosse Augen machten wir zudem, als wir die Wanderer nicht nur in den steilen Felswänden, sondern gar im Schnee herumkraxeln sahen. Tensha – durch und durch Eidgenossin und aus Kinder- und Jugendjahren durchaus wandererprobt -gestand mir abends, dass sie froh war, mit Kleinkind und Kinderwagen unterwegs gewesen zu sein , so dass solche Expeditionen von Vornhinein nicht in Frage kamen… (Von unserer zweienhalbjährigen Tochter reden wir schon gar nicht erst; sie wäre sowieso am liebsten gleich ganz in der Alp unten geblieben und hätte die freilaufenden Geissen dort gestreichelt, gefüttert oder sonst irgendwie bemuttert… :))
Der Gipfel
Oben angekommen ging es per „normalen“ Aufzug zur Aussichtsplattform. Ich war bestimmt ein Jahr nicht mehr auf einem Berg gewesen. Da habe ich gemerkt, wie sehr ich dieses Gefühl des weiten Blicks vermisst habe. Die alltäglichen Sorgen werden da oben zur Nebensächlichkeit. Ein erhabenes Gefühl erwächst in mir. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Aber jedes Mal, wenn ich von einem Berg komme, fühle ich mich richtig erholt. In etwa so, wie nach einem schönen Urlaub. Noch einige Tage hält dieses Gefühl an. Da weiss ich immer, dass sich so ein Ausflug auf jeden Fall lohnt.
Bleibt zu erwähnen, dass unsere Tochter weniger begeistert war von der Bergspitze: Zu kalt, zu windig, zu langweilig. Für Kleinkinder ist dieser Ausflug nach ganz oben auf den Gipfel nicht unbedingt zu empfehlen oder sagen wir mal, da gibt es sicherlich bessere Angebote – auch rund um den Säntis herum mit Themenwegen etc..
Tipp für die Anreise mit dem Auto
Nebenbei bemerkt: Wenn du mit dem Auto anreist, solltest du – wie eigentlich immer in der Schweiz – früh losfahren, um noch einen Parkplatz zu bekommen. In der Schweiz ist Land knapp und teuer. Das macht sich auch bei den Parkplätzen bemerkbar. Ebenfalls gut zu wissen: Auf dem Gipfel oben war es – trotz hochsommerlichen Temperaturen in der Talstation – wirklich kalt! Eine gefütterte Windjacke lohnt sich, denn es war 8 Grad kalt und der Wind pfiff einem ordentlich um die Ohren. Sonnencrème aber auch nicht vergessen: In der Höhe brennt die Sonne stark und wird oft unterschätzt.
Das Restaurant bei der Talstation liessen wir uns übrigens schliesslich doch nicht ganz entgehen: Dort gab es zum Abschluss noch ein feines Glacé. Die Geissen waren übrigens immer noch in der Schwägalp unten und liessen nach wie vor alle Annäherungsversuche der Kleinen geduldig über sich ergehen. Somit war‘s dann doch auch für die Jüngsten noch ein gelungener Ausflug.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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