Aktiensparen vom Staat gefördert ✅📈

In Deutschland blicken viele neidisch auf die USA, denn dort gibt es das 401k-Programm, mit dem man staatlich gefördert in Aktien investieren kann. So weit braucht man jedoch als Deutscher gar nicht schauen, denn auch in der Schweiz – die man durchaus als die USA Europas bezeichnen kann – gibt es die Möglichkeit, staatlich gefördert in Aktien zu investieren.
Staatlich gefördertes Aktiensparen in den USA
Das 401k-Programm ist in den USA sehr beliebt und hilft den Bürgern, für das Alter vorzusorgen. Dabei können sie einen Teil ihres Gehalts in ein spezielles Konto einzahlen, bevor Steuern abgezogen werden. Das Geld auf diesem Konto wächst dann steuerfrei, bis es im Ruhestand verwendet wird. Viele Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeiter, indem sie zusätzlich Geld einzahlen, was das Sparen noch attraktiver macht. Es gibt jedoch jährliche Höchstbeträge, wie viel eingezahlt werden kann.
Staatlich gefördertes Aktiensparen in der Schweiz
In der Schweiz können die Einwohner über die Säule 3a ebenfalls staatlich gefördert in Aktien investieren. Das funktioniert ganz einfach, indem man bei einem Anbieter seiner Wahl ein Säule-3a-Konto eröffnet. Ich bin beispielsweise bei frankly, wo ich zwischen mehreren Anlagestrategien wählen kann. Es gibt die Möglichkeit, zwischen passiven und aktiven Strategien zu wählen, und zudem kann ich verschiedene Abstufungen des Anteils an Wertpapieren wie Aktien festlegen.
Da ich bis zum Ruhestand noch viele Jahrzehnte Zeit habe, habe ich mich für den grösstmöglichen Anteil an Aktien, nämlich 95 %, entschieden. Aktuell liegt meine Rendite bei frankly (seit Ende 2020) bei +31,7 %.
Die Strategie kann ich bei frankly jederzeit ändern und somit an den Lebenswandel anpassen. Wenn ich mich beispielsweise dem Ruhestand nähere und dieser nicht mehr viele Jahre entfernt ist, kann ich mein angelegtes Kapital in eine andere Strategie, mit einem niedrigeren Aktienanteil wechseln.
Steuervorteile der Säule 3a
Und nun zum Punkt, wie die staatliche Förderung aussieht. Bei der Steuererklärung gebe ich an, wie viel ich in die Säule 3a eingezahlt habe. Für Erwerbstätige mit Anschluss an eine Pensionskasse sind derzeit maximal 7’056 Franken pro Jahr möglich. Erwerbstätige, die keiner Pensionskasse angeschlossen sind, wie zum Beispiel Selbstständige, können bis zu 35’280 Franken pro Jahr in die Säule 3a einzahlen.

Die eingezahlten Gelder werden dann vom steuerbaren Einkommen abgezogen, was dazu führt, dass man weniger Steuern zahlen muss. Eine alleinstehende Person mit einem durchschnittlichen Einkommen kann bei Einzahlung des Maximalbetrags in Höhe von 7’056 Franken (je nach Wohnort in der Schweiz) durchaus 1’800 Franken oder auch mehr sparen.
Zudem fallen für das Kapital in der Säule 3a keine Vermögens- und Verrechnungssteuern an. Dadurch wächst das investierte Geld deutlich besser als, wenn ich es auf herkömmliche Weise investiert hätte.
Info: Wie viel man einzahlt, ist bei den meisten Anbietern, einschliesslich frankly, einem selbst überlassen. Es gibt keine Pflicht. Ich kann jedes Jahr neu entscheiden, ob und wie viel ich einzahle. Je mehr ich einzahle, desto grösser ist natürlich die staatliche Förderung.
Nachteil der Säule 3a: Nicht frei verfügbar
Die staatliche Förderung hat natürlich auch gewisse Bedingungen. So ist das Geld in der Säule 3a nicht frei verfügbar, sondern kann nur unter bestimmten Umständen herausgenommen werden. Beispiele dafür sind das endgültige Verlassen der Schweiz (Auswandern), der Schritt in die Selbstständigkeit oder der Kauf einer selbst genutzten Immobilie.
Fazit zum staatlich geförderten Aktiensparen
Für Deutschland würde ich mir auch ein einfaches und pragmatisches Produkt wie die Säule 3a oder das 401k-Programm wünschen. Jeder weiss, dass man allein mit der deutschen Rentenversicherung seinen Lebensstil im Alter nicht halten kann. Im Gegenteil, viele werden sogar in die Altersarmut rutschen. Ich denke, das Problem wird in Zukunft noch schlimmer werden als es heute schon ist. Heutzutage sieht man in Deutschland ja leider oft Rentner, die Flaschen aus Mülleimern sammeln, um durch das Pfand ihr Einkommen zu verbessern.
Zwar gab es Versuche in Deutschland, dieses Problem anzugehen, wie durch die Riesterrente, doch gilt diese leider als gescheitert. Es ist schlichtweg unattraktiv, hierüber für das Alter vorzusorgen. Deutlich attraktiver ist sogar die Vorsorge ohne staatliche Förderung, wenn man einfach einen ETF-Sparplan anlegt. Ich würde mir daher wünschen, dass deutsche Politiker einmal schauen, was im Ausland funktioniert, und den Bürgern hilft, und dies auch in Deutschland einführen, um den Einwohnern ein besseres Leben im Ruhestand zu ermöglichen.
Die Einwohner der Schweiz haben das Glück, die Säule 3a zu haben. Jeder hat die Möglichkeit, privat vorzusorgen und staatlich gefördert in Aktien zu investieren. Zudem haben wir hier eine umlagefinanzierte Rentenversicherung (AHV) und eine kapitalgedeckte Altersvorsorge, die zweite Säule, die oft einfach, als Pensionskasse bezeichnet wird. Natürlich haben wir auch in der Schweiz den demografischen Wandel, aber glücklicherweise haben wir gute Werkzeuge an die Hand bekommen, um nicht in die Altersarmut zu verfallen. So etwas wünsche ich mir auch für Deutschland.
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