50 % Kurseinbruch – Ich habe bei dieser Aktie zugeschlagen
Als sich die Aktie von UnitedHealth Group in kurzer Zeit halbierte, habe ich genau hingeschaut. Klar: Die Gründe für den Einbruch sind nicht ohne. Rücktritte, politische Unsicherheiten, schlechte Zahlen und sogar ein tragischer Todesfall im Management. Doch gerade in solchen Momenten entstehen manchmal Chancen, die man rückblickend als «Schnäppchen» bezeichnen könnte.
Mein Kauf: UnitedHealth Group
Die Aktie von UnitedHealth Group ist innerhalb kurzer Zeit um rund 50 % eingebrochen – und genau in diesem Moment habe ich zugeschlagen und acht Aktien gekauft.
Klar, ein solcher Kurseinbruch wirkt auf den ersten Blick abschreckend. Er zeigt deutlich, wie viel Unsicherheit und Risiko aktuell in der Aktie steckt. Trotzdem habe ich mich bewusst für einen Einstieg entschieden. Ja, ein Stück weit ist es Spekulation – aber ich plane, die Aktie langfristig zu halten und gehe davon aus, dass sie sich mittelfristig wieder erholt und zudem weiterhin Dividenden fliessen.
Warum der Kurs eingebrochen ist
Die Quartalszahlen waren enttäuschend, es gab eine Gewinnwarnung, und CEO Andrew Witty ist überraschend aus «persönlichen Gründen» zurückgetreten – was zusätzliche Unsicherheit ausgelöst hat. Auch die Prognose für 2025 wurde zurückgezogen.
Dazu kommen politische Risiken: Dem Unternehmen wird intern Fehlverhalten vorgeworfen, was mit dem komplexen US-Gesundheitssystem zusammenhängt. UnitedHealth ist nicht nur einer der grössten Krankenversicherer der USA, sondern betreibt auch eigene Gesundheitszentren und beschäftigt zehntausende Ärztinnen und Ärzte – ein System, das zunehmend unter regulatorischen Druck gerät. Mit der derzeitigen US-Regierung könnten strukturelle Änderungen bevorstehen, die sich negativ auf die Einnahmen auswirken könnten.
Und schliesslich sorgte ein tragisches Ereignis für zusätzliches Unbehagen: Der Mord an dem früheren CEO, Brian Thomsen, hat die Stimmung weiter belastet.
All diese Faktoren zusammen, so denke ich, haben dazu geführt, dass viele Anleger das Vertrauen verloren und die Aktie in grossem Stil abgestossen haben – mit entsprechend dramatischem Kursverfall.
Warum ich trotzdem eingestiegen bin
Trotz all der Negativschlagzeilen habe ich mich bewusst für einen Einstieg entschieden. Kurzfristig rechne ich zwar nicht mit einer Erholung – aber langfristig sehe ich grosses Potenzial.
Rational betrachtet ist UnitedHealth nach wie vor ein solides Unternehmen: Marktführer im US-Gesundheitswesen mit rund 90’000 angestellten Ärzten und eigenen Kliniken. Für mich könnte das hier ein historisch günstiger Einstieg in einen ansonsten sehr teuren Blue Chip sein.
Starke Dividendenhistorie
UnitedHealth hat seine Dividende in den letzten 15 Jahren jedes Jahr erhöht – das macht das Unternehmen zu einem soliden «Dividenden-Contender». Besonders beeindruckend ist das Tempo dieser Steigerungen: In den letzten fünf Jahren lag das durchschnittliche Dividendenwachstum bei +13,91 % pro Jahr, in den letzten zehn Jahren sogar bei +17,56 % jährlich.
Auch finanziell sieht die Ausschüttung sehr nachhaltig aus: Die Ausschüttungsquote liegt bei nur rund 31 % bezogen auf den Free Cashflow und ebenfalls etwa 30 % auf den bereinigten Gewinn. Das zeigt mir: Die Dividende ist aktuell relativ sicher.
Meine Strategie dahinter
Ich habe einen langen Anlagehorizont und bin bereit, kurzfristige Kursschwankungen auszuhalten – selbst wenn die Aktie noch weiter fallen sollte. Für mich zählt die langfristige Perspektive: Ich bin überzeugt, dass UnitedHealth weiterhin Dividenden zahlen und diese in den kommenden Jahren weiter erhöhen wird.
Es ist kein «sicherer» Kauf im klassischen Sinne – aber einer, bei dem Risiko und Chance aus meiner Sicht in einem fairen Verhältnis stehen.
Aber selbstverständlich ist das hier keine Anlageempfehlung. Ob das Investment aufgeht? Die Zeit wird es zeigen. Aber ich bleibe dran – und werde hier im Blog berichten, ob es ein Volltreffer war oder ein Griff ins Klo.
Seit 2016 lebe ich in der Schweiz zusammen mit meiner Schweizer Partnerin. Beruflich bin ich in der Pharmaindustrie bei einem grossen internationalen Unternehmen in Schaffhausen gestartet. Seit 2019 betreibe ich diesen Blog und den gleichnamigen YouTube-Kanal.
Wenn du mehr über mich erfahren möchtest: Auf meiner „Über mich“-Seite findest du meine persönliche Auswandergeschichte und die Hintergründe für diesen Blog.
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