Arztkosten und Krankenkassenkosten für eine Familie in der Schweiz 💸🤱🏼

In einem vorherigen Blogbeitrag habe ich bereits über meine persönlichen Krankenkassenkosten berichtet. Heute geht es um die Krankenkassen und Arztkosten einer ganzen Familie in der Schweiz. Hier gibt es keine Familienversicherung wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland. Jedes Familienmitglied muss extra versichert werden. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles rund um Familie und Krankenkasse.
Unterschiede deutsche Krankenversicherung und Schweizer Krankenkasse
Falls du die Unterschiede noch nicht kennst: Hier nochmals kurz die wichtigsten Unterschiede zwischen der (gesetzlichen) Krankenversicherung in Deutschland und der Schweizer Krankenkasse. In der Schweiz wird für jedes Familienmitglied einzeln ein Beitrag geschuldet.
Bezahlt wird die Krankenkasse in der Schweiz ganz normal wie eine x-beliebige Rechnung. Der Arbeitgeber beteiligt sich in der Regel nicht an den Kosten. Es gibt zwei Selbstbeteiligungen, einmal die Franchise und einmal den Selbstbehalt. Der Zahnarzt muss extra versichert werden. Eine Unterscheidung zwischen Privatpatienten und „Normalversicherten“ gibt es nicht. Genauer erkläre ich das hier.
Meine Krankenkassenkosten
Wie im Beitrag über mein Arztkosten und Krankenkassenkosten schon erwähnt habe, zahle ich monatlich CHF 277.35 für meine Krankenkasse. Der Beitrag splittet sich auf in CHF 248.65 für die Grundversicherung und CHF 28.70 für die Flex Zusatzversicherung.
Als Franchise habe ich den grösstmöglichen Betrag von CHF 2‘500.- gewählt. Eine hohe Franchise macht natürlich nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass man bis auf ein paar Zipperlein gesund bleibt.
Krankenkassenkosten als Frau in der Schweiz
Der Krankenkassenbeitrag Tenshas ist mit CHF 452.55 bedeutend höher. Ihr monatlicher Beitrag setzt sich zusammen aus CHF 381.25 für die Grundversicherung und CHF 71.30 für ihre Zusatzversicherungen. (Sie hat ebenfalls die höchste Franchise von CHF 2’500.- gewählt.) Eine Zusatzversicherung beteiligt sich an den Kosten für eine neue Brille, Impfungen, Notfälle im Ausland und Zahnkorrekturen.
Ihre zweite Zusatzversicherung zahlt Alternativmedizin und Gesundheitsförderung bzw. Prävention. Die dritte und letzte Zusatzversicherung ist eine Spitalzusatzversicherung – ähnlich meiner Flex Zusatzversicherung. Bei einem Spitalaufenthalt kann sie zwischen den verschiedenen Abteilungen „allgemein”, „halbprivat” und „privat” wählen. Sollte sie sich für „halbprivat“ oder „privat“ entscheiden, wird der Aufenthalt komfortabler und sie hat freie Arztwahl.
Zudem beteiligt sich die Krankenkasse an den Rooming-in Kosten. Das heisst, wenn unsere Tochter ins Spital kommen sollte, bezahlt die Krankenkasse von Tensha einen Teil der Kosten, die das Spital für ihre Übernachtung beim Patientchen in Rechnung stellt.
Krankenkassenkosten für ein Kind in der Schweiz
Kinder sind bedeutend günstiger, was die Krankenversicherungskosten in der Schweiz angeht. Gremlins monatlicher Beitrag beträgt in der Grundversicherung CHF 133.10. Dazu kommen Kosten über CHF 44.30 für die Zusatzversicherungen.
Insgesamt macht das CHF 177.40. Der Selbstbehalt für Kinder beträgt bis zum 18. Lebensjahr CHF 350.-. Die ordentliche Franchise für Kinder beträgt 0 Franken. Es besteht aber auch bei Kindern die Möglichkeit, eine Franchise von bis zu CHF 600.- pro Jahr zu vereinbaren. Wir haben uns beim Gremlin gegen eine Franchise entschieden.
An Zusatzversicherungen hat unsere Tochter die Gleichen wie Tensha, mit dem Unterschied, dass der Gremlin nicht eine Flex Zusatzversicherung, sondern eine Privatversicherung für das Spital hat.
Die Privatversicherung haben wir aus einem bestimmten Grund direkt nach der Geburt gewählt: Hätte sich bei ihr eine Erkrankung herausgestellt wäre ein Wechsel zur Privatversicherung wahrscheinlich unmöglich gewesen oder nur unter der Ausklammerung der festgestellten Erkrankung.
Damit betragen unsere gesamten Ausgaben für die Krankenversicherung als Familie in der Schweiz CHF 907.30.
Arztkosten für ein Kind in der Schweiz
Da Kinder in der Schweiz in der Regel keine Franchise haben, fallen die Ausgaben für den Arzt eher gering aus. Lediglich der Selbstbehalt über 10 % der angefallenen Arztkosten muss aus der eigenen Tasche gezahlt werden. Maximal jedoch CHF 350.- pro Jahr.
Hier als Beispiel eine Rechnung unseres Kinderarztes. Es handelte sich um die 3-Jahreskontrolle. Zeitlich wurden 20-30 Minuten in Rechnung gestellt. Gekostet hat die Untersuchung CHF 105.45. CHF 94.90 wurden von der Krankenkasse übernommen. 10 % der Kosten (CHF 10.55) – der Selbstbehalt – mussten wir selbst bezahlen.

Resümee zu Krankenkassen- und Arztkosten
Wie immer, wenn es um Gesundheitskosten in der Schweiz geht, weise ich darauf hin, dass die Kosten höher sein können als in Deutschland. Allerdings ist die Qualität der Behandlungen auch um einiges besser. So habe ich noch nie Zeitdruck bei einer ärztlichen Untersuchungen erlebt. Ein Facharzttermin ist jederzeit problemlos verfügbar.
Es gibt keine Zweiklassengesellschaft bei niedergelassenen Ärzten wie in Deutschland. Abgesehen von Aufenthalten im Spital wird nicht zwischen privat Versicherten und allgemein Versicherten unterschieden.
Bei den Zusatzversicherungen für das Spital („halbprivat“ und „privat“) geht es mehr um besseren Komfort und weniger um die Terminvergabe oder die Qualität der ärztlichen Behandlung.
Aktualisiert am: 28.11.2023
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